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Träumerein

Wer Lügen den Boden entziehen will, muss mit der Wahrheit umgehen können.

Träumerein

Mich stimmend, spielt deine begabte Hand mit mir, so als wäre ich ein Instrument – eines, das du noch nicht genau kennst.

Wie aus eben so einem, holst du aus mir, was ich zu geben vermag.

Und trotz der starken Führung dieser, deiner Hand bleibt sie dabei zart, sanft. Selbst ein Schmetterling kann darauf Platz nehmen.

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Zum Tag

Ich habe ja einige Busfahrfreunde.

Einer davon ist Quentin. Er ist 9 Jahre alt und wohnt wie ich am Ende der Welt, nur am anderen…

“ Warum gehst du nicht bei uns in F. in die Schule und nimmst diesen langen Weg in kauf ?“ frage ich ihn. “ Nein, nein “ sagt er, “ Diese Lehrer da sind mir zu eigenartig, das will ich nicht.“

Lange blonde Locken über dem aufgewcktem Gesichtchen, genau wie seine beiden viel älteren Schwestern, elfenhafte Schönheiten, die schon länger nicht mehr mitfahren.

Ich wohne auf dem Land! Die drei auch! Sie leben auf einem Ökobauernhof und haben zwei Mütter, heißt, sie leben in einer wohlbehüteten Familie, deren Mitglieder sich trauen, ihre sexuelle Ausrichtung zu leben.

Quentin ist einfach fabelhaft im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe von ihm gelernt, dass man mit Bäumen, die wirklich weg müssen, sprechen muss, damit ihre Seele frei wird. „Sag dem Baum, dass er gehen muss, dann hat er Zeit, seine Seele weiter zu senden.“

Manchmal necke ich ihn, weil er sich standhaft weigert, Schneeflöckchen-Weißröckchen für mich auf dem Klavier bei sich zu Hause zu spielen, damit es schneit. “ Also weißt du, das Wetter macht was es machen soll, du aber erst wieder. Und jetzt hilf mir mal, ich komm‘ hier mit meinem Fahrrad nicht aus dem Bus, stehen mal wieder alle nur rum und haben Stöpsel in den Ohren. So, danke Ute, morgen sehe ich dich wieder.“

Jawoll.

Zum Tag

Wie war das als ich Oma Kind war?

Täglich lief ich in den Konsum, um einen Liter frische Milch zu kaufen, in einer Glasflasche.

Das Brot kaufte meine Mutter frisch beim Bäcker, der dieses Brot in eigener Backstube hergestellt hatte. Die Verkäuferin steckte das Brot nicht in eine Papiertüte und dann in einen Plastebeutel, sondern in den Brotbeutel, den meine Mutter dafür immer mitbrachte, wusch und wiederverwendete.

Zum Einkaufen fuhr niemand mit dem Auto, sondern meine Mutter lief 2x den langen Berg von unserer Wohnung in die Stadt, um die Einkäufe in wiederverwendbaren Beuteln heim zu schleppen.

Den 4 km langen Schulweg legte ich täglich, wie jedes andere Kind, zu Fuß zurück. Nie im Leben wäre es meinen Eltern eingefallen, mich mit dem Auto in die Schule zu fahren.

Nach der Schule schrieben wir uns keine Nachrichten über mobile Telefone, sondern wir trafen uns draußen. Auch nicht im Freizeitpark, sondern im Wald, um dort Räuber und Prinzessin zu spielen.

Mit meinen Freundinnen sammelten wir mit einem Handwagen alte Zeitungen und leere Flaschen in den umliegenden Hauhalten und brachten sie zur Altstoffverwertung, um so unser Taschengeld aufzubessern.

Im Herbst sammelten wir im Wald Kastanien und Eicheln, um sie dem Förster für die Wildfütterung im Winter bereit zu stellen.

Ich flog nicht mit meinen Eltern in Pauschalurlaube in ein möglichst billiges Sonnenland, wir verbrachten unsere Urlaube in der Heimat, um diese kennen zu lernen.

Es ist bedauerlich, dass in den Schulen kein Fach :“Leben lernen“ gelehrt wird, Geschichte wohl auch nur noch schlecht, sonst wüssten manche Kinder aus Chören mehr und ihre Lehrer ebenso.

Zum Tag

www.youtube.com/watch

In den 80er Jahren habe ich mir auch ausgerechnet, wie alt ich 2020 bin.

55 Jahre, hat sich nicht ändern lassen.

Ändern kann ich einiges. Vor allem, wenn ich hinschaue.

Da haut doch wahrhaftig der männliche Stellvertreter Gottes einer Frau auf die Finger! Weia. Und das auch noch öffentlich. Hm, vielleicht führen doch nicht alle Wege nach Rom, sondern einfach weiter.

Immer mehr fühle ich mich zur Musik von Fritz Kalkbrenner hingezogen. Seine Eltern und Großeltern, er, sein Bruder, kommen wie ich aus dem Osten, zeigen auf.

Prost Neujahr

Und da ist da so ein Himmel.

Und da ist da so ein Baum.

Und da sind da Menschen.

Und die haben den Himmel gesehen und den Baum.

Und daneben haben sie sich ihr Haus gebaut.

Am Anfang war das Wort und Gott war das Wort und es ist bei ihm.

Das Schöne vom Tag

Alles wächst.

Willkommen Juni.

Meine Kinder wachsen wie meine Pflanzen. Ich mit all dem.

Zum Tag

6 Jahre habe ich ein täglich neues, persönliches Wunder(n) – meine Schaukelinhaberin.

Wer bleibt bei jedem Regenwurm stehen, trägt Schnecken ins feuchte Grass, hüpft in jede Pfütze und trägt auch bei 30 Grad Gummistiefel ? Wer sperrt den Schokolade liebenden Mund weit auf, um zwei ausgefallene Milchzähne oder besser deren Lücken zu präsentieren und natürlich die Belohnung der Zahnfee dafür zu kassieren? – meine Schaukelinhaberin.

Und weil mir dieses Kind, wie alle Kinder, so viel unverbogene Liebe und Wahrheit zeigt liebe ich es.

Möge es heute für dich bunt und raschelnd verpackte Geschenke geben, deren Inhalt Kinderherzen höher hüpfen lässt. Möge es bunte Regenbogenkuchen für dich geben und Weintraubenregenwurmerdbeerkopfschlangen, neben denen sich Gummischlangen ringeln und möge es viel lachen für dich geben und viele weitere Tage befüllt damit.

Einen frohen 6.Geburtstag mein Liebling.

Die Welt ist voller seltsamer Dinge…

https://youtu.be/Mqr0ns_9bOI

(Musik: Kinderlied, Ei, ei , ei ihr Hühnerchen)

Nachdem ich eine Grippe verschleppt habe, hat mich ein dazukommender Magen-Darm-Virus umgehaun.

Ich liege wirklich ( fast ) einen ganzen Tag flach.

Eigentlich wollte ich drei Tage nichts machen…

Aber es passiert immer etwas…seien es Blog’s die ich wirklich nicht übergehen kann…( alle eure Beiträge lesen schaffe ich z.Z. nicht, ich liege ja rum und schlafe dauernd ein ) …oder ich habe seltenen Besuch.

Gugg ich so mit einem Auge vom Sofa aus in den Garten, mal sehen ob die hübschen Vögelchen von gestern wieder kommen…

Machen sie nicht, aber dafür kommen andere…

Leider hat der Besitzer sie nach einem Weilchen wieder eingefangen. Weg sind’se…ohne ein Ei dagelassen zu haben…

Die Welt ist voll seltsamer Dinge.

Zum Tag

Alles wie immer…alles anders…

So ein anderer Mittwoch, so ein gleicher Mittwoch. Mittwoch ist Mädelstag. Mit meiner Tochter und deren Töchtern waren wir Mittwochs bei meiner Frau Mutter zum Kaffee.

Was bleibt ist viel. Unsere Kaffeetassen (jede von uns hat eine eigene bei der Mama gehabt) habe ich mitgenommen. Sie passen kein bissel in meine Wohnung, aber es fühlt sich vertraut an aus ihnen zu trinken.

Alles so anders in diesem Advent. Was ist schwerer…die Wohnung meiner Mutter leer zu räumen bis Ende des Monats oder sie dannach nie mehr zu betreten?

Meine Mama war bis zuletzt zu Hause, einen Tag hat sie im Krankenhaus verbracht.

Freitags an ihrem letzten Abend rief ich sie an“…es geht mir nicht gut…“ „Morgen wird es besser sein“, sagte ich darauf. „Hoffentlich“ sagte meine Mutter. „So hoffen wir beide.“ war mein letzer Satz an sie.

Die Mädels haben heute rumgehopst und geschmaust.

Was für eine Hoffnung!