Archiv der Kategorie: Lieblingsgerichte

Nix mehr da zum Essen oder Spaghetti mit roten Riesengarnelen

Weihnachten ist vorbei, eigentlich sind wir immer noch satt, naja also fast.

Zwischen den Jahren hatten wir keine Lust einzukaufen. Muss ich suchen was noch im Haus ist.

Ich finde:

15 rote Riesengarnelen mit Schale (Feinfrostware)

eine Hand voll Pfifferlinge (Feinfrostware)

eine Hand voll kleiner Garnelen ohne Schale (Feinfrostware)

Spaghetti

Knoblauch

rote Zwiebeln

Prosecco ( übrig von Silvester)

Sahne ( hab ich immer da für’s Rührei )

Salz/ Pfeffer

Zitrone

Parmesan

Na gut, dann koche ich mal was daraus.

Die roten Riesengarnelen sind besonders lecker, ich mag ihren delikaten, leicht nussigen Geschmack. Ich taue sie auf und entferne die Schalen, nachdem ich sie gründlich gewaschen habe.

Das Fleisch der Garnelen beträufle ich mit dem Saft einer Zitrone, die Schalen koche ich aus.

In einer kleinen Pfanne schwitze ich in Olivenöl die kleingeschnittene Zwiebel und den gepressten Knoblauch an und lösche mit einem Schuß Prosecco ab, lasse alles einreduzieren. Mit dem Sud der Garnelenschalen fülle ich auf. Wieder reduzieren. Dann gebe ich die Pfifferlinge und die kleinen Garnelen hinein, schmecke mit Salz und Pfeffer ab und lasse alles vor sich hinköcheln. Nach einem halben Stündchen püriere ich meine Soße und gebe noch ein Schlückchen Sahne dazu – fertig. Ein feiner leichter Pilzgeschmack in dem auch ein Hauch Garnelen zu ahnen ist, würzig und köstlich.

In den 12 Minuten, in denen die Spaghetti garen, bereite ich die roten Riesengarnelen zu.

Dafür erhitze ich in einer Pfanne Olivenöl und röste Knoblauch darin an, den Knoblauch wieder raus nehmen und die Garnelen in dem Öl kurz anbraten, auf kleiner Stufe noch kürzer fertig garen. Wirklich nur kurz, damit keine Gummitierchen daraus werden.

Ich nehme die Garnelen aus der Pfanne und gebe die Spaghetti hinein, vermische sie mit der Soße und richte sie auf Tellern an.

Darüber noch die roten Riesengarnelen und der bei mir unerlässliche Parmesan (jeder Italiener wird mich dafür auslachen).

Uns hat das ganz wunderbar geschmeckt. Die Spaghetti herrlich in der würzigen Soße durchgezogen und das zarte Fleisch der Garnelen dazu – einfach und so köstlich, dass ich vergessen habe Fotos zu machen. Hihi.

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Die Sommerküche fällt wegen Regen aus oder selbergemachte Nudeln mit schwarzem Trüffel

Da denkst du nun endlich weiter draußen essen zu können… schwups…geht das nicht. Der Regen ist aber notwendig und schenkt zudem Zeit drinnen zu bleiben, ganz ohne schlechtes Gewissen.

Im Kühlschrank habe ich schwarzen Trüffel, Nudeln dazu wären fein.

Meinen Dank an Herrn Plietsche, der freundlicher Berater war und der nur bissig ist und dies zu Recht, jedoch keinesfalls beisst.

https://wp.me/p55lSe-1ogRh

Mach ich also meine Nudeln.

Es braucht dafür für 2 Personen:

150g italienisches Nudelmehl ( mit allem anderen Mehl wird das nichts, echt. )

1 üppigen EL Olivenöl

2 Eigelb und 1 Eiweiß

Salz

Alle Zutaten gebe ich in eine Schüssel und knete sie. Genauso wichtig wie das richtige Mehl ist das richtige Kneten des Teiges. Das braucht eine Weile, knappe 30 Minuten. Ich spüre, wenn der Teig gut genug durchgeknetet ist, er nimmt dann die Temperatur und Weichheit meiner Hände an. Wem das Kneten Schmerzen in den Handgelenken verursacht oder den Eindruck von Langeweile vermittelt – der muss ganz schnell aufhören damit – der Teig merkt das. Wirklich.

In Folie eingewickelt lasse ich ihn eine halbe Stunde wieder zur Besinnung kommen nach der Kneterei. So ein Teig lebt ja und hat Empfindungen, wie ich.

Entspannt, wie wir beide nun sind, lässt er sich mit dem Nudelholz ausrollen und damit für die Nudelmaschine vorbereiten.

Auf Stufe 3 gestellt, macht ebendiese den sich darauf begierigen Teig zu einem zarten Vergnügen. Der Teig und ich jauchzen vor Freude und sind in Hochstimmung.

Diese Teigstreifen sind trotz ihrer dünnen Feinheit stabil. Sagte ich doch – richtiges Mehl, ordentlich kneten, den Teig lieben – dann ist alles gut.

In feine Streifen schneidet mir die Nudelmaschine meinen Teig. So soll es sein. Nichts bröckelt oder bricht, klebt oder macht sonstige dumme Sachen – dieser Teig will einfach zu Nudeln geschnitten werden. Bravo. Das haben wir beide gut gemacht.

Nun braucht es noch Soße dazu und dafür:

400 ml Sahne

2 Eigelb

Salz

Die Sahne koche ich auf und reduziere sie auf die Hälfte.

Etwas abkühlen lassen und 2 geschlagene Eigelb unterziehen, fertig.

Die schwarten Trüffel habe ich gerieben und auch Parmesan.

Meine Nudeln brauchen lediglich 3 Minuten im sprudelnden Salzwasser bis sie gar sind. Die Soße dazu, Trüffeln und Parmesan darüber…so ein Schmaus.

Mein Mann ist ein Fleisch(fr)esser, es gibt noch gebratene Hühnerbruststreifen dazu für ihn.

Der Teig und ich sind glücklich, auch ohne das Hühnchen, und endlich sind wir wieder vereint, ich habe ich wirklich zum „fressen gern“.

Durch die rosarote Brille sehen oder Veilchensirup

Alles zu seiner Zeit…
Momentan blühen die Veilchen.
Was ihnen den unverwechselbaren Zauber bringt, ist ihr Duft.
Dafür verantwortlich ist das Jonon.
So heißt der Duftstoff, welcher das Veilchen seit Jahrhunderten zur Blume der Liebenden macht.
Die klare, leichte Süße der kleinen, blau-violetten Blume ist unverwechselbar.
Immer hinterlässt sie den faszinierenden Eindruck von blumiger Reinheit, Unschuld und Frische.
Genauso wie ich mich fühle, wenn die ersten Sonnenstrahlen im neuen Frühjahr auf der Haut tanzen und wenn dieselbe Sonne die Erde wieder erweckt und sie ihren duftenden Atem verströmen lässt.
Nichts lässt im Moment an Gluthitze und vor Wärme flirrende Sommertage denken…und doch werden sie kommen.
Dann ist es gut, vorgesorgt zu haben und auf Erinnerungen aus dem Frühling zurückgreifen zu können, die Leib und Seele wohl temperieren.
Am besten gelingt das mit einem Veilcheneis.
Aufgetischt in brütender Hitze erfrischt es ungemein.
Verführerisch zart, fast sanft, leicht rosa in der Farbe, mit der kühlenden Frische von Joghurt und dem unverwechselbaren, fast eleganten Veilchenaroma ist es eine wahrhaftige Versuchung.
Um ein Veilcheneis herstellen zu können, brauche ich unter anderem Veilchensirup.
Genau diesen mache ich mir heute.
Sommervorrat – das ist doch etwas ganz Besonderes.
In den frühen Mittagsstunden – wenn der Tau auf den zarten Blüten getrocknet ist, die Sonne ihnen aber noch nicht die Kraft geraubt hat – mache ich mich an eine der schönsten Arbeiten die es gibt und pflücke Veilchen.
Nur die zarten Köpfe, keine Sorge, schon nach zwei Tagen ist an der ausgeraubten Stelle alles auf’s Feinste nachgewachsen.
Was ich hier habe ist ein wahrer Schatz.
Das Gefühl, die Hände voller Veilchen zu haben, ist unwiederbringlich.
Die Blüten riechen und strahlen und mir wird ganz froh zumute.
Ob das vom Duft der Veilchen kommt?
Soll er doch in der Lage sein Aggresionen abzubauen, unruhigen Schlaf zu verhindern und selbst Schockzustände mildern zu können.
Veilchenduft beruhigt und öffnet den Geist für Neues.
Wohl war, so fühle ich mich!Bei diesem Anblick ist das bestimmt zu verstehen.
Immer wieder muss ich an ihnen schnuppern, es ist ein glücklich-zufrieden machendes Gefühl. Ich fühle mich so wohl…was für ein Fest der Sinne.
Das will ich an meine Liebsten weitergeben und deshalb nun aber zum Sirup.Ich brauche:400 ml Wasser,
400 g Zucker,
1 Pk. Zitronensäure oder 2 Biozitronen und natürlich Veilchen,so viele Veilchen, wie in ein 400 ml fassendes Gefäß passen würden.Das Wasser und der Zucker werden aufgekocht und die Zitronensäure oder die in Stücke geschnittenen Zitronen hinzugegeben. Ich nutze Ascorbinsäure, um eine klare Flüssigkeit zu bekommen.
Abkühlen lassen.
In die lauwarme Flüssigkeit kommen nun die Veilchenblüten hinein.Ein Bild und Duft für die Götter!Wenn umgerührt wurde, sieht es nicht mehr ganz so schön aus, der Duft der Veilchen soll aber auch in den Sirup übergehen und deswegen ist das Umrühren unerlässlich.Das Gefäß gut verschließen, am besten mit Klarsichtfolie und für 4 – 5 Tage an einen sonnigen Ort stellen.Täglich mehrfach schütteln oder umrühren, die Flüssigkeit muss sich rosa färben.Nach der Ziehzeit den Sirup durch ein mit Küchenkrepp ausgelegtes Sieb filtern, um die Blüten und andere Schwebeteilchen zu entfernen.
Das bleibt von den Blüten.Auf Küchenkrepp verteilt, am Besten geht das mit einer Gabel, trockne ich sie zu Dekorationszwecken.Wenn ich’s locker sehe – und das tue ich – ist das die einfache Art von kandierten Veilchen.Der Sirup – von einem rosa, das einen in’s Träumen bringt – wird noch einmal ganz kurz aufgekocht und dann in heiß ausgespülte Flaschen gefüllt.In Sekt oder Mineralwasser gegeben, parfümiert und verfeinert er das Getränk optisch und geschmacklich.
Mein Sirup ist für sommerliches Eis gedacht, deshalb fülle ich ihn noch heiß in Schraubgläser und konserviere ihn so, portioniert, bis ich ihn benötige.Für Kinder ist der Sirup als Mittel gegen Erkältungen hilfreich. Veilchen haben Heilkräfte, welche kann hier nachgelesen werden.

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/04/11/kleines-bluemchen-riesige-heilwirkung-oder-veilchen-und-der-tee-daraus/

Ob ich euch erzähle wie Veilcheneis zubereitet wird?
Gern. Hier.

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2015/06/26/aller-laster-anfang-oder-veilcheneis/

Das letzte Essen des Jahres oder Argentinische Rotgarnelen

31.Dezember – Silvester.

Der letzte Tag im Jahr und der Geburtstag meiner Großmutter. Ein Grund zum Feiern also.

Silvesterparty’s liegen mir seit langem nicht mehr. Mir fehlt die Freude am angeordneten Wachbleiben. Zudem mag ich den durch das allzu viele Feuerwerk angerichteten Schmutz nicht. Ganz zu schweigen von dem Geld, das so sinnlos zum Wohle der Kaufgesellschaft verschwendet wird.

Als ich Kind war, war dieser Tag ein ganz besonderer, der Geburtstag meiner Großmutter.

Damals war ihr und meines Großvaters Haus, das nun das unsere ist, ein ganz anderes. 1956 in Eigenleistung selbst gebaut, war es bescheiden ausgelegt. Mit wenig Platz in kleinen Räumen. Ich war selber klein, mir erschien es groß. Und es hatte genug an seiner Größe und Platz für alle. Für den Sohn mit seiner Familie, für seine Freunde und für die eigenen.

Im Wohnzimmer war der Tisch gedeckt, der mit dazu gestellten Tischen eine Tafel ergab. Weiße Tischtücher ebneten Unterschiede der Höhe. Serviert wurden belegte Brötchen, die meine Großmutter mit Hilfe meiner Mutter in der kleinen, gemütlichen Küche den ganzen Nachmittag über vorbereitet hatten und auf silbern glänzenden Platten, denen weiße Papierdeckchen untergeordnet waren, liebevoll dekorierten. Scheiben saurer Gürkchen und Eischeiben sowie Zwiebelringe lagen auf den Brötchenhälften, darunter Hackepeter, Schinken, Käse oder Wurst. Wer hatte damals zu dieser Jahreszeit Radieschen, Tomaten oder grüne Gurke und warum auch? Der kleinen Sofaecke wurde ein ebenso kleiner Tisch beigestellt, er bot uns Kindern Platz. Weiß gedeckt war auch er für uns. Den allergrößten Spaß hatten wir Kinder allerdings daran, uns unter der lang herunterhängenden Tischdecke zu verstecken. Lachend schauten uns die Erwachsenen dabei zu. Überhaupt ist meine Erinnerung an diese Abende das Lachen aller und die Freude auf den Jahreswechsel.

Mein Großvater liebte Feuerwerk. Schon am Nachmittag stellte er sorgfältig leere Flaschen auf, sicherte ihren Stand, damit um Mitternacht Raketen hineingestellt werden konnten, deren bunte Sterne verteilender Flug das neue Jahr begrüßen sollte. Wir Kinder hatten für jeden von uns ein Tischfeuerwerk auf unserem Platz stehen. Was für eine Freude, die Lunte selbst zünden zu dürfen. Den leicht verbrannten Geruch habe ich heute noch in der Nase, wenn ich daran denke und das Geräusch des Ploppens, wenn der Deckel hochflog und die im Feuerwerk enthaltenen bunten Papierkugeln durch die Luft flogen. Schnell auf den Boden und suchen, ob nicht auch ein Hufeisen oder ein kleines Glücksschwein darin war. Dieses Feuerwerk zu erstehen, war in der DDR eine schwierige Angelegenheit. Verkauft wurde es ausschließlich am 31.Dezember. Vorheriges Geböller blieb uns dadurch erspart, Überfluß eingedämmt und die Vorfreude darauf gesteigert.

Nun ist alles anders. Alles kann gekauft werden, immer, aber nicht von jedem.

Wir gönnen uns etwas Gutes an diesem letzten Tag des Jahres – ein Essen nach unserem Gusto, genießen es mit Bedacht, verzichten auf Geböller und Chi-Chi und machen uns argentinische Rotgarnelen.

Das Fleisch der argentinischen Rotgarnelen ist nussig-würzig und von leichter Süße. Geschmack steckt aber auch in der Schale: Während des Garens auf dem Grill wird das zarte Fleisch vor allzu direkter Hitze geschützt. Das Fleisch gart sozusagen in der eigenen, natürlichen Aromahülle.

Wir nutzen den köstlichen Geschmack der Schalen anders und bereiten die gefischten, nicht gezüchteten Rotgarnelen in der Pfanne zu.

Es braucht dafür:

Rotgarnelen

Cherrytomaten

Knoblauch

Chilli

Petersilie

Basilikum

Olivenöl

Salz/Pfeffer

Zitrone

Krustentierfond

Die Zubereitung ist einfach und braucht wenig Zeit.

In einem Topf Olivenöl erhitzen, darin die Schalen der Garnelen, aus denen vorher der Darm entfernt wurde, ca.eine Minute anrösten.

Zwei bis drei Knoblauchzehen zugeben, sowie gehackte Petersilie und Chili. Mit 150ml Krustentierfond ablöschen, pfeffern und salzen. Einen Deckel auf den Topf geben und alles 10 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.

In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, zwei Knoblauchzehen anrösten, wieder Chili und Petersilie dazu geben, für kurze Zeit ziehen lassen. Die Cherrytomaten dazugeben, drei Minuten köcheln lassen.

Den Sud aus dem Topf absieben und dazu geben, wieder bei sehr kleiner Hitzezufuhr köcheln lassen.

Pasta ansetzen. Zwei Minuten vor deren Garende die Garnelen in die Pfanne geben. Dann die Pasta abgießen und dazugeben, ebenso ein klein wenig des Pastakochwassers. Zironenabrieb kommt jetzt dazu und Basilikum.

Das Essen ist wunderbar aromatisch und leicht.

Es lässt Raum für einen guten Schlaf in‘ s neue Jahr oder einen Tanz hinein zu zwein…wer weiß…

Ruhige Dinge oder Szegediner Gulasch

Die Geschehnisse der letzten Zeit lassen in mir den Wunsch nach Ruhe und Entspannung aufkommen.

Entspannung finde ich u.a. beim Kochen.

Also lasse ich Radio und Fernsehen aus und koche in der Stille meiner Küche ein Szegediner Gulasch. Wir lieben dieses Gericht sehr und nach der langen Zeit der leichten Sommerküche ist es uns ein willkommener, vorgezogener Herbstschmaus.

Das Wetter passt auch, also los.

Es braucht dazu für zwei Personen:

500g Rindergulasch

500g Sauerkraut

250ml Bratenfond

50ml Sahne

2 rote Zwiebeln

1 große Fleischtomate

1 Knoblauchzehe

1 Kartoffel

Salz

Pfeffer

Butterschmalz

In einem großen, für Schmorgerichte geeignetem, Topf lasse ich Butterschmalz sehr heiß werden und brate das Fleisch darin an.

Erst wenn alle Flüssigkeit verdampft ist, gebe ich die klein geschnittenen Zwiebeln und den Knoblauch hinzu. Knoblauch entfaltet sein Aroma am Besten, wenn er nach dem Kleinschneiden mit Salz vermischt wird, er lässt sich dann wunderbar leicht und weich mit dem Messerrücken platt drücken.

Im Garten haben wir Tomaten der Sorte Andenhorn, diese Fleischtomate eignet sich gut zur Bereitung von Soßen. In kleine Stücke geschnitten kommt sie, nachdem auch die Zwiebeln angeröstet sind, dazu.

Mit dem Bratenfond lösche ich ab uns salze und pfeffere mein Gulasch.

Obwohl, gesundheitlich gesehen, nichts über rohes Sauerkraut geht, verwende ich bei diesem Gericht eine Konserve. Es gibt im Glas Schlachtekraut, sein Vorteil ist, es ist herzhaft in Brühe eingekocht, ideal dür mein Szegediner Gulasch. Das Kraut kommt nun dazu und dann lasse ich alles aufkochen.

Ein Deckel der zulässt, dass Flüssigkeit aus dem Schmortopf entweichen kann, ist unbedingt notwendig. Ich will ja keine labbrige Soße, sondern ein sämig durchgezogenes Gericht. Für ca. drei Stunden lasse ich alles auf kleiner Hitze durchziehen und gar werden.

Ca. eine Viertelstunde vor Ende der Garzeit gebe ich eine geriebene Kartoffel dazu sowie die Sahne und lasse das Gulasch in Ruhe zu Ende schmoren.

Eine wunderbare Konsistenz hat es. Alle Zutaten haben sich vermischt und herzhaft-würzig zieht der Duft durch die Küche.

Dazu gibt es bei mir Thymiankartoffelspalten aus im Garten gewachsenen Kartoffeln die mit ihrer Knusprigkeit das Weiche des Szegediner Gulasch’s erst richtig zur Geltung kommen lassen.

In aller Ruhe verspeisen wir diese Köstlichkeit.

Was für eine Wohltat.

Heißer Sommer – frische Küche oder Familenkochklub

https://youtu.be/Djf5uOkmhSc

Bei diesen Temperaturen möchte man Fischlein in einem mit Sauerstoff gut versorgten Teich sein.

Im Garten der Supergärtnerin und ihres Mannes gibt es das zum Glück.

Dorhin sind meine Schwester, mein Schwager, mein Mann und ich zu unserem Familienkochklub eingeladen.

Der Weg zum Gartenhäuschen unserer Gastgeber ist neu verlegt und die Terrasse auf’s Behaglichste erneuert und liebevoll hergerichtet.

Wasserschalen für Vögel fehlen genau so wenig, wie Laternen und Pflanzen. Die Supergärtnerin macht ihrem Namen Ehre und hat fast einen kleinen Palmenhain geschaffen. Die viele Arbeit die dahinter steckt, Steine und Platten per Eigenkraft den Berg hoch zu schleppen und bei Temperaturen von über 30 Grad zu verlegen, hat sich gelohnt. Es ist ein feiner Ort zum Entspannen geschaffen.

Wochenlang herrscht Sommerhitze und Trockenheit, just an diesem Abend fällt ein Gewitterregen. Er ist mehr als willkommen und unsere Männer richten den bereits gedeckt gewesenen Tisch nach dem Guss wieder her. Draußen sein wollen wir, nach der Hitze der letzten Tage und die feine Terrasse geniessen.

Von ihr aus bieten sich so schöne Ausblicke in’s Land, das alles in einem zur Ruhe kommen kann. Wir alle,die wir uns hier treffen, haben unsere Alltagssorgen, heute vergessen wir sie und lassen uns verwöhnen, dass unseren Gastgebern eben dieses uns verwöhnen solche Freude bereitet, macht unseren Familienkochklub zu etwas ganz besonders Gutem.

Gewitter ziehen vorbei und so können wir im Sonnenschein die Vorspeisen geniessen.

Auf Käsecreckern angerichteter Räucherlachs, Tomate-Mozarella und Melone mit Parmaschinken sind köstlich und leicht. Die Supergärtnerin droht uns keine weiteren Gänge mehr anzubieten, wenn wir nicht aufessen. Ha! Kein Problem.

Mir gefällt die liebevolle Dekoration der neuen Terrasse mit Kakteen und einer Feuerschale, die später im Dunklen Licht spenden wird.

Wir sind eine Familie und haben uns zu erzählen. Plaudernd vergeht die Zeit dieses heiteren Abends. Wer einen eigenen Brunnen im Grundstück hat, kann es sich erlauben auch bei dieser herrschenden Trockenheit den Rasen elektrisch gesteuert zu bewässern und so kann ich endlich mal wieder auf grünem Rasen stehen. Fast habe ich vergessen wie weich Rasen ist.

Geplant war ein Kesselgulasch als Hauptspeise, der Hitze wegen gibt es Anderes. Uns allen sind die Spaghetti willkommen. Nicht alle mögen sie mit Meeresfrüchten, darum gibt es noch eine Variation mit Hühnchen. Köstlich ist beides und ich verzehre auch beide Gerichte. Würzig und leicht, eine Küche – passend zur Jahreszeit.

Überall haben unsere Gastgeber Lichter aufgestellt, in der einbrechenden Dämmerung sitzen wir behaglich in ihrem warmen Schein.

Käse, Trauben, Käsecraker und frisches Zwiebelbrot reicht uns die Supergärtnerin nachdem wir ein wenig verdaut haben.

Mit einem Klecks Orangensenf ist auch dieser Gang eine wunderbare Erfrischung.

In Dresden ist an diesem Abend das jährliche Roland Kaiser Konzert, außer meinem Mann und mir lieben alle seine Musik und hören sie neben dem Schmausen. Mitsingen erlaubt 🙂 .

Das Knacken von Holzscheiten ist auch eine schöne Art Musik, in’s Feuer zu schauen, lässt freien Gedanken Raum und Zeit.

Ohne Süßes ist ein Festschmaus nicht rund. Auf die Idee keinen Nachtisch zu reichen, käme in unserem Familienkochklub niemand. So verspeisen wir vergnügt auch noch Créme Catalane, deren Zuckerkruste herrlich knackt. Schokoladencreme darf natürlich nicht fehlen, versteckt unter fruchtig-frischen Brommbeeren schmeichelt sie dem Gaumen und macht unser gemeinsames Essen rund.

Einen Abend mit ausgewählten Speisen, liebevoll und köstlich zubereitet haben wir alle genossen.

Dankeschön unseren beiden herzlichen, so bemühten Gastgebern.

Familienkochclub oder Gartenparty bei meiner Schwester

Na ja, 1976 waren unsere Party’s wilder…oder auch nicht, ich kann ja ’ne immer alles verraten!

Nicht in wilder, aber in freier, harmonischer Natur, die meine Schwester und ihr Mann hegen und pflegen, verbringen wir Familienkochclubmitglieder einen guten Abend.

Wir erinnern uns in Gesprächen an wilde Zeiten…als mein Mann meine Schwester nach einer durchtanzten Nacht unbedingt hoch heben wollte, sie fallen liess, sie sich den Arm brach, wir frühmorgendlich zum Notarzt pilgerten und unterwegs auch noch ihren Mann verloren. Au weia. Das war an ihrem 5.Hochzeitstag, dieses Jahr feiern sie ihren 40., ist doch mal was!

Mittlerweile sind wir gesittet ( hihi )und setzen uns an liebevoll gedeckte Tische. Die Supergärtnerin entdeckt eine klare Trennlinie. Rechts sitzen die über 60jährigen, links die Jugendlichen über 50 (doppeltes hihihi ).

Meine Schwester, die Supergärtnerin und mein Mann schlagen sich in und um Zuchterfolge. Dass wir darüber lachen können, bewahrt uns vor Spießbürgertum.

Solche Vorspeisen lasse ich mir gern schmecken. Die Kochkunst meiner Schwester kennend, habe ich schon vorher ein Auge auf ihr Plantschbecken geworfen

und gehe als Einzige auch baden, also hinein;-) .

Haha. Ich habe mich bewegt, darf also kräftig zulangen.

Zuerst sichere ich mir gegrillte Lammlachse und den wunderbaren, schweren Kartoffelsalat, den auf diese Weise nur drei Menschen zubereiten können…meine Mutter, meine Schwester und ich.

‚Ne B-bemme, das sächsische Wort für geröstetes Schwarzbrot, auf der die Butter schmilzt und über’s Kinn tropft verputzt sich bestens und natürlich…DDR-Steaks.

Wer die nicht kennt, sollte unbedingt in meinem Blog nach dem Rezept suchen.

Die nachfolgenden Geflügelschaschliks und gegrillten Käse lasse ich aus, ich hab‘ ja Disziplin.

Leider versagt diese völlig beim Nachtisch. DDR-Erdbeertorte…hach. Ich schaffe es tatsächlich, nur ein einziges Stück zu essen.

Noch gar nichts erzählt habe ich von dem Fässchen eisigen Bieres, das wir leerten.

tzsch…

Es löste die Zunge und wir schwätzen bis weit nach Mitternacht von alten und von neuen Zeiten.

Kochen in der und für die Familie.

Köstlich und warm wie ein Feuer, in das man schaut, um sich selbst zu finden.

Nimm mal lieber die Möhrchen ( im Schlafrock )

Ach…fast Mai…den zarten, jungen Dingern schaut gerade jetzt so mancher Mann gern nach. Liebe geht (auch) durch den Magen. Meine Zartheiten verpacke ich jedoch, tja…ich bin halt älter und habe andere Reize.

Also hole ich frische Möhren und halbiere sie, stecke sie für 5 Minuten in heißes Wasser, danach kurz in eiskaltes…den jungen Dingern wird’s auch nicht anders gehen…

Meine Möhrchen hindessen wissen was sie wollen…einen Speckmantel. Tja, Junge Dinger und Sugardaddy’s… Na gut, wickele ich sie mal ein…

…also erst in salzigen Schinken, der konserviert ja bekanntlich…und dann, also so richtig gutbürgerlich festhaltend in Blätterteig.

Damit es ( für den Moment) fest klebt, mische ich Eigelb mit Sahne und streue auch noch geriebenen Käse darauf.

Dem alten Herren helfe ich mit eingeflochtenem Schnittlauch auf die Beine, wofür der alles noch gut ist erzähle ich ein anderes Mal.

Aufheizen muss schon sein, von nichts wird nichts…also den Ofen schön vorheizen auf 200 Grad oder einem Wisky trinken ( also die älteren Herren) und reinschieben.

Das knackt wunderbar, zergeht auf der Zunge…nur…der junge Schnittlauch, der ist pfutsch.

Aha.

Hollandaise

Lieblich sangen die Vögelchen…

als ich ein Stückchen goldgelber Butter zerfließen lies, ihr Zeit gönnte abzukühlen.

Schönhühnchen hatte vier Eier gelegt, Duks, dachte ich…aber wer kennt schon noch Märchentexte..

Holte also meinen schneebesigen, handbetriebenenen Zauberstab, verschaffte dem Eigelb Freudenblasen und lies es laaaaangsam in die Butter eintauchen,erwärmte es zärtlich, bis ich es zur Rose abziehen konnte. Das dauert so lange….bis aus dem Wort Butter mein Name geboren wird…

Ein Hauch Zitrone, eine Spur Salz…

Ein Märchen eben.

Schweinisches oder Eisbein und Zunge von ebendiesem mit Meerrettichsoße und…

Draußen liegt der Winter in den letzten Zügen. Der Holzstappel vor meinem Küchenfenster ist geschrumpft, der Blick auf meine Frühblüherwiese wird frei. Seit Jahren sammle ich die Zwiebeln der abgeblühten Topfpflanzen in meiner Familie, inzwischen hat sich die Wiese gut gefüllt.

Lange wird es Braten nicht mehr geben bei uns, die Sommerküche wartet mit leichteren Gerichten. Also schlagen wir nochmal richtig zu. Mein Mann isst kein Eisbein, ich keine Zunge…mache ich zum Winterabschluss beides und das mit den geliebten Buttermöhren meines Mannes und für mich Sauerkraut und Meerrettichsoße, Rosmarienkartoffeln mögen wir beide…na dann

Es braucht dafür:

1 Eisbein

Möhre

Zwiebeln

Salz/Pfeffer

Wacholderbeeren

Lorbeerblatt

Wasser

und:

3 kleine Schweinezungen

Im Schnellkochtopf gemacht, spare ich Zeit und Energie. Das Eisbein und die Zungen gebe ich in kaltes Wasser, das Gemüse und die Gewürze dazu.

Nicht mit Pfefferkörnern sparen, ich liebe es, wenn der aromatische Duft von frischem Pfeffer durch’s Haus zieht. Alles koche ich für eine reichliche Stunde, dannach ist das Fleisch so weich, dass es vom Knochen fällt.

Die Zunge häute ich nach dem Kochen

und schneide sie in Scheibchen,

die ich nochmal in Butter brate.

Das Eisbein kommt in eine Pfanne

und wird im Backofen leicht gegrillt.

Die Brühe fülle ich noch heiß in saubere Gläser,

sie ergibt später eine feine Basis für Suppen oder Soßen. Für meine Meerrettichsoße bereite ich eine Mehlschwitze, fülle bis zur gewünschten Konsistenz mit Brühe auf und gebe selbstgemachte Meerrettichcreme dazu.

https://teil2einfachesleben.wordpress.com/2016/02/01/scharfe-sache-oder-meerrettich/amp/

Die Möhren sind gebraten, das Sauerkraut gekocht und im Backofen bruzeln die Rosmarinkartoffeln. Ein würdiges Winterabschiedsessen.

Und saulecker.