Archiv der Kategorie: Fleischgerichte

Kaninchenkeulen, eingelegt und gebraten

Kaninchen ist nicht jedermanns Sache. Jahrelang mochte ich es gar nicht. Eingelegt in Buttermilch schmeckt es mir jedoch inzwischen sehr gut und solch Essen gibt es ja auch nicht alle Tage und sowieso nur das n der kalten Jahreszeit bei mir.

Für 2 Personen braucht es:

4 Kaninchenkeulen

1Liter Buttermilch

1Liter Hühnerbrühe

Senf

reichlich Knoblauch

Lorbeerblätter

Pfefferkörner

Salz

Ich nehme den guten, alten DDR- Senf, mittelscharf. Er ist richtig gut und preiswert. Die Keulen streiche ich damit ordentlich ein und lege sie in einen Topf.

Reichlich Knoblauch kommt dazu, Lorbeerblatt und Pfefferkörner.

Salz hat hier jetzt noch nichts zu suchen, es kommt erst später dazu. Mit Buttermilch fülle ich auf und lasse alles mindestens 48 Stunden marinieren.

Nach einem Tag wende ich die Kaninchenkeulen, damit sie auch wirklich gleichmäßig durchziehen.

Durch das Marinieren verliert das Fleisch den leicht süßlichen Geschmack, der manchen von seinem Genuss abhält und wird zudem wunderbar mürbe.

In einer Pfanne brate ich die Keulen in Butterschmalz an bis sie goldbraun sind, erst jetzt salze ich sie.

Mit Hühnerbrühe lösche ich ab

und gebe einen Teil der Buttermilchmarinade dazu.

Alles aufkochen lassen

Dann schiebe ich die offene Pfanne für knapp zwei Stunden bei 180 Grad Umluft in den Backofen und schmore das Fleisch gar.

Im ganzen Haus verbreitet sich ein herrlicher Duft, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Ich gebe einen Deckel auf die Pfanne und lasse das Fleisch sich in der langsam abkühlenden Soße durchziehen.

Am nächsten Tag lege ich die Keulen ohne Soße in eine kleinere Pfanne, um sie vor dem Verzehr bei Oberhitze im Backofen knusprig zu erwärmen.

Die Soße gebe ich durch ein Sieb

und reduziere sie durch einkochen lassen. Wunderbar würzig wird sie so, leicht nach Knoblauch duftend, ist sie ein geschätzter Begleiter beim Schmaus.

Knusprig braun sind meine Kaninchenkeulen, das weiße Fleisch fällt zart vom Knochen und schmeckt ausgezeichnet mürbe.

Gemeinsam mit Rotkraut und Klößen ist das ein durchaus auch für Festtage geeigneter Schmaus.

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Familienkochclub – wir sind diesmal die Gastgeber

Unser Familienkochclub ist immer wieder eine Freude, eine Abwechslung im nicht immer einfachen Alltag. Da jedes der drei beteiligten Paare einmal im Jahr Gastgeber ist, hält sich auch der Aufwand in Grenzen.Für mich diesemal sowieso. Ich bin nur für den Nachtisch zuständig, alles andere übernimmt mein Mann.Zur Vorspeise hat er sich für Käse entschieden.

Gemeinsam mit Pizzabrötchen und Antipasti isst das jeder gern. Auch kann jeder gut entscheiden, wie viel er davon probieren möchte, um nicht gleich schon satt zu sein.

Ein einfach gedeckter Tisch wartet auf unsere Gäste

und wir auch.Als Hauptspeise hat mein Mann sein Lieblingsgericht gewählt – Coq au Vin.Das Rezept kann hier gelesen werden:https://arabella50.wordpress.com/tag/coq-au-vin/Schon die Zubereitung ist eine duftende Freude.

Serviert sieht dieses Gericht aus dem Elsass genauso einladend aus wie es schmeckt.

Ein Stück Brot dazu in die einzigartige Soße getunkt und die mit dem Fleisch gegarten Möhren dazu…ich mag dieses Essen sehr.

Dieser Abend ist ein guter – es ist Zeit zum Zuschauen beim Kochen und miteinander plaudern.

Und es ist wirklich ein Grund zusammen anzustoßen. Aus privaten Gründen mussten wir den Kochclub verschieben, das er nun statt findet, ist für uns alle eine Freude.

Alle schmausen, jedem schmeckt es. Fein, so soll das sein.

Zum Nachtisch habe ich Schokoladeneis gemacht. Wobei ich das unten angegebene Rezept inzwischen verbessert habe.https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2016/05/14/der-testsieger-und-die-testerin-schokoladeneis/

Es gibt einen Brombeer-Sahnejoghurt-Kuchen im Glas

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/03/23/sahnige-versuchung-oder-brombeer-joghurt-sahne-kuchen-im-glas/und einen Schokoladeneierlikör, der wirklich gelungen und eine Versuchung ist.

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2019/02/09/zum-wohlsein-auf-die-alten-tantchen-oder-schokoladeneierlikoer/

Ein guter Abschluss für einen leckeren Abend mit viel Lachen.

Der DDR-Fernsehkoch Kurt Drummer empfielt oder mein Rezept für Osso Bucco

Wie komme ich dazu kochen als Leidenschaft zu sehen?

Bei mir hat das länger gedauert.

Obwohl, zugesehen dabei habe ich immer schon gern. Meinem Vater zum Beispiel, da er starb als ich 6 Jahre alt war, habe ich wenige Erinnerungen an ihn. Eine davon…er steht in der Küche und mixt mir und meiner 6 Jahre älteren Schwester ein Gebräu, das absolut gesund sein soll…irgendwas mit Eidotter und Rotwein, im neuerworbenen, teuerem Mixgerät, endlich ist er „oben“. Vom Adoptivkind hat er es geschafft nach seiner Lehre zum Zahntechniker sein Abitur nachzumachen und Zahnmedizin zu studieren. Nun hatte er nicht nur eine schöne Frau, sondern auch noch eine eigene Praxis. Mit meiner Schwester auch eine eigene Familie. Ein Sohn fehlt wohl, nach Jahren darum der Wunsch nach einem zweitem Kind, einem Jungen natürlich, der die ganze Sache übernimmt und weiterführt. Unerfüllte Träume werden wach, „wird es ein Junge kaufe ich eine Eisenbahnanlage, wenn’s wieder ein Mädchen wird, kaufe ich einen Trabant.“ Nun war ein Trabant ein Auto in der DDR

https://de.wikipedia.org/wiki/Trabant_(Pkw)

und nicht einfach so zu kaufen. Lange Wartezeiten darauf waren normal, es sei denn…man hatte Kontakte und Verbindungen. Die hatte mein Vater wohl und hat sie mit Sicherheit auch genutzt. Ich bin ein Mädchen geworden, mit dem Trabant bin ich mit den Eltern und der Schwester gefahren und gereist, immer wurde mir übel dabei. Mein Vater hat 1970 den Freitod gewählt, zuviel übertriebene Wünsche mögen Grund dafür gewesen sein.

Wie kommt man noch zum Kochen?

Einfach bei meiner Mutter und ihrem nach einiger Zeit gefundenem, neuen Mann in der Küche sitzen. Meine Mutter hat immer gut, nie aus Leidenschaft gekocht. Es war ein Muss für sie, mit meinem Vater sind viele ihrer Träume gestorben. Schaue ich mir das Video des DDR-Fernsehkochs Kurt Drummer an, verstehe ich warum… Irene soll für ihren Mann kochen und zwar genauso wie er es von seiner Mutter kennt. Sie selber fragen traut sie sich nicht… Weia. Ich erinnere mich an Kurt Drummer,

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Drummer

der ein begnadeter Koch war, dessen Sendungen ich als Kind gern sah, anders. Erst beim heutigen Schauen fällt mir einiges auf in Bezug auf die Stellung der Frau dabei und da sind wir ja noch in der DDR, in der Frau deutlich mehr Rechte hatte als Frau in der BRD. Dennoch ist mir Kurt Drummer nah, wegen der Nähe seiner Heimat zu der meinigen und wegen seiner vielen guten, dennoch einfachen Tipps.

Lange Zeit habe ich gekocht, weil wir essen mussten. Mit dem was es gab in der DDR, mit dem was ich ausgeben konnte dafür in der BRD. Bestimmt damals schon lecker, einfach immer, Schnickschnack ist das Meine nicht. Seit die Kinder aus dem Haus sind, unser Haus umgebaut ist, habe ich einen völlig anderen Bezug zum Kochen. Ich begebe mich in ein Traumreich damit, Zutaten gleiten durch meine Hände, woher kommen sie, was geben sie mir…Farben und Konsitenzen…wie verändern sie sich? Unvergleichlich immer für mich das Erleben des Geruches beim Kochen.

Knack doch einmal eine Stange Staudensellerie – so viel Frische darin, sie steigt in die Nase und macht einfach Lust auf mehr davon – hack Petersilie und nimm ihr Aroma dabei wahr oder schäle ganz zart eine Zitrone, was für ein Duftzauberreich eröffnet sich dir dadurch.

Und damit komme ich nun auch zu meinem Rezept des italienischen Klassikers Osso bucco. Herr Drummer hat es vielleicht heimlich gekocht, Rezepte vom Klassenfeind waren in der DDR unerwünscht.

Es braucht dafür für 2-3 Personen:

2 Beinscheiben vom Rind

2 Gemüsezwiebeln

4 Möhren

4 Stangen Staudensellerie

2 Tomaten

2 Knoblauchzehen

1 EL Tomatenmark

2 ZweigeThymian

Fenchelsamen

125ml Rotwein

300ml Fleischbrühe

Pfeffer und Meersalz aus der Mühle

Mehl

Für die Gremolata:

1 Bund glatte Petersilie

Schale einer Zitrone

2 Knoblauchzehen

Blätter vom Staudensellerie

Die Beinscheiben würze ich mit Pfeffer und Meersalz aus der Mühle und mehliere sie. Vorher habe ich sie gewaschen und trocken getupft. In einer Pfanne lasse ich Butterschmalz aus, wenn es richtig heiß geworden ist, brate ich die an den Seiten eingeschnittenen Scheiben darin kurz und kräftig an.

Das Fleisch gebe ich dann in eine große Pfanne.

Alle oben genannten Gemüse habe ich in der Zwischenzeit in gleich große Stücke geschnitten.

Anders die Tomaten.

Sie habe ich kreuzförmig eingeritzt, blanchiert und gehäutet, dann in Stücke geschnitten.

Mein Rezept verlangt nach Tomatenmark. Oft passiert es, das dieses beim Anrösten anbrennt, der dadurch entstehende, bittere Geschmack verdirbt das Gericht. Ich gebe Tomatenmark immer zu den vorbehandelten Tomaten, dann erst zum Anrösten dazu.

Nie ist mir so etwas angebrannt und der Tomatengeschmack bleibt wie er sein soll.

In der Pfanne in der ich das Fleisch angebraten habe, röste ich das Gemüse an, gebe nach ca. 5 Minuten mein Tomaten-Tomatenmark dazu und röste nochmal an. Nun kommt der Rotwein zum Ablöschen dazu, ihn lasse ich einkochen und fülle dann mit der Brühe auf. Aufkochen lassen und über die Beinscheiben geben.

In vielen Rezepten wird jetzt Rosmarin und Basilikum dazu getan. Beide Kräuter tausche ich aus für mein Osso bucco, gegen Thymian und Fenchelsamen.

Fenchelsamen passt wunderbar, seine milde, mediterane Süße gibt ein fantastisches Aroma, vom Duft ganz zu schweigen. So ein kleines Döschen ist recht teuer, hält jedoch lang, zudem habe ich Fenchel im Garten, um aufzufüllen, falls er nicht von der Schaukelinhaberin für Blumenstäuße gepflückt wurde.

Den Thymian, der in diesem Fall besser als der herbe Rosmarin Süden bringt und mich an Goethe denken lässt

http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhelm-meisters-lehrjahre-3669/34

( was gibt es Besseres als Hörspiele beim Kochen? , ach und die Erinnerungen dabei, als ich nach Weimar fuhr, den Tag damit verbrachte, mir im Antiquariat genau dort eben meine beiden Bände dieses Werkes zu kaufen und im „Weißen Schwan“ zu essen) gebe ich dazu und gare alles im Backofen. 60 Minuten bei 200 Grad und ohne Deckel, dann nochmal 60 Minuten bei 150 Grad mit Deckel.

Das Fleisch fällt vom Knochen und ist somit gar.

In portionsgerechte Stücke geteilt, lege ich es in eine kleinere Pfanne.

Aus den Knochen nehme ich das Mark und gebe es in die Gemüsebasis.

Sachsen brauchen Soße.

Einmal aß ich im Norden, in einem wirklich sehr guten Restaurant, Gänsekeule. Sie war ausgezeichnet, wurde aber ohne jegliche Soße serviert, mir bleibt das völlig unverständlich, meinem Mann ebenso.

Die reichliche Soße gebe ich auf das Fleisch und gare bei geschlossenem Deckel bei 150 Grad Umluft eine habe Stunde nochmal, butterweich ist das Fleisch dannach.

In dieser Zeit bereite ich die Gremolata.

Hauchdünne Zitronenschale schneide ich dafür klein.

Ebenso die Petersilie, den Knoblauch presse ich. Ein paar Blätter des Staudenselleries gebe ich noch dazu

und vermenge die duftende Frische mit den Fingern.

Zu diesem Gericht gibt es bei mir Bandnudeln, diese nehmen die köstliche Soße wunderbar auf.

Dieses Gericht duftet so gut wie es schmeckt.

Gut Ding will Weile haben oder sächsischer Sauerbraten

Es ist Februar, der Monat im Jahr den ich als anstrengend empfinde. Langsam fehlt mir das Licht. Langsam zehrt die Kälte an den Knochen und dem Immunssystem.

Essen ist ein grundlegendes Bedürfnis. Kochen macht es zu einem besonderen Erlebnis. Wie sehr Kochen den Werdegang der Menschheit beeinflusst hat, ist im: Der Spiegel Geschichte, Ausgabe 1/2019 nachzulesen. Diese Zeitschrift kann ich nur empfehlen.

Mir macht kochen Freude, ich friemle zu gern in der Küche rum, meist höre ich dabei Hörbücher und begebe mich so in eine Welt der schönen Worte, guten Gerüche, feine Zutaten gleiten durch meine Hände… Eine Wohltat also schon beim Zubereiten, der Genuss des Essens selber dann ist weitere Belohnung.

Winterzeit ist bei mir Bratenzeit. Deftig darf es sein, althergebracht. So wie mein sächsischer Sauerbraten. Es dauert ein Weilchen bis er bereitet ist, aber im Februar ist genügend Zeit dafür.

Es braucht dafür für 2-3 Personen:

800g Rindfleisch, am Besten von der Hohen Rippe oder ein Schulterstück

ca.4-5 l Wasser

100ml Essigessenz

150ml Rotwein

1/2 Zitrone

Pfefferkörner

Salz

Zucker

2 Lorbeerblätter

1 Zweig Thymian

1 Zweig Rosmarin

2 rote Zwiebeln

1kl. Knoblauchzehe

2 Pkg(250g) Soßenkuchen

Der sächsische Sauerbraten wird aus Rindfleisch bereitet, nicht aus Pferdefleisch. Auch sind keine Rosinen in der Soße zu finden. Die Hauptzutaten sind die gute, alte Essigessenz aus der DDR und der feine Chemnitzer Soßenkuchen, ohne den uns der Braten nicht schmeckt.

Das Fleisch lege ich ein. Je länger um so besser. Meins liegt für 4 Tage in der Marinade, so wird das Fleisch wunderbar mürbe. Dafür lege ich das Fleisch in einen Topf und gebe so viel Wasser dazu, bis es vollständig bedeckt ist. Die Essigessenz gebe ich hinein, soviel, dass das Wasser säuerlich schmeckt, aber nicht übersäuert ist. Den Rotwein gebe ich dazu und die o.g.Gewürze wie Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Zwiebel, Knoblauch, Zitrone, Thymian und Rosmarin. Wichtig ist, keinesfalls jetzt schon Zucker und Salz dazugeben.

Mit Klarsichtfolie verschliesse ich den Topf und stelle ihn kühl. Nach 4 Tagen nehme ich das Fleisch heraus.

Im Schnellkochtopf erhitze ich Butterschmalz und brate das Fleisch kräftig an.

Die Marinade giesse ich zum Ablöschen über ein Sieb hinein.

Den Chemnitzer Soßenkuchen, der die Soße bindet und fein und ganz speziell würzt, schneide ich in Scheiben

und gebe ihn dazu. Jetzt kommen auch Salz und Zucker hinein. Zucker soviel, bis die Säure der Soße eine leichte Süsse annimmt.

Alles lasse ich aufkochen, schliesse dann mit dem Deckel des Schnellkochtopfes. Nun kann sich alles in den nächsten 2 Stunden wunderbar verbinden, wie schon bald am sich verbreitendem Duft zu ahnen ist.

Das Fleisch ist nach dieser Zeit so mürbe, es fällt fast von allein in Scheiben.

Die Soße reduziere ich jetzt durch einkochen für ca.1/2 Stunde. Danach ist sie sähmig und herrlich braun. Ein feiner süss-sauerer Geschmack ist entstanden, dem der Chemnitzer Soßenkuchen den für sächsischen Sauerbraten typischen leichten Geschmack nach Pfefferkuchen gibt.

In eine Pfanne schichte ich die Fleischscheiben und bedecke sie mit der warmen Soße. Damit das Fleisch deren Geschmack richtig gut aufnehmen kann, lasse ich es nochmal für 24 Stunden in ihr ziehen. Ich stelle es dabei kühl, aber nicht in den Kühlschrank.

Zum Essen am nächsten Tag erwärme ich es einfach, ohne es dabei kochen zu lassen.

Das ist ein herrlicher Winterbraten, deftig und mürbe, mit einer Soße die für mich zu den Besten zählt.

Dazu gibt es bei mir Rotkraut und Kartoffelbällchen.

Kartoffelbällchen werden aus dem Teig für Kartoffelklösse gerollt.

https://wp.me/p5ifjF-SO

Die kleinen Bällchen werden in Semmelmehl gewälzt und in Öl ausgebacken, innen weich-aussen knusprig- was für ein Kartoffelgenuss.

Mit diesem Gericht halte ich den Februar aus, erst Recht bei meinem Blick aus dem Fenster in den Schneegarten.

Knuspriger Fasan

Im Herbst und Winter sind Braten ein uns liebes Essen, welche diese kalten Jahreszeiten zu einer Festzeit machen. Wild und Wildgeflügel gehören unbedingt dazu. 

Mein Mann bereitet uns einen knusprigen Fasan zu, der durch eine Marinade wunderbar kross und schmackhaft wird.

Es braucht dafür:

1 Fasan

Salz und Pfeffer

4 Zwiebeln

4 Möhren

für die Marinade:

2 Knoblauchzehen

Wacholderbeeren

Thymian

Salbei

Rosmarin

2 TL Senf

3 EL Honig

1 EL Ahornsirup

2 EL Worcestersauce

2 EL Olivenöl

Den Fasan teilt mein Mann, die Zwiebeln und Möhren schneidet er in grobe Würfel und gibt sie in eine feuerfeste Form.

Mit Salz und Pfeffer werden die Fasanstücke eingerieben und in einer sehr heißen Pfanne in Butterschmalz kurz von allen Seiten angebraten.

Dafür lebt unsere Sommerküche nochmal auf, die Putzarbeit wird dadurch deutlich reduziert.

Angebraten kommt der Fasan nun auf das vorbereitete Gemüsebett.

Es ist Zeit, die Marinade zu bereiten. Die Kräuter werden dafür im Mörser zerstossen, dann kommen sie gemeinsam mit allen anderen Zutaten zum Pürieren in das dafür vorhandene Gefäß des Rührstabes.

Mit der Marinade werden alle Teile des Fasans eingestrichen, dann kommt alles in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen.

Nach 15 Minuten gibt mein Mann etwas Hühnerbrühe dazu und streicht den Fasan nochmals mit der Marinade ein. In weiteren 30 Minuten wird er fertig gebraten. Dabei werden die Teile weiter nachglasiert und gelegentlich umgedreht, damit sie von allen Seiten gleich knusprig sind.

Durch den karamelisierten Honig entsteht eine feine Knusperkruste.

Die Soße wird durch ein Sieb gegeben und durch Einkochen lassen reduziert.

Serviert hat mein Mann den knusprigen Fasan mit Knödeln und Rotkraut. Das Wildgeflügel ist zart und sehr knusprig, die leichte Süße passt gut zu dem Wildgeschmack und dem Apfelrotkraut.

Mir hat alles sehr gut geschmeckt, mein Mann meinte, er bliebe demnächst wieder bei Gans oder Ente.

Männersache oder Burger

Burger sind Männersache. So viel Fleisch habe ich nicht gern in den Händen. Essen dagegen geht leichter. Vor allem weil die selbstgemachten Burger nicht so fest sind und ich sicher sein kann was darin ist.

Burger zählen zu den Lieblingsspeisen meines Mannes. Er hat beim Fleischer Rinderhüfte gekauft. Die Hälfte davon verwandelt er in Burger, aus der anderen Hälfte mache ich einen Rindfleischsalat. Es geht also diesmal ziemlich fleischig bei uns zu und wie immer ohne viel Schnickschnack.

Für zwei Burger braucht es:

400g Fleisch aus der Rinderhüfte

Salz/Pfeffer

Senf

Das Fleisch schneidet mein Mann in grobe Stücke und hackt es mit dem dafür vorgesehenen Teil unseres neuen Pürierstabs.

In kürzester Zeit ist frischestes Hack bereitet, was bei der vorherrschenden Hitze wichtig ist. Er mischt es mit Salz, Pfeffer und Senf – fertig.

Da es Burger relativ häufig in unserer Sommerküche gibt, hat er sich eine Burgerpresse bestellt. Demnächst werden sie also ordentlicher ausfallen. Bis dahin sticht er die Form einfach mit einer Tasse aus und bearbeitet sie solange mit den Händen weiter, bis er damit zufrieden ist.

Ab in die Grillpfanne damit, für uns zwei allein grillen wir nicht mit Holzkohle, sondern auf Induktion. Der große Vorteil daran ist, schon beim Zubereiten können beide am Tisch sitzen.

Gurken und Tomaten dazu liefert der Garten z.Z.in ausreichender Menge, mein Rindfleischsalat

https://www.google.de/amp/s/teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/01/08/uebriggebliebenes-oder-rindfleischsalat/amp/

 passt und schmeckt gut zu unserem fleischigen Abend.

Saftig und nach gutem Fleisch schmeckend sind unsere Burger, so esse ich sie auch gern. 

Im Garten weht ein Abendlüftchen – schön sind sie – der Sommer und die Sommerküche.

Familienkochclub oder Krustenbraten

Zur Zeit ist es nicht leicht, alle Termine unter einen Hut zu bringen. Leider konnten nicht alle zum Essen kommen, ein gemeinsames Treffen aller Kochclubmitglieder müssen wir auf den Sommer verlegen. Dieses Essen das abwechselnd bei den drei teilnehmenden Paaren statt findet, ist mir sehr wichtig. Es bietet Gelegenheit Familienbande auf leckere Art zu festigen.

Als Vorspeise habe ich mich für meine Zwiebelsuppe mit Käsetoast entschieden.

https://www.google.de/amp/s/teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/01/28/heisses-fuer-kaltes-zwiebelsuppe-mit-kaesetoast/amp/

Sie passt gut zur deftigen Hauptspeise, die ein Schweinekrustenbraten ist.

Dafür notwendig ist ein Stück Schweinefleisch mit Schwarte. Dessen Besorgung übernimmt mein Mann, er geht gern zum Fleischer seines Vertrauens, manchmal ist der Chef selbst im Laden und nimmt sich die Zeit für ein Gespräch mit seinen Kunden. Die Schwarte hat mir der Fleischer auf meinen übermittelten Wunsch hin bereits eingeschnitten. Wichtig dabei ist, das Fleisch darunter nicht zu verletzten, das kann der Fleischer besser als ich. Auf Wunsch bekommt man das Fleisch auch vorgewürzt, lieber mache ich das selbst.

Es braucht nicht viel dafür und für 4-6 Personen:

1,5kg Schweinebraten mit Schwarte

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

3kleine Tomaten

3 Möhren

1 Hand voll Trockenpilze

Meersalz/Pfeffer

wenig Rotwein

1 Liter Gemüsebrühe

Das Fleisch würze ich nur mit Meersalz und Pfeffer und brate es in Butterschmalz an. 

Dann röste ich die Gemüse an und lösche mit etwas Rotwein ab, den ich völlig reduziere. Mit Gemüsebrühe fülle ich auf und schiebe alles bei 180 Grad Umluft in den Backherd. Nach 45 Minuten gebe ich den Deckel auf die Pfanne und lasse es weitere 30 Minuten garen.

Nach dem Abkühlen siebe ich die Soße

und dicke sie mit etwas Kartoffelmehl, das ich in kalte Gemüsebrühe einrühre, an.

Der Braten kommt allein in eine kleinere Pfanne und wird vor dem Servieren nochmal für 30 Minuten bei 120 Grad Umluft erwärmt, 15 Minuten knuspere ich die Kruste bei 200 Grad Oberhitze knackig.

Dazu gibt es Sauerkraut, Senf, Meerettich und frisches Kraftmabrot.

Würzig zart ist das Fleisch. Das Fett der Kruste hat sich ins Fleisch verteilt und es saftig gemacht, die Kruste selber ist ein knuspriger Genuss ( den ich trotzdem nicht esse;-) ).

Bleibt mein Liebstes, das Dessert. Ich habe dafür Earl-Grey-Eis gemacht

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/02/01/teezeit-oder-earl-grey-eis/comment-page-1/

und einen Kuchen im Glas, dessen Rezept ich ein andermal erzähle. Dazu gibt es Earl Grey oder Espresso, wie jeder mag. Das mein Mann seinen Nachtisch restlos aufgegessen hat, spricht für dessen Güte.

Momentan gibt es viele Dinge zu regeln und besprechen, an einem solchen Abend können wir das in Ruhe tun und uns dabei erholen. Eine Schale voller Frühblüher habe ich geschenkt bekommen, sie werden meine Frühlingswiese noch schöner machen. Darüber freue ich mich sehr.

Sonntagsschmaus – Rindergulasch mit Trockenpilzen

Der gelegentliche Genuss von Rindfleisch leistet einen hohen Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Ich esse bewusst Fleisch, gern und in Maßen. Tierische Proteine haben eine höhere biologische Wertigkeit als pflanzliche. So können z.B. aus 100g Rindfleischeiweiß 92g Körpereiweiß gebildet werden. Zudem enthält Rindfleisch wichtige Mineralstoffe, so in relativ hohen Mengen das wertvolle Eisen, auch Zink für Stoffwechselreaktionen ist enthalten sowie Selen. Selen ist Bestandteil wichtiger Enzyme und übernimmt eine bedeutende Funktion im Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel. Rindfleisch ist vitaminhaltig, vor allem die für Nerven und Muskeln wichtigen B-Vitamine finden sich in ihm. Zudem unterstützt Vitamin B den Fett-, Kohlehydrat- und Eiweißstoffwechsel und regt dir Bildung roter Blutkörperchen an. Für eine gesunde Ernährung ist eine Mischung pflanzlicher und tierischer Eiweiße und die damit einhergehende Steigerung des biologischen Wertes wichtig. 

Gulasch – dieses Gericht zählt zu unseren Lieblingsspeisen. Zum einem wegen seines Geschmackes, zum anderen wegen seiner Zubereitung, die einfach ist, auch lässt es sich leicht wieder aufzuwärmen. Pilze sammeln ist eine Leidenschaft meines Gärtnergatten. Ab Mai, da gibt es die ersten Steinpilze bei uns, bis Ende Oktober sammelt er was er finden kann, wir trocknen die meisten Pilze, so haben wir immer Vorrat für herbst-und winterliche Gerichte.

Eine große Hand voll Pilze weiche ich über Nacht in Wasser ein. 

Weiter braucht es für mein Gulasch:

Eben diese große Hand voll Trockenpilze und den Absud vom Einweichen

700g Rindergulasch

500g Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

Salz/Pfeffer

1-2 EL Mehl

1 EL Tomatenmark

1/4 – 1/2 l Brühe (je nach Menge des Pilzsuds)

Das Gulaschfleisch habe ich diesmal fertig geschnitten gekauft. Vor dem Anbraten bestäube ich es mit Mehl, später bindet sich so die Soße. Auch die mitgeschmorten Zwiebeln sorgen für eine feine, milde Sämigkeit der Gulaschsoße.

In Butterschmalz brate ich das Fleisch kräftig an, danach gebe ich die geviertelten Zwiebeln dazu und röste alles weiter, auch etwas Tomatenmark röstet mit. Zum Schluss kommt der klein geschnittene Knoblauch dazu, dann die eingeweichten Pilze. Den Sud in dem die Pilze eingeweicht waren nehme ich zum Ablöschen. Das gibt dem Gericht ein herzhaftes Pilzaroma und eine wunderbar dunkle Farbe. Mit der Brühe fülle ich auf. Kalbsfond wäre am Besten, ich habe noch Hühnerbrühe da und nehme diese.

Seit einigen Jahren bereite ich Gulasch im Schnellkochtopf zu, diese energiesparende Art zu kochen schadet dem Geschmack dieses Gerichts kein bisschen. Bis sich der Bodensatz vom Anbraten mit Mehl gelöst hat, lasse ich alles vor sich hinköcheln, dann erst kommt der Deckel auf den Topf. Nach 45 Minuten im Topf ist das Fleisch zart und durchgezogen. Sollte die Soße noch zu flüssig sein, dicke ich mit etwas Speisestärke, aufgelöst in etwas Wasser und ein paar Spritzern Worcestersauce, an. 

Das Gericht bereite ich meist am Vortag zu, so bleibt am Sonntagmorgen Zeit nichts zu tun, außer sich auf’s Mittagessen zu freuen.

In die Pfanne gehauen – Rinderhüftsteak

Die richtige Pfanne ist, neben gutem Fleisch, das Wichtigste bei der Zubereitung eines Steaks. Eine schwere Grillpfanne eignet sich am Besten. In Edelstahlpfanne hängt das Fleisch leicht an, reißt beim Wenden, beschichtete Pfannen werden nicht heiß genug. Nehme ich also unsere Sommerküchenpfanne und mache in ihr Butterschmalz sehr heiß.
Vorher habe ich die Pfanne mit Knoblauch eingerieben. In das heiße Fett gebe ich das Fleisch und ein paar Zweige Rosmarin. Das Fleisch habe ich vorher eine Stunde bei Zimmertemperatur liegen lassen.

Von beiden Seiten brate ich das Fleisch kräftig an, lasse es dann für ein paar Minuten ziehen 

und wickle die Fleischstücke in Alufolie.

Im Backofen gare ich das Fleisch fertig. Wir sind sträfliche „Durchgebratenesser“, dazu stehe ich. Steaks zählen nicht zu meinen Lieblingsgerichten, mein Gärtnergatte liebt sie, ihm will ich eine Freude machen. Nach ca. 15 Minuten bei 160 Grad ist das Fleisch in dem von mir gewünschten Zustand. Rosagebratenesser verkürzen diese Zeit einfach. Nach dem Rausnehmen lasse ich das Fleisch eingewickelt ruhen.

In der Zwischenzeit bereite ich die Soße. Dazu lösche ich einfach den Bratensatz mit Kalbsfond ab, gebe Sahne dazu und reduziere die Soße durch Einkochen. Zum Ende hin, binde ich die Soße mit kalten Butterstückchen und gebe den ausgetretenen Fleischsaft der nun ausgewickelten Steaks dazu.

Das ist ein Gärtnergattenessen und darum gibt es das dazu, was mein Mann liebt…Pommes. Diese hat er in unserer Sommerküche knusprig fritiert. 

Ein paar Buttererbsen dazu – das Essen schmeckt meinem Gärtnergatten garantiert. Es sind die ersten Steaks die ich brate, bisher hat das immer mein Gärtnergatte gemacht. 

Vor Aufregung habe ich die Erbsen vergessen, den Deckel auf dem Topf gelassen, so sind sie leider nicht grün geblieben. Dafür sind die Steaks gut. Gesalzen und gepfeffert habe ich sie erst auf dem Teller. Sie sind zart und trotzdem durchgebraten, wie wir es wollten. Die Soße ist auch sehr gelungen, intensiv und würzig. Drinnen ist es warm, draußen eisige Minusgrade im zweistelligem Bereich.

Solche Abende schenken innere Wärme. Durchaus ein Grund anzustoßen. Auf das Leben, auf den einfachen Genuss.