
Was mache ich, wenn es draußen Schusterjungen regnet? Kochen natürlich. Dieses Gericht braucht eine Menge Zeit, dafür bringt die Zubereitung ein Gefühl der Ruhe, dass für mich mit nichts anderem zu erreichen ist. Satt und zufrieden bewundere ich danach den vom warmen Sommerregen verzauberten Garten.

Mein Sohn wird mit mir schimpfen, wenn er diesen Artikel liest. Sein Lieblingsessen sind Ravioli aus der Dose! Hier hätte er den Unterschied zur selbergemachten Pasta schmecken können. Ich habe ihm jedoch einige davon eingefroren und hoffe, nach deren Verzehr lässt er die Dosen links liegen.

Natürlich mache ich auch die Tomatensoße dazu selber. Gut, wenn man Vorräte hat,
https://teil2einfachesleben.wordpress.com/tag/tomatensosse/
meine sind aufgebraucht, ich mache also eine neue, schnelle Tomatensoße. Aber der Reihe nach, fange ich mit dem Teig an. Auf dem obigen Foto ist das falsche Mehl abgebildet. Obwohl es bestes Sachsenmehl ist, war es die falsche Sorte. Pasta braucht unbedingt die Sorte 00.

Den ersten Teig habe ich mit 550er Mehl gemacht, er war nicht zu verwenden. Für einen ordentlichen Teig braucht es also:
200g Mehl Stärke 00!!!
2 Eier
Salz
Alle Zutaten mit dem Rührgerät kneten, dann mit den Händen 10 Minuten weiter kneten… bis der Teig glänzt. In einer verschlossenen Schüssel den Teig 30 Minuten ruhen lassen, dann auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und mit der Nudelmaschine Stärke 7 die richtige Teigdicke fertigen. Mein Mann macht das viel besser als ich, also rollt er den Teig.

Aus dem Teig Kreise ausstechen und zum Belegen liegen lassen.

Während der Teig ruhte, habe ich die Hackfleischsoße vorbereitet. Ich verwende Hackfleisch halb Schwein, halb Rind. Die Gesamtmenge von 400g teile ich nach der Zubereitung. Eine Hälfte zum Belegen, die andere für die Soße.

Es braucht dafür:
400g Gehacktes
50g Parmesan
3 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
1 Zweiglein Thymian
In Olivenöl schwitze ich den Knoblauch an, gebe das Gehackte hinein, salze und pfeffere es und reble den Thymian dazu.

Alles brate ich kross. Während ich die Hälfte in der Pfanne lasse, um später daraus die Tomatensoße zu machen, mische ich den Rest mit dem fein geriebenen Parmesan und püriere alles nochmal.

Damit belege ich meine Teigkreise, ziehe dann den Teig zu einem Halbmond und verschließe die Enden fest mit den Fingern. Für eine schöne Optik drücke ich mit der Gabel ein Muster auf die Enden.

Der Teig ist wunderbar elastisch, das Füllen geht mir leicht von der Hand und ich bin sehr zufrieden mit meinen ersten Ravioli.

Bleibt vor dem Kochen dieser die Zubereitung der Tomatensoße. Da meine vorgefertigte aufgebraucht ist, mache ich eine schnelle Soße neu. Ich habe Ochsenherztomaten
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ochsenherztomate
dafür ergattert, diese Sorte Fleischtomaten eignet sich besonders gut für Soßen, ist aber schwer zu bekommen. In gut sortierten Lädchen findet man sie jedoch.
Es braucht für die schnelle Tomatensoße:
500g Fleischtomaten
200g Gehacktes
2 Stengel Thymian
1 Stengel Basilikum
4 Minzblätter
1 daumennagel großes Stück Ingwer
etwas Vanillemark
3 Zehen Knoblauch
2 EL Olivenöl
Salz/ Pfeffer
Das Hackfleisch ist ja schon fertig angebraten.

Die Tomaten schneide ich in grobe Stücke, ebenso den Knoblauch und den Ingwer. Alles kommt in ein hohes Gefäß, ich gebe bestes Olivenöl und die Kräuter dazu und püriere alles. Dabei gibt mein Pürierstab seinen Geist auf! Anders als mein treues Rührgerät ist er keine 33 Jahre alt. Es war kein besonders teueres Gerät, seine Arbeit hat er jedoch getan…bis jetzt. Nun, für die Tomaten hat es gerade noch gereicht und einen neuen Pürierstab hat mein Mann mir schon mit Sorgfalt ausgewählt und bestellt. Die gerade noch so pürierten Tomaten gebe ich zum Gehackten in die Pfanne, lasse die Soße kurz aufkochen und dann bei geschlossenem Deckel 15 Minuten vor sich hinköcheln. Dabei ist ein duftender Sud entstanden, den ich in weiteren 10 Minuten ohne Deckel einreduziere.

Bleibt noch die Ravioli zu kochen. Dafür braucht es reichlich Wasser. Für 100g Pasta sollte mindestens 1 Liter Wasser gerechnet werden. Erst wenn das Wasser sprudelnd kocht, gebe ich Salz hinein. In das sprudelnde Salzwasser kommen für ca. 3 – 5 Minuten die Ravioli. Leicht hebe ich mit dem Kochlöffel am Boden hängende an und nach drei Minuten schwimmen alle oben und sind gar. Auf einen Teller gebe ich einige davon, übergiesse sie mit der aromatisch duftenden Tomatensoße und etwas Parmesan.

Dieses Gericht ist ein Genuss. Die Ravioli sind bissfest, ihre Füllung würzt den Teig bestens. Gemeinsam mit der Tomatensoße verspeist, fülle ich mich – trotz des Dauerregens – wie im sonnigen Italien.

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