Meine Großmutter hat sie noch gemacht, meine Mutter schon nicht mehr – Wickelklöße. Dort wo heute unser Kamin steht, stand früher der Herd meiner Großmutter. Einfache, köstliche Dinge hat sie darauf zubereitet. Auch ein Gasherd stand daneben:“ auf Feuer gekocht schmeckt besser“sagte sie, wenn sie Speisen auf dem kohlebeheiztem Herd zubereitete. Dem war und ist so. Ihre Wickelklöße habe ich als Kind nicht gemocht, wegen der Butter mit der die Innenseiten bestrichen sind. Heute ist es eins meiner liebsten Sonntagsgerichte. Es ist einfach und gut, wie alle Gerichte aus meinen Kindertagen. Kartoffeln waren die Speise der armen Leute, die Vielfalt der Zubereitungsarten machten sie zu einer abwechslungsreichen Delikatesse. Es braucht dafür:
1kg mehlig kochende Kartoffeln
200g Mehl
100g Kartoffelmehl
1 Eigelb
Salz
Muskat
100g Butter
150g Semmelbrösel
Die Kartoffeln bereite ich am Vortag als Pellkartoffeln zu. Anders als bei den gekochten Klößen
muss die Kartoffelmasse während der Verarbeitung nicht heiß sein. Die abgepellten Kartoffeln drücke ich durch die Kartoffelpresse, die in Sachsen und Thüringen in keinem Haushalt fehlt.
Zugedeckt kann sie bis zum nächsten Tag abkühlen und am Sonntagmorgen ist es ein Arbeitsschritt weniger. Ich sehe meine Großmutter in ihrer geblümten Kittelschürzte vor mir wie sie sagt:“Udele, woll’n mer de Karduffeln heud schon gochen, dann ham‘ er am Sonndach ne so viel zu dun“. Die Kartoffeln dann mit dem Mehl und Stärkemehl verkneten, ein Eigelb gehört hinein, reichlich Salz und etwas Muskat.
Am Besten geht das mit den Händen. Ich fühle, wenn der Teig richtig ist, sonst etwas Stärkemehl dazugeben, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat und sich gut ausrollen lässt. Ein Zentimeter ist die richtige Stärke. Dafür habe ich die Arbeitsfläche und das Nudelholz mit Stärkemehl bestäubt. Den ausgerollten Teig mit zerlassener Butter bestreichen und die Semmelbrösel darauf streuen. In Streifen schneiden und zusammenrollen.
Die Enden fest zusammendrücken. Hier besticht wieder meine nur mangelhaft vorhandene Feinmotorik.
Vierecke werden es bei mir nicht, dem Geschmack tut das keinen Abbruch.
In einem sehr großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen und die Wickelklöße hineingeben. Die Hitze sofort zurück nehmen. Wenn die Klöße zur Oberfläche schwimmen, sind sie gar und müssen alsbald herausgenommen werden, damit sie nicht zerkochen.
Das ist ein so leckeres Essen und voller guter Erinnerungen. Fein der leichte Buttergeschmack in den kartoffelfluffigen Nichtvierecken.
Bei mir gibt es dazu Rotkraut und Entenkeule.
Hmmmmm.
Wow, das ist sehr viel Aufwand…dafür sicher unvergleichlich im Geschmack!!! 👍
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Schmeckt wie früher:-)
Liebe Grüße
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Das hört sich gut an, sieht lecker aus und verbunden mit schönen Erinnerungen – das ideale Gericht für einen schönen, gemütlichen Sonntag!
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Genau so lieber Robert:-)
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Danke für die Erinnerung! Die muss ich auch mal wieder machen.
Bei uns gab es sie IMMER am 1. Weihnachtsfeiertag; sonst eigentlich nie, wenn ich mich recht erinnere. An Heilig Abend das berühmte Neuerlei, bei uns mit Grünen Klößen usw. und von den gleich zuviel gekochten Pellkartoffeln halt am 1. Weihnachtsfeiertag nach „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ zum Kaninchenbraten Wickelkließ.
Sehr lecker! Ich liebe die Dinger auch, mit viel buttrig braunen Semmelbröseln drin.
Dein Rezept muss ich mir gleich mal notieren und zum nächsten Sonntagsbraten nachmachen! 🙂
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Deine werden bestimmt viereckig;-)
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Hahaha!!! Du wieder! 😉
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Hallo, liebe Arabella.
Das ist ein tolles Rezept! Danke.
Liebe Grüße,
Frank
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Preiswert und köstlich.
Liebe Grüße
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🙂
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Tolle Rezept und wird auch sofort mit dem Sauerbraten verlinkt 🙂
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Hätte hervorragend dazu gepasst:-)
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Dewegen gibt es beim nächsten Mal auch Wickelklöße 😉
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Guten Appetit:-)
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Was man alles wickeln kann. Das Gericht kannte ich nicht.
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Früher ein beliebtes Gericht. Der „Aufwand“ schreckt, ist aber gar nicht schlimm…
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gab es bei uns auch, wünsche eine gute Woche ohne Stress und Sorgen
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Liebe Grüße
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Großmutter ist unvergesslich!
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Ja:-)
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Hab ich so noch nicht gesehen, schaut gut aus.
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Freut mich.:-)
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