Monatsarchiv: Januar 2019

Zum Tag

Ein ganz normaler Tag. Gestern wie heute.

Obwohl das Wetter stimmt, fährt gestern, wie so oft, mein Stadtlinienbus nicht. An der Anzeigetafel steht…betriebsbedingt… Die Wahrheit ist, die Stadt Chemnitz findet keine Busfahrer mehr, weil diese absolut unterbezahlt werden. Also wird täglich eine sich wechselnde Linie nicht bedient. Für mich als zahlender Fahrgast bedeutet das, ich zahle 98 Euro im Monat für meine Abokarte, stehe aber des öfteren für bis zu 30 Minuten und warte…in der Kälte…

Heute fuhr mein Zug, mit dem ich von meinem Dorf in die Stadt pendle, nicht. Keiner wusste warum, aber mit Hilfe der anderen Pendler hab‘ ich es geschafft, einen Regionalverkehrsbus zu stoppen der uns auch brav in die Stadt brachte. Dort wiederum fuhr überhaupt kein Bus mehr und nun erfahren wir endlich auch den Grund des Zugausfalls. Zwei Straßenbahnen sind ineinander gefahren und haben den gesamten Verkehr lahm gelegt. Da mein Zug direkt in die Innenstadt fährt, gab es auch hier Ausfall. Wozu gibt es eigentlich die Leuchttafeln an Bahnhöfen?

Das alles ist Alltag. Es ist kalt, man kommt aber irgendwie an.

Hunger hatte ich heute Morgen nach dem Durcheinander, aber kein Geld mehr einstecken. Geh‘ ich halt in die Filiale einer Bank und zieh‘ mir welches.

Es riecht eigenartig in dem warmen Raum. Das kommt daher, dort liegt einer der vielen Chemnitzer Obdachlosen und sucht Schutz vor der Kälte.

Ich ziehe mein Geld und gebe ihm 10% davon in seine schmutzige Hand, die sich sofort fest um das Geld legt.

Ich schäme mich.

Ich schäme mich für mich, ich schäme mich für meine Stadt, ich schäme mich für die Regierung meines Landes, ich schäme mich für mein Land.

https://www.tag24.de/nachrichten/chemnitz-zwickau-obdachlosenheim-regenbogenhaus-poelbitz-wohnungslose-954058

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Blick in den Wandel

Januar 2019

Märchenstunde

Aschenputtel

Gebrüder Grimm

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank, und als sie fühlte, daß ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach: »Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen, und ich will vom Himmel auf dich herabblicken und will um dich sein.« Darauf tat sie die Augen zu und verschied. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab, und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau.

Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen!« sprachen sie. »Wer Brot essen will, muß es verdienen: hinaus mit der Küchenmagd.« Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an und gaben ihm hölzerne Schuhe. »Seht einmal die stolze Prinzessin, wie sie geputzt ist!« riefen sie, lachten und führten es in die Küche. Da mußte es von Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehn, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwestern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotteten es und schütteten ihm die Erbsen und Linsen in die Asche, so daß es sitzen und sie wieder auslesen mußte. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern mußte sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aussah, nannten sie esAschenputtel.

Es trug sich zu, daß der Vater einmal in die Messe ziehen wollte, da fragte er die beiden Stieftöchter, was er ihnen mitbringen sollte. »Schöne Kleider«, sagte die eine, »Perlen und Edelsteine« die zweite. »Aber du, Aschenputtel«, sprach er »was willst du haben?« »Vater, das erste Reis, das Euch auf Eurem Heimweg an den Hut stößt, das brecht für mich ab.« Er kaufte nun für die beiden Stiefschwestern schöne Kleider, Perlen und Edelsteine, und auf dem Rückweg, als er durch einen grünen Busch ritt, streifte ihn ein Haselreis und stieß ihm den Hut ab. Da brach er das Reis ab und nahm es mit. Als er nach Haus kam, gab er den Stieftöchtern, was sie sich gewünscht hatten, und dem Aschenputtel gab er das Reis von dem Haselbusch. Aschenputtel dankte ihm, ging zu seiner Mutter Grab und pflanzte das Reis darauf und weinte so sehr, daß die Tränen darauf niederfielen und es begossen. Es wuchs aber und ward ein schöner Baum. Aschenputtel ging alle Tage dreimal darunter, weinte und betete, und allemal kam ein weißes Vöglein auf den Baum, und wenn es einen Wunsch aussprach, so warf ihm das Vöglein herab, was es sich gewünscht hatte. Es begab sich aber, daß der König ein Fest anstellte, das drei Tage dauern sollte und wozu alle schönen Jungfrauen im Lande eingeladen wurden, damit sich sein Sohn eine Braut aussuchen möchte. Die zwei Stiefschwestern, als sie hörten, daß sie auch dabei erscheinen sollten, waren guter Dinge, riefen Aschenputtel und sprachen: »Kämm uns die Haare, bürste uns die Schuhe und mache uns die Schnallen fest, wir gehen zur Hochzeit, auf des Königs Schloß.« Aschenputtel gehorchte, weinte aber, weil es auch gern zum Tanz mitgegangen wäre, und bat die Stiefmutter, sie möchte es ihm erlauben. »Du, Aschenputtel«, sprach sie, »bist voll Staub und Schmutz und willst zur Hochzeit? Du hast keine Kleider und Schuhe und willst tanzen!« Als es aber mit Bitten anhielt, sprach sie endlich: »Da habe ich dir eine Schüssel Linsen in die Asche geschüttet, wenn du die Linsen in zwei Stunden wieder ausgelesen hast, so sollst du mitgehen.« Das Mädchen ging durch die Hintertüre nach dem Garten und rief: »Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

die guten ins Töpfchen,
die schlechten ins Kröpfchen.«

Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit den Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten Körnlein in die Schüssel. Kaum war eine Stunde herum, so waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der Stiefmutter, freute sich und glaubte, es dürfte nun mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach: »Nein, Aschenputtel, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen: du wirst nur ausgelacht.« Als es nun weinte, sprach sie: »Wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mitgehen«, und dachte: »Das kann es ja nimmermehr.« Als sie die zwei Schüsseln Linsen in die Asche geschüttet hatte, ging das Mädchen durch die Hintertüre nach dem Garten und rief: »Ihr zahmen Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Vöglein unter dem Himmel, kommt und helft mir lesen,

die guten ins Töpfchen,
die schlechten ins Kröpfchen.«

Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein und danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten alle Vöglein unter dem Himmel herein und ließen sich um die Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen und fingen an pick, pick, pick, pick, und da fingen die übrigen auch an pick, pick, pick, pick und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. Und eh eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig und flogen alle wieder hinaus. Da trug das Mädchen die Schüsseln zu der Stiefmutter, freute sich und glaubte, nun dürfte es mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach: »Es hilft dir alles nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen; wir müßten uns deiner schämen.« Darauf kehrte sie ihm den Rücken zu und eilte mit ihren zwei stolzen Töchtern fort.

Als nun niemand mehr daheim war, ging Aschenputtel zu seiner Mutter Grab unter den Haselbaum und rief:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
wirf Gold und Silber über mich.«

Da warf ihm der Vogel ein golden und silbern Kleid herunter und mit Seide und Silber ausgestickte Pantoffeln. In aller Eile zog es das Kleid an und ging zur Hochzeit. Seine Schwestern aber und die Stiefmutter kannten es nicht und meinten, es müßte eine fremde Königstochter sein, so schön sah es in dem goldenen Kleide aus. An Aschenputtel dachten sie gar nicht und dachten, es säße daheim im Schmutz und suchte die Linsen aus der Asche. Der Königssohn kam ihm entgegen, nahm es bei der Hand und tanzte mit ihm. Er wollte auch mit sonst niemand tanzen, also daß er ihm die Hand nicht losließ, und wenn ein anderer kam, es aufzufordern, sprach er: »Das ist meine Tänzerin.«

Es tanzte, bis es Abend war, da wollte es nach Haus gehen. Der Königssohn aber sprach: »Ich gehe mit und begleite dich«, denn er wollte sehen, wem das schöne Mädchen angehörte. Sie entwischte ihm aber und sprang in das Taubenhaus. Nun wartete der Königssohn, bis der Vater kam, und sagte ihm, das fremde Mädchen wär‘ in das Taubenhaus gesprungen. Der Alte dachte: »Sollte es Aschenputtel sein«, und sie mußten ihm Axt und Hacken bringen, damit er das Taubenhaus entzweischlagen konnte; aber es war niemand darin. Und als sie ins Haus kamen, lag Aschenputtel in seinen schmutzigen Kleidern in der Asche, und ein trübes Öllämpchen brannte im Schornstein; denn Aschenputtel war geschwind aus dem Taubenhaus hinten herabgesprungen und war zu dem Haselbäumchen gelaufen: da hatte es die schönen Kleider abgezogen und aufs Grab gelegt, und der Vogel hatte sie wieder weggenommen, und dann hatte es sich in seinem grauen Kittelchen in die Küche zur Asche gesetzt.

Am andern Tag, als das Fest von neuem anhub und die Eltern und Stiefschwestern wieder fort waren, ging Aschenputtel zu dem Haselbaum und sprach:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich
wirf Gold und Silber über mich.«

Da warf der Vogel ein noch viel stolzeres Kleid herab als am vorigen Tag. Und als es mit diesem Kleide auf der Hochzeit erschien, erstaunte jedermann über seine Schönheit. Der Königssohn aber hatte gewartet, bis es kam, nahm es gleich bei der Hand und tanzte nur allein mit ihm. Wenn die andern kamen und es aufforderten, sprach er: »Das ist meine Tänzerin.« Als es nun Abend war, wollte es fort, und der Königssohn ging ihm nach und wollte sehen, in welches Haus es ging: aber es sprang ihm fort und in den Garten hinter dem Haus. Darin stand ein schöner großer Baum, an dem die herrlichsten Birnen hingen, es kletterte so behend wie ein Eichhörnchen zwischen die Äste, und der Königssohn wußte nicht, wo es hingekommen war. Er wartete aber, bis der Vater kam, und sprach zu ihm: »Das fremde Mädchen ist mir entwischt, und ich glaube, es ist auf den Birnbaum gesprungen.« Der Vater dachte: »Sollte es Aschenputtel sein«, ließ sich die Axt holen und hieb den Baum um, aber es war niemand darauf. Und als sie in die Küche kamen, lag Aschenputtel da in der Asche, wie sonst auch, denn es war auf der andern Seite vom Baum herabgesprungen, hatte dem Vogel auf dem Haselbäumchen die schönen Kleider wieder gebracht und sein graues Kittelchen angezogen.

Am dritten Tag, als die Eltern und Schwestern fort waren, ging Aschenputtel wieder zu seiner Mutter Grab und sprach zu dem Bäumchen:

»Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich,
wirf Gold und Silber über mich.«

Nun warf ihm der Vogel ein Kleid herab, das war so prächtig und glänzend, wie es noch keins gehabt hatte, und die Pantoffeln waren ganz golden. Als es in dem Kleid zu der Hochzeit kam, wußten sie alle nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Der Königssohn tanzte ganz allein mit ihm, und wenn es einer aufforderte, sprach er: »Das ist meine Tänzerin.«

Als es nun Abend war, wollte Aschenputtel fort, und der Königssohn wollte es begleiten, aber es entsprang ihm so geschwind, daß er nicht folgen konnte. Der Königssohn hatte aber eine List gebraucht und hatte die ganze Treppe mit Pech bestreichen lassen: da war, als es hinabsprang, der linke Pantoffel des Mädchens hängengeblieben. Der Königssohn hob ihn auf, und er war klein und zierlich und ganz golden. Am nächsten Morgen ging er damit zu dem Mann und sagte zu ihm: »Keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fuß dieser goldene Schuh paßt.« Da freuten sich die beiden Schwestern, denn sie hatten schöne Füße. Die Älteste ging mit dem Schuh in die Kammer und wollt

weiterlesen hier:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-schonsten-kinder-und-hausmarchen-6248/16

Das Lied zum Tag

(Gisela Steinecker, Der einfache Frieden)

Wenn ein Gras wächst, wo nah ein Haus steht,
und vom Schornstein steigt der Rauch,
soll’n die Leute beieinander sitzen,
vor sich Brot und Ruhe auch,
und Ruhe auch.

Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.

Wo ein Mann ist, soll eine Frau sein,
dass da eins das andre wärmt,
solln sich lieben und solln sich streiten,
von der Angst nicht abgehärmt,
nicht abgehärmt.

Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.

Wo ein Ball liegt, soll nah ein Kind spiel’n,
das zwei gute Eltern hat,
und soll alle Aussicht haben,
ob im Land, ob in der Stadt,
ob in der Stadt.

Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.

Wo ein Leben war, da soll ein Tod sein
unter Tränen still ins Grab,
wo der Nachfahr manchmal hingeht
zu dem Menschen, den es gab,
den es gab.

Das ist der einfache Frieden,
den schätze nicht gering.
Es ist um den einfachen Frieden
seit Tausenden von Jahren
ein beschwerlich Ding.

Beliebter Liedtext, von zahlreichen

Winterspaziergang zur Mama und ein fast vergessenes Gedicht, das mir dabei einfiel

Ich wär so gern noch lang bei dir

Ein Gedicht von Gisela Steinecker

Ich wär so gern noch lang bei dir

fänd keine Zeit genug

wie schade, daß uns schon so bald

die Abschiedsstunde schlug.

Ich hätte gern ein Liebeslied

das Schönste, das es gibt

ein Lied, das mit dem Nachtwind zieht

zu jedem, der heut liebt

Besäße ich ein Blumenmeer

aus jeder Jahreszeit

ich gäb es gerne für dich her

es tät mir nicht leid

Doch wer da traurig wird beim Gehn

war nicht die Freude wert

ich will so fröhlich von dir fort

wie ich heut eingekehrt

So bleibt mir nur ein Dankeschön

und daß ich einfach geh

ich warte auf den Augenblick

da ich dich wiederseh

Gisela Steineckert, Vor dem Wind sein, Lieder S. 59
Verlag Neues Leben, Berlin 1980
DDR

Blick in den Wandel

Sechsundzwanzigster Januar 2019

Zum Tag

Oft frage ich mich zur Zeit, wie ich es geschafft habe…zu bloggen…zu bloggen…zu bloggen, nebenher zu leben.

Es muss sehr viel angestaute Energie in mir gewesen sein, nicht zu Ende gedachtes.

Und dann…all die Aktionen und Reaktionen…die steigende Zahl der Blogbesucher.

Eigentlich ist alles ganz einfach.

Es gibt Themen, denen ich mich gern widme, es gibt viel Vergessenes…

Nun ist dieser Blog endlich mein Blog. Er frisst mich nicht mehr auf, weil ich es nicht zulasse.

Ich lebe wieder real, nicht digital.

Fein.

Romanesco, sächsch

https://youtu.be/G2hwVCN8OM8

(Musik: Neumi’sRockzirkus. Der Clown)

Blumgohl is ne dolle Sache. Billisch is er un gesund och noch. Gab’s och immer zu kofen im Winder in der DDR – der deutschen, demokratischen Republi“c“k ( das Wortspiel liegt hier bei. „c“ …Blick … also Moment -, ich weiß das dieser Text schwer zu lesen ist;-) ) also, die nu so anders war als die Bundesrepublik Deutschland. Oder och nur anersch gesteuerd. Also ’ne von de Steuern her, sonern von de Zuvendungen der Sieschermächde.

Woher soll so ne olle Sächsin – wie isch ehne bin – Romanesco kenn…wes’sch wirk’le ne. Nie bin’sch nach Rom gegomm, wie denn och, wenn se de Grense dicht gemacht ham.

Nu gann’sch täglisch, paron, efridai (pardon – evry day- ), so viel Englisch muss’sch nu wirkle in den Dext bring, sonst verstehds gor kener mehr…kofen was‘ sch bezahln kann.

Unner anerm och das Stüggl Dürmschen mid Röseln dran. Siehd der ne gud aus.

Nu had der wohrhaftig och noch mehr Vidamine als der Blumgohl, blähd ne ganse so un is och vom Geruch her besser… Inderschopware. Ich sach’s euch!

Wissd ihr denne ne, wos‘ n Inderschop is? Nee, nischt, wo Ausländsche verschklaft wer’n..de Inländsche’n hamse darinne mid de Devisen abgezockt. Beede Seiden, immer zum Wohle des Volks, is doch glar.

Is lang her sacht ihr, nu, isch sach so was nich.

Bissel gude Budder hau’sch in Topp, 2 EL Wosser och, Zitronensaft aus Cuba dazu, Salz, Pfeffor un Musgatnuss, 10 Minuden angebraten…fert’sch.

So schnell war ne mal de DDR abgewiggelt, un dos olles och noch ohne Falschhand, pardon, Treuhand.

Nu muss der Sonntagsbroden ne Tunke ham, ne dicke. Muss’sch ober ne dazu in de Westmehlmaggiemischerei greifen, mach‘ sch efach mid e bissel galder Budder in der mid vorher selber gesammelden Pilzen angedigden und pürierden Soße, orr, danei Kardoffln geknitscht!

Gud schmeggt der gonse Solad am Besten mit em gudden Stüggel Flesch, wie sich dos am Sonndach gehörd, eh baar Buddermöhren dazu und gud is’es.

Zum Tag

(Musik: Kleine Meise, Kinderlied)

Mit Temperaturen um die 10 Grad minus und kälter hat der Winter Einzug gehalten.

Nach dem Wechsel zwischen Schneeunmengen, Sprühregen und Blitzeis der vergangenen Wochen ist dieses leuchtende Winterwetter mir deutlich lieber.

Nichts mehr finden jetzt draußen die Vögel.

Wie viele andere auch füttere ich sie. Am Besten geeignet sind Sonnenblumenkerne und Meisenknödel. Wer anderes Futter nutzt, sollte darauf achten, dass es geprüft ist und kein Ambrosia enthält.

Gar nicht gefüttert werden sollte:

Salz: Salzhaltiges wie Brot oder z.B. Wurst-, Schinken-, Speck- und Käsereste bringt den Hochleistungsorganismus der Vögel völlig durcheinander.

Reines Fett: in Form von Margarine oder Butter

Durchgeforenes Futter: z.B. kleine Apfelstückchen (Äpfel nur im Ganzen auslegen, die Vögel picken sich geeignete Stücke ab)

Im nahenden Frühling zwitschert es dafür wieder lustig im Garten.

Märchenstunde

Die Wichtelmänner

Ein Märchen der Brüder Grimm

ERSTES MÄRCHEN

Es war ein Schuster ohne seine Schuld so arm geworden, daß ihm endlich nichts mehr übrig blieb als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er am Abend die Schuhe zu, die wollte er den nächsten Morgen in Arbeit nehmen; und weil er ein gutes Gewissen hatte, so legte er sich ruhig zu Bett, befahl sich dem lieben Gott und schlief ein. Morgens, nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und sich zur Arbeit niedersetzen wollte, so standen die beiden Schuhe ganz fertig auf seinem Tisch. Er verwunderte sich und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Er nahm die Schuhe in die Hand, um sie näher zu betrachten: sie waren so sauber gearbeitet, daß kein Stich daran falsch war, gerade als wenn es ein Meisterstück sein sollte. Bald darauf trat auch schon ein Käufer ein, und weil ihm die Schuhe so gut gefielen, so bezahlte er mehr als gewöhnlich dafür, und der Schuster konnte von dem Geld Leder zu zwei Paar Schuhen erhandeln. Er schnitt sie abends zu und wollte den nächsten Morgen mit frischem Mut an die Arbeit gehen, aber er brauchte es nicht, denn als er aufstand, waren sie schon fertig, und es blieben auch nicht die Käufer aus, die ihm so viel Geld gaben, daß er Leder zu vier Paar Schuhen einkaufen konnte. Er fand frühmorgens auch die vier Paar fertig; und so gings immer fort, was er abends zuschnitt, das war am Morgen verarbeitet, also daß er bald wieder sein ehrliches Auskommen hatte und endlich ein wohlhabender Mann ward. Nun geschah es eines Abends nicht lange vor Weihnachten, als der Mann wieder zugeschnitten hatte, daß er vor Schlafengehen zu seiner Frau sprach ‚wie wärs, wenn wir diese Nacht aufblieben, um zu sehen, wer uns solche hilfreiche Hand leistet?‘ Die Frau wars zufrieden und steckte ein Licht an; darauf verbargen sie sich in den Stubenecken, hinter den Kleidern, die da aufgehängt waren, und gaben acht. Als es Mitternacht war, da kamen zwei kleine niedliche nackte Männlein, setzten sich vor des Schusters T isch, nahmen alle zugeschnittene Arbeit zu sich und fingen an, mit ihren Fingerlein so behend und schnell zu stechen, zu nähen, zu klopfen, daß der Schuster vor Verwunderung die Augen nicht abwenden konnte. Sie ließen nicht nach, bis alles zu Ende gebracht war und fertig auf dem Tische stand, dann sprangen sie schnell fort.

Am andern Morgen sprach die Frau ‚die kleinen Männer haben uns reich gemacht, wir müßten uns doch dankbar dafür bezeigen. Sie laufen so herum, haben nichts am Leib und müssen frieren. Weißt du was? Ich will Hemdlein, Rock, Wams und Höslein für sie nähen, auch jedem ein Paar Strümpfe stricken; mach du jedem ein Paar Schühlein dazu.‘ Der Mann sprach ‚das bin ich wohl zufrieden,‘ und abends, wie sie alles fertig hatten, legten sie die Geschenke statt der zugeschnittenen Arbeit zusammen auf den Tisch und versteckten sich dann, um mit anzusehen, wie sich die Männlein dazu anstellen würden. Um Mitternacht kamen sie herangesprungen und wollten sich gleich an die Arbeit machen, als sie aber kein zugeschnittenes Leder, sondern die niedlichen Kleidungsstücke fanden, verwunderten sie sich erst, dann aber bezeigten sie eine gewaltige Freude. Mit der größten Geschwindigkeit zogen sie sich an, strichen die schönen Kleider am Leib und sangen

’sind wir nicht Knaben glatt und fein?

was sollen wir länger Schuster sein!‘

Dann hüpften und tanzten sie, und sprangen über Stühle und Bänke. Endlich tanzten sie zur Tür hinaus. Von nun an kamen sie nicht wieder, dem Schuster aber ging es wohl, solang er lebte, und es glückte ihm alles, was er unternahm.