Monatsarchiv: August 2015

Das Lied zum Tag


Das bißchen Haushalt…;)

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Streng geheim

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Sommerliebe

Sonnenstrahlen treffen blendend,
kriechen unter ’s Hemd,
wandeln sich in glitzernde Tropfen heißen Schweißes.

Spuren auf der Haut ziehend fließt der Sommer dahin,
schüttelt sich im tröpfchenweisem Abschied letztmalig,
benetzt küssend den schwarzen Hollunder, klammert sich an ihn und will noch bleiben.

Doch der sagt ihm, geh,
deine Zeit ist dahin.
Wendet sich ab und liebkost selbst den Vogel, der ihn zurück küsst, dabei seine Schwarzbeeren stehlend.

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Wochenendliches

Wenn im August ein Fest geplant ist, lohnt es sich, es auf das letzte Wochenende dieses Monats zu legen.
Sonnenschein ist garantiert, es ist das Wochenende der Altenhainer Weißbiermeile.

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Zum elften Mal jährt sich der Lauf, der 9.99 Uhr startet und 9999 Weißbiermeilenmeter beträgt.
Zur frühen Morgenstunde schaut die Sonne zögerlich durch die Wolkennebeldecke,

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vor Regen fürchtet sich keiner. In den elf Jahren des Laufes war noch keiner verregnet.
Das wäre auch zu gemein. Die Dorfbewohner organisieren den Lauf, der ein kleines Volksfest geworden ist, mit großer Liebe und Sorgfalt.

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Angefangen mit der Ausschilderung der zu laufenden – nicht einfachen – Strecke bis zum selbstgebackenen Kuchen ist an alles gedacht.

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Da ich nur der Fanclub des Gärtnergatten bin, habe ich – während er läuft – genügend Zeit ein köstliches Stück Quarktorte zu vertilgen. Dafür bezahle ich 0,50 Cent.
Die Startgebühr für jeden Läufer beträgt 5 Euro. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer und die ortsansässigen Handwerksfirmen die hier Sponsor sind, wäre die Veranstaltung nicht möglich.

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50 Läufer sind am Start, das ist neuer Rekord. Die Weißbiermeile spricht sich rum. Es gibt wenige Veranstaltungen die es ermöglichen Sport zu treiben, der Familie einen entspannten Tag im Freien zu bieten, gemeinsam fröhlich zu sein, zu genießen. Zusammengefasst gibt es ein Wort dafür – leben.
Startschuss für die Erwachsenen

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und das Feld der Läufer gemischt aus Volkssportlern aller Altersklassen macht sich auf die 9999 Weißbiermeilen.
Nun geht es erst richtig los. Fast jeder Läufer hat seinen Familenfanclub dabei.
Jetzt sind die Kleinen am Start. Die Kleinsten laufen eine Sportplatzrunde, die Zwergenmeile.
Manche der Sportanfänger bleiben vor der Ziellinie stehen und müssen ins Ziel gelockt werden, sonst gilt die Teilnahme nicht.

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Das gelingt unter allgemeinem Gelächter, das nun die wenigen noch vorhandenen Wolken völlig verjagt.
Die größeren Kinder laufen drei Runden und sie sind mit vollem Eifer dabei und kämpfen um Plätze. Zur Siegerehrung will jeder einen Preis erlaufen.

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Im Ziel können sich die kleinen Sportler mit Melone und Tee erfrischen, natürlich kostenlos.
Es ist ein heiteres Treiben bei fröhlicher Musik. Mit Hüpfburg und Dosen umspritzen beschäftigen sich die Kinder, die Großen trinken ein Weißbier oder einen Kaffee und genießen die Sommerstimmung.
In der angrenzenden Gartenanlage finde ich einen Pfirsichbaum, der voll der schönsten Früchte hängt. Von ihm kann ich mir meinen Nachtisch nicht holen.

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Zum Glück säumen Birnen- und Apfelbäume den Sportplatz, die Auguster sind knackig reif und ein feiner Nachtisch.
Nach 35 Minuten läuft der Sieger ins Ziel und nach und nach kommen auch die anderen Läufer erschöpft, aber zufrieden ins Ziel.

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Man kann sich ins Gras legen zum verschnaufen und den Kopf, der vom laufen frei geworden ist, unter kaltem Wasser kühlen.
Umgeben von der schönen Landschaft meiner Heimat ist das ein Vormittag der Freude und Entspannung. Der Zusammenhalt der Organisatoren und ihre Freude an der Veranstaltungen macht sie zu etwas ganz besonderem.
Jeder Starter lässt einen Luftballon mit seiner Adresse fliegen, wir hoffen unserer fliegt am weitesten und der Finder schickt die Karte zurück.

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Wir haben noch einiges vor heute und verlassen den gastlichen Ort als Erste.
Ein Blick zurück zeigt den bunten Trubel der fröhlichen Sportler unter blaustem Sommerhimmel.

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Verdientes Sommerwetterglück zur 11. Altenhainer Weißbiermeile eben.

Sonntagsmärchen

Märchen – zauberhafte Geschichten und Erzählungen mit tieferem Sinn.
Mir nach wie vor Lieblingslektüre und Mußestunde.

Diese Sage habe ich dem Buch „Märchen von Gärten“ entnommen, das ein so liebes Geschenk von Antje ist.
https://antjemauch.wordpress.com/
Von ihr stammen auch die Rosenbilder, die hier die Sage begleiten.  

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KÖNIG LAURIN UND SEIN ROSENGARTEN

Hoch oben in den grauen Felsen des Rosengartens, dort, wo sich heute nur mehr eine öde Geröllhalde, das „Gartl“, ausbreitet, lag einst König Laurins Rosengarten.

König Laurin war der Herrscher über ein zahlreiches Zwergenvolk, das dort in den Bergen nach edlem Gestein und wertvollen Erzen suchte, und besaß einen unterirdischen Palast aus funkelndem Bergkristall. Seine besondere Freude und sein Stolz aber war der große Garten vor dem Eingang zu seiner unterirdischen Kristallburg, in dem unzählige edle Rosen blühten und dufteten. Wehe aber dem, der es gewagt hätte, auch nur eine dieser Rosen zu pflücken: ihm hätte Laurin die linke Hand und den rechten Fuß genommen! Dieselbe Strafe wäre auch dem widerfahren, der den Seidenfaden zerrissen hätte, der den ganzen Rosengarten anstatt eines Zaunes umspannte.

Im Kampfe vermochte es der Zwergenkönig mit jedermann, auch dem stärksten Recken, aufzunehmen. Denn er besaß nicht nur einen Zaubergürtel, der ihm die Kraft und Stärke von zwölf Männern verlieh, sondern auch eine geheimnisvolle Tarnkappe, die ihn unsichtbar machte, wenn er sie aufsetzte.

So herrlich nun Garten und Palast des Zwergenkönigs auch gewesen sind, so fehlte ihm doch eines: eine Braut. Und als er darum hörte, daß der König an der Etsch gedenke, seine schöne Tochter Similde zu verheiraten, und eine Maifahrt ausrufen ließ, zu der sich alle Freier einfinden sollten, da freute sich Laurin und beschloß, die Einladung des Königs an der Etsch anzunehmen und auch um Similde zu werben.

Doch Tag um Tag verstrich, ohne daß ein Bote des Königs an der Etsch zu Laurin kam, um auch ihm die Einladung zu der großen Maifahrt zu überbringen. Das verdroß den Zwergenkönig, und so beschloß er denn, an dieser Maifahrt nur im geheimen teilzunehmen – indem er sich nämlich durch seine Tarnkappe unsichtbar machte.

Auf einem großen Rasenplatz vor dem Schloß des Königs an der Etsch fanden die Kampfspiele statt, an denen sich die Freier um Similde zu beteiligen hatten. Wer sich in diesen Wettspielen am meisten im Fechten und Reiten bewährt haben würde und also zuletzt als Sieger hervorging, dem wollte der König an der Etsch Similde als Maibraut anvermählen.

Sieben Tage lang dauerten die Kampfspiele, dann waren endlich die beiden Recken ermittelt, die in einem abschließenden und alles entscheidenden Wettspiel um die Hand der schönen Similde kämpfen sollten. Es waren dies Hartwig, der in seinem Schilde eine Lilie führte, und Wittich, der eine Schlange als Erkennungszeichen hatte.

Lange wogte der Kampf zwischen den beiden tapferen Recken hin und her, und es nahte schon der Sonnenuntergang, wo der Wettkampf beendet werden sollte. Doch ehe der König das Zeichen zum Aufhören geben und einen der beiden Recken zum Sieger erklären konnte, entstand auf einmal Lärm, und Stimmen schrien durcheinander: Similde ist verschwunden! Similde ist geraubt worden!

Aber als das Verschwinden der Königstochter bemerkt wurde, ritt Laurin mit Similde schon davon und konnte nicht mehr aufgehalten werden, zumal er seine Tarnkappe aufhatte und darum nicht nur er selbst, sondern auch sein Pferd und die geraubte Königstochter unsichtbar waren!

Laurin hatte im geheimen den Kampfspielen beigewohnt, und das holde Wesen der schönen Königstochter und ihr liebliches Antlitz hatten ihn je länger, desto mehr so gefangen, daß er endlich beschloß, den Ausgang des Kampfes nicht abzuwarten, wo Similde dem einen von beiden anvermählt würde, sondern die schöne Braut zu rauben und sie in sein Felsenreich zu entführen.

Hartwig und Wittich aber beschlossen, diese Schmach nicht hinzunehmen und dem Zwergenkönig Laurin – denn nur dieser konnte Similde geraubt haben, das wußte man sogleich – die entführte Königstochter wieder abzunehmen.

Doch sie wußten wohl, daß dies ein schweres Unterfangen sein werde, besaß ja Laurin einen Zwölfmännergürtel und eine Tarn- oder Nebelkappe und überdies viele tausend Zwerge, die gewiß für ihren König zu kämpfen bereit waren.

Und so wandten sie sich an den großen und berühmten Fürsten Dietrich von Bern und baten ihn um seine Hilfe. Dieser sagte zu, wie wohl sein alter Waffenmeister Hildebrand ihn warnte und auf die geheimnisvollen Kräfte des Zwergenkönigs hinwies.

So machten sie sich denn auf die Reise nach der Felsenburg des Zwergenfürsten: Dietrich von Bern, Hildebrand, Hartwig und Wittich, Wolfhart und noch andere tapfere Recken.

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Als sie endlich vor dem herrlichen Rosengarten des Königs Laurin ankamen und die Fülle dieser Blütenpracht gewahrten, da staunten Dietrich und seine Gefährten – und sie beschlossen, den zarten Seidenfaden nicht zu zerreißen und den König herbeizurufen, um mit ihm gütlich zu unterhandeln, daß er ihnen Similde herausgeben solle, die er geraubt hatte.

Doch Wittich, der Ritter mit der Schlange im Schilde, sprang, von Ungeduld gepackt, vorwärts, zerriß den Seidenfaden und zertrat die nächsten Rosen.

Da ritt schon König Laurin auf seinem Schimmelpferdchen daher, eine kleine goldene Krone auf dem Haupte und ein glänzendes Schwert in der Rechten, kam auf Wittich zu und forderte seine Hand und seinen Fuß. Doch Wittich höhnte nur, als er den kleinen Reiter sah, und sagte: „Komm nur her, Zwerglein, ich nehme dich gleich bei den Füßen und werfe dich an die Felsenwand!“

Aber ehe er sich’s versah, hatte ihn Laurin, der den Zwölfmännergürtel trug, überwältigt und wollte ihm also gleich Hand und Fuß abhacken! Dies aber konnte Dietrich von Bern nicht zulassen und eilte darum auf Laurin zu, um ihn an der Ausführung dieser furchtbaren Strafe zu hindern.

Laurin aber stieß Dietrich weg. So nahmen die beiden Könige den Zweikampf auf – der kleine Fürst des Zwergenreiches und der hünenhafte Recke aus Bern!

Mit der ganzen Zwölfmännerkraft, die ihm sein Zaubergürtel verlieh, hieb der Zwergenkönig auf den Berner ein und verwundete ihn mehrmals. Dies reizte den starken Berner, und er begann auch Laurin mit seinen Schwertstreichen nicht mehr zu schonen.

So kämpften die beiden Könige eine Weile wacker miteinander, und die Begleiter Dietrichs staunten über die Kraft und Behendigkeit des kleinen Fürsten, der sich von Dietrich nicht überwinden lassen wollte.

Da aber setzte sich Laurin auf einmal die Tarnkappe auf und war nun unsichtbar geworden! Damit war er im Vorteil: Er traf seinen Gegner mit jedem Hiebe, Dietrich von Bern aber konnte nur mehr blindlings um sich schlagen.

Da rief Hildebrand, der alte Waffenmeister: „Zerreiß ihm den Gürtel!“ Dies aber war leichter gesagt als getan, denn Dietrich konnte ja den Zwergenkönig nicht sehen und also ergreifen. Da kam Hildebrand der rettende Gedanke: „Achte auf die Bewegungen des Grases, dann wirst du sehen, wo der Zwerg steht!“

Als Dietrich von Bern dies tat, konnte er sehen, wo Laurin gerade stand, er eilte auf ihn zu, packte ihn um die Mitte und zerbrach ihm den Gürtel. Dieser fiel zu Boden und Hildebrand nahm ihn an sich.

Nun war der Kampf rasch entschieden, und die Zwerge begannen zu heulen, als sie ihren König besiegt und in der Gewalt des Berners sahen, der ihm auch die Tarnkappe und alle Waffen abnahm.

Ehe aber Dietrich und seine Begleiter beschließen konnten, was mit dem besiegten Zwergenkönig zu geschehen habe, da öffnete sich im Felsen ein Tor, das vorher niemand bemerkt hatte, und Similde trat heraus mit einer Schar von Dienerinnen. Sie dankte Dietrich und den anderen Herren für ihre Befreiung, bemerkte aber auch zugleich, daß Laurin sie immer gut behandelt und wie eine Königin geehrt habe. Die Herren sollten ihm darum nicht gram sein und ihn nicht weiter befehden, sondern mit ihm Frieden und Freundschaft schließen.

Diese Rede gefiel dem starken Dietrich, und er reichte Laurin die Hand zum Frieden. Laurin nahm die Hand an und lud Dietrich und alle seine Begleiter in sein unterirdisches Felsenschloß: „Ich will euch meine Schätze zeigen und euch wohl bewirten.“

Die Recken nahmen die Einladung an und betraten den hohlen Berg. Wie staunten sie, als sie die reichen Schätze des Zwergenfürsten sahen! Endlich gelangten sie in einen großen Saal, wo sich Laurin mit seinen Gästen an einer reich geschmückten Tafel zum Mahle niederließ.

Da wurden sie nun von den Zwergen aufs beste bewirtet und mit Gesang und Spiel erfreut. Doch zu vorgerückter Stunde, als sie sich etwas Derartiges nicht mehr erwarteten, wurden die Recken plötzlich von den Zwergen überfallen, in Ketten gelegt und in ein festes Gewölbe geschleppt und dort eingeschlossen.

Dieser Verrat ergrimmte Dietrich und seine Begleiter, und sie schworen dem hinterlistigen Zwergenkönig Rache. Der Zorn gab dem Berner doppelte Kräfte, und so gelang es ihm endlich, die Ketten zu zerreißen und sich und seine Gefährten zu befreien. Sie zerbrachen die Türen ihres Gefängnisses, überwanden die anstürmenden Zwerge und nahmen endlich auch den König Laurin gefangen.

Hartwig, der Ritter mit der Lilie, brachte Similde aus dem Berg, holte sein Roß herbei, setzte die Königstochter zu sich in den Sattel und ritt mit ihr heimzu, zur Burg ihres Vaters, des Königs an der Etsch. Dieser freute sich über die Rückkehr seiner entführten Tochter und ging den beiden, die da Hand in Hand auf ihn zukamen, entgegen und vermählte sie.

Dietrich und die anderen Recken aber ritten wieder nach Bern zurück. Doch den heimtückischen Zwergenkönig, der sein Friedenswort gebrochen hatte, nahmen sie mit, um ihn am Hof zu Bern gefangenzuhalten.

Er sollte nie wieder seine Felsenburg sehen können. Als er, gekettet und als Gefangener, sein Felsenreich verlassen mußte, da sprach er: „Diese Rosen haben mich verraten; hätten die Recken nicht die Rosen gesehen, so wären sie nie auf meinen Berg gekommen!“ Und er verfluchte den ganzen Rosengarten und die Rosen und sprach einen Zauberbann über sie, daß sie fortan keiner mehr sehen solle, weder bei Tag noch bei Nacht. Dann verließ Laurin bitteren Herzens sein Felsenreich und zog mit den Recken nach Bern, um dort sein Leben als Gefangener zu beschließen.

Doch er hatte bei seinem Fluche die Dämmerung vergessen! Und so kommt es, daß der verzauberte Rosengarten noch oft in der Dämmerung seine Rosenpracht zeigt und daß der ganze Berg über und über im Rosenschimmer erstrahlt und so die Erinnerung wachhält, an den unglücklichen König Laurin und seinen Rosengarten.

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Quelle: Bruno Mahlknecht, Südtiroler Sagen, Bozen 1981. S. 121. Frei nach K. F. Wolff, König Laurin und sein Rosengarten, Bozen 1945 und Dolomiten-Sagen, Innsbruck 1977.

Das Lied zum Tag

Weiße Pferde

Im letzten Moment – Ehrenpreis und der Tee daraus

Ihm sei Ehr und Preis.
Von Juni bis August kann man ihn pflücken – den Ehrenpreis oder Veronica officinalis.
Blau wie der Sommerhimmel sind die kleinen Blüten. Im Mitelalter wurden sie geschätzt, geachtet und besungen.

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Es ist ein Schnitter

Textfassung aus Des Knaben Wunderhorn

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
Hat Gewalt vom höchsten Gott,
Heut wetzt er das Messer,
Es schneidt schon viel besser
Bald wird er drein schneiden,
Wir müssens nur leiden.
Hüte dich schöns Blümelein!

Was heut noch grün und frisch da steht,
wird morgen schon hinweggemäht:
Die edlen Narzissen,
Die Zierden der Wiesen,
Die schön‘ Hyazinthen,
Die türkischen Binden.
Hüte dich schöns Blümelein!

Viel hundert tausend ungezählt,
Was nur unter die Sichel fällt:
Ihr Rosen, ihr Liljen,
Euch wird er austilgen
Auch die Kaiser-Kronen,
Wird er nicht verschonen.
Hüte dich schöns Blümelein!

Das himmelfarbe Ehrenpreis,
Die Tulipanen gelb und weiß,
Die silbernen Glocken,
Die goldenen Flocken,
Senkt alles zur Erden,
Was wird daraus werden?
Hüte dich schöns Blümelein!

Ihr hübsch Lavendel, Rosmarein,
Ihr vielfärbige Röselein,
Ihr stolze Schwertliljen,
Ihr krause Basiljen,
Ihr zarte Violen,
Man wird euch bald holen.
Hüte dich schöns Blümelein!

Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
Trotz, eil daher in einem Schnitt.
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
In den himmlischen Garten,
Auf den alle wir warten.
Freu dich du schöns Blümelein.

Wer welchen sammeln möchte, hat noch Gelegenheit dazu – im letzten Moment eben. Es lohnt sich das als Unkraut verkannte Heilkraut, das in Gärten, Wiesen und Weiden zu finden ist, zu beachten.
Der Ehrenpreis regt von innen an, führt Giftstoffe ab, verhilft durch Anregung des Stoffwechsels zu besseren Gedächtnisleistungen und senkt den Cholesterinspiegel.
Die Produktion von Muttermilch wird anregend unterstützt, vielleicht kommt daher sein Beiname „Frauenlist“.
Ein anderer Name für ihn ist „Allerweltsheil“. Im Mittelalter glaubte man sogar, dass er gegen Pest und Tollwut schützt.
Dies wohl nun nicht.
Klinische Studien haben jedoch ergeben, dass Ehrenpreis die Regeneration der Magenschleimhäute beschleunigt. Er wirkt appetitanregend, was nach schweren Krankheiten eine Hilfe sein kann.

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Auch bei Erkrankungen der Atemwege hilft das Kraut. Eine Mischung von Ehrenpreis, Spitzwegerich und Huflattich ist optimal gegen Husten.
Migräne und seelischen Streß kann das blaue Blümlein lindern. Eine sich anbietende Mischung ist hier die mit Johanniskraut. Schon die gelbe und blaue Farbe des Tees erzeugt eine gute Stimmung, gemischt mit Brombeerblättern ist der Tee auch noch wohlschmeckend.
3 Tassen verteilt über den Tag sind dabei völlig ausreichend.
Gesammelt wird für den Tee vom blühenden Kraut.
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Harz, Milchsäure und ätherische Öle machen es u.a. zu einem wertvollen Heilkraut.
Das Allerwelthilfsmittel findet äußerlich Anwendung bei Rheuma und Hauterkrankungen.
Einen Hautpflegetee ergibt eine Mischung mit Schachtelhalm.
Die anregende Wirkung auf den Stoffwechsel kann zur Reduzierung von Übergewicht genutzt werden, in Verbindung mit Rosmarin ergibt sich ein aromatischer, hilfreicher Tee dafür.
Ein Aberglaube rankt sich um die bescheidene Pflanze.
Pflückt man Ehrenpreis, soll man damit ein Gewitter anlocken. Und so kommt das Heilkraut zu einem weiteren Beinamen – Gewitterkraut.
Die Schönheit der Pflanze in Züchtungen hat Veronica zu einer beliebten Gartenpflanze werden lassen.
Ich liebe die kleinen, zarten Blüten genauso und pflücke mir im letzten Moment meinen Wintervorrat.
Wundert euch also nicht, wenn es am Wochenende gewittert.

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Extra

Das Lied zum Tag

Wonderful Tonight

Das Schöne vom Tag

Der Erste.

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Das Letzte vom Tag

Der Sommer liegt in vollen, letzten Zügen. Auch wenn die Temperaturen bei uns heute um die 30 Grad lagen, die Farbe des Lichts und die Länge der Schatten nehmen der Sonne die segende Glut.
Gut komme ich durch diese lange Woche, es bleibt Zeit für schöne Dinge. Das bringt mich dazu darüber nachzudenken, wie erleichternd eine offene Einstellung in Erwartung von Unabenderlichem sein kann. Diese Offenheit wünsche ich mir für den Umgang mit den Flüchtlingen, die irgendwann keine Flüchtlinge mehr, sondern Mitbürger sein werden. Eine Chance zur Erneuerung dieses aus seinen Fugen geratenden Systems.
Der Garten schenkt mir Momente der Erholung, mich mit in seine andächtige Schönheit nehmend.
Tief.
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