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Sommergeburtstag

Leicht ist der Tag und froh.

Meine Familie an meiner Seite genieße ich ihn, heiter und zufrieden.

Gedeckte Tische laden ein zum Schmausen und Plaudern.

Vergnügt sitzen meine kleinen Gäste an einem eigenen Tisch, überall verstreut liegt darauf Kinderglück.

Schaukelnd lachen alle um die Wette.

Meines Sohnes Freundin hat mir ein weiteres Enkelchen mitgebracht, hoch fliegt der Kleine und lacht und strahlt.

Mein Mann hat den heißesten Platz des Abends, auch er leuchtet vor Freude mit dem Feuer um die Wette.

Gerne werde ich so älter.

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Kinder an die Macht oder Einjähriges

Lachend Worte vorsprechen, Kindermündchen folgend, Bedeutung der Buchstaben neu definierend.

Tragend behütend sein,

Männer mit Feuern von Frauen vorbereitetes Essen zaubern lassen,

sie dafür schaukelnd verwöhnen,

Familie wahr nehmen,

Geburstag eben.

Was für ein Fest!

60 Jahre und (k)ein bißchen weise…

Am Wochenende haben wir alle gemeinsam den 60.Geburtstag meiner Schwester gefeiert.

Zu DDR-Zeiten hätte dieses Alter für eine Frau den Eintritt in die Rentenzeit bedeutet. Dass meine Schwester noch weiter arbeiten muss, ich manchmal Freude, manchmal Last…so wie alle Dinge im Leben. Gut, dass sie Arbeit hat, das ist hier in Sachsen für Frauen dieses Alters nicht selbstverständlich. Wir, die Generation in der DDR-Aufgewachsener, tun uns mit einem Leben einzig als Hausfrau schwer.

Festlich begangen haben wir den Tag im sonnigen, weitläufigen Garten meiner Schwester – der Platz für ruhige Gedanken bietet – ich habe das genoßen.

Für ihre und meine Enkel, die sich selten sehen können, sind Familenfeste eine große Freude. Die größte Freude meiner Schwester und mir ist, dass unsere Mama dabei ist.

Die Liebe zu ihren Urenkeln ist Lebenslicht für sie.

Genoßen haben wir alle das Abendessen im Garten des Schlosses Lichtenwalde, an das mein liebster Park grenzt.

Schattige Laubengänge laden zum darin Wandeln

und Toben ein.

Manche Fräuleins tragen dabei Gummistiefel, ach ja.

Im Springbrunnen plätschert sacht und friedlich Wasser vor sich hin, das Geräusch mischt sich mit Kinderlachen, keinen stört ihr Rumgesause.

Herabgefallene Blüten schmücken das Wasser und die Tische, fallen in gefüllte Gläser und werden lächelnd herausgefischt. Weiterrascheln, gerne doch.

Dass wir köstlich schmausen, macht diesen Maiabend vollkommen.

Geburtstage mit der Familie sind etwas ganz besonders – danke dem Geburtstagskind.

Geburtstagsvorbereitungen – Pfefferminze

Mein Sohn liebt Kräutertee.

Kamille, Pfefferminze, Salbei…

Um diese löbliche Eigenschaft zu unterstützen, baue ich in einem Extrablumenkasten Kräuter an. Im Frühjahr gesteckt, bringt der Kasten im Herbst reiche Ernte und ergibt das Nikolausgeschenk für meine Kinder.

Danach ziehen die Pflanzen in den Garten um.
Pfefferminze ist immer dabei.
Das Kraut ist voller guter Eigenschaften.

Wohl eines der bekanntesten Heil – und Küchenkräuter ist es, dass sein Dasein einer zufälligen Kreuzung zwischen Bach-und Waldminze zu verdanken hat. Daher ist Pfefferminze auch nicht durch Samen, sondern nur durch Stecklinge zu vermehren.
1696, also relativ spät, wurde das erste Mal die Pfefferminze in einem englischen Garten von John Ras entdeckt.
Die Gattung der Minze (Mentha)ist deutlich älter und wurde schon von Karl dem Großen erwähnt.
Der Name Mentha stammt aus dem Lateinischem und bezieht sich auf die Nymphe Minthe, in die der Gott der Unterwelt Hades verliebt war. Das wurde jedoch von seiner Gattin Pesephone eifersüchtig bemerkt und sie verwandelte die Nymphe in eine Pflanze – die Minze.
Der hohe Mentholgehalt zeichnet das Kraut aus und verursacht die kühlende, erfrischende Wirkung. Wegen seiner Schärfe bekam es den „Vornamen“ Pfeffer… .
Das ätherische Öl – Pfefferminzöl – wirkt neben der Kühlung leicht beruhigend und ist daher geeignet, Kopfschmerzen zu vertreiben.
Ein Pfefferminzetee regt die Gallensaftbildung an und hilft damit bei Magen – Darm – Erkrankungen.
Auch bei Erkältungsbeschwerden bringt der Tee Linderung.
Nicht zu vergessen ist die Verwendung in der Lebensmittelherstellung.
Wer verzichtet schon gern nach 20.00 Uhr auf mit Pfefferminze gefüllte Schokolade?
Anzutreffen ist das Heilkraut im gemäßigten Klimabereich,vor allem in England und Süddeutschland.
Ein Sommer ohne frischen, kühlenden, kalten Pfefferminzetee, ein Winter ohne seine heiß überbrühten getrockneten Blätter?
Für mich nicht vorstellbar und zum Glück auch nicht für meine Kinder.

Vor geraumer Zeit habe ich erste Pfefferminze und Ananasminze zum Trocknen aufgehängt.
Nach den letzten heißen Tagen ist der Tee zum Rebeln bereit.
Während eines Gewitters setze ich mich auf meine geschützte Terrasse und lasse das duftende Kraut durch meine Finger gleiten.
Dabei können die Gedanken ruhig fließen.
Im Garten schimpft eine Amsel lautstark. Den Regenwurm für ihre Kleinen im Schnabel, zettert sie was das Zeug hält…Mordio, Mordio… und kann sich gar nicht beruhigen.
Bald darauf springt die Ursache ihrer Aufregung vom Apfelbaum.
Die Katze hatte sich gefährlich nah an das Nest geschlichen.
Dieser Krach ist ihr zu viel, sie trabt ohne Beute davon.

Wie alle jungen Leute, hat mein Sohn ständig zu wenig Zeit für kleine Nebensächlichkeiten, die das Leben angenehm machen.
Schenke ich ihm den Tee lose, bleibt er oft lange liegen.
Also fülle ich die gerebelte Minze gleich in Teebeutel. Es ist ja ein Geburtstagsgeschenk und darum die Mühe wert.

Am Morgen braucht er so nur einen Teebeutel zu entnehmen und der Tag beginnt mit erfrischendem Duft aus dem elterlichen Garten, verpackt von Mutter’s Händen.

Ein guter Tagesbeginn.

Geburtstagsapfelkuchen

Vor Jahren konnte der – von der Sommersonne fast schwarz gebrannte – schmale, kleine Junge mit den weißblond gebleichten Haaren nicht erwarten seinen Geburtstag zu feiern.
Die Tage bis es endlich soweit war und die ersehnten Geschenke endlich ihm gehören würden, wurden gezählt und am schnellsten verging die Zeit bis dahin im Sommer im Schwimmbad.
Gestern war es erst, als er in seiner blauen Badehose die Straße heruntergelaufen kam, um für sich und seine im 20 Meter entfernten Schwimmbad wartende Schwester Eisgeld zu holen. Kaum hatte er das Kleingeld bekommen, sauste er barfuß – hüpfend kleine Steinchen umgehend – zurück zu Schwester, Eis und Badevergnügen.
Ein Sonntagskind ist unsere Sohn und in diesem Jahr fällt sein Geburtstag wieder auf einen solchen.
Das es einen selbstgebackenen Geburtstagskuchen gibt steht fest. Und fest steht auch, was für einer es sein wird.
Den ersten Apfelkuchen des Jahres mache ich zum Geburtstag meines Sohnes.
Immer.
Egal ob vorher auch schon Äpfel reif sind oder nicht. Ich liebe Traditionen und hänge an wiederkehrenden Ritualen.
Sein diesjährigen Geburtstag ist ein besonderer.
Zum ersten Mal feiert er ihn in seinem eigenen Haushalt. Das er dazu seine ganze Familie einlädt, so wie wir es zu Hause halten, ist mir eine Freude. Gern unterstütze ich ihn bei seinen Vorbereitungen. Ein wenig…er ist schon groß und sein Vater steht ihm zur Seite. Auch das immer.
Es wird ein Grillabend werden. Ein Apfelkuchen kann auch ein Nachtisch sein, fehlen darf er zum Geburtstag meines Sohnes nicht, die Traditionen…

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Neue Wohnung – neuer Kuchen. Anstatt des klassischen Apfelkuchen mit Streuseln, den ich sonst immer backe, probiere ich ein Rezept, das ich hier
https://ausderkich.wordpress.com/2015/08/09/schneller-apfelkuchen-mit-vanielleguss/
gesehen habe und das mir sehr gefällt.
Dazu brauche ich:
Für den Teig:

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100 g Butter
100 g Zucker
1 Pk. Vanillezucker
2 Eier
180 g Mehl
1/2Pk. Weinsteinbackpulver

Für den Guss:

6 faustgroße Äpfel
250 ml Sahne
200 g Schmand
40 g Zucker
1 Pk. Vanillepudding
Mandelblättchen

Die Butter mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren, die Eier unterrühren und dann nach und nach das Mehl und das Weinsteinbackpulver dazu geben.
So lange rühren, bis ein glatter Teig entstanden ist, der dann in eine 28er Backform kommt.

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Im Garten liegen genügend Äpfel unter den Bäumen. In der nächsten Woche mache ich Apfelmus, heute ist dazu keine Zeit. Kartoffelsalat und Vanilleeis will ich noch machen und ich muss kleine Pausen einlegen, in denen ich mein Handgelenk kühle, das von einem Wespenstich schmerzhaft geschwollen ist.

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6 schöne, faustgroße Äpfel sammle ich mir, wie im Rezept vorgesehen und raspele sie mit der Schale. Kurz überlege ich, noch ein paar Rosinen dazu zugeben, lasse es dann aber doch.

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Die Zutaten für den Guss mixe ich mit meinem geliebten, alten RG 28 auf und verteile ihn über den Äpfeln. Der Guss war der Ausschlag gebende Grund, diesen Kuchen nachzumachen. Ein wenig erinnert er mich an Eierschecke und für Vanillepudding tue ich einiges.

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Auf die leckere Masse kommen noch die Mandelblättchen und dann kommt der Kuchen für 50 – 60 Minuten bei 180 Grad Umluft in den Backofen.

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Das war ziemlich unkompliziert, so wie ich es mag.
Mit Vanilleeis serviert hat er dem Geburtstagskind und seinen Gästen gut geschmeckt…

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…dieser unser erster Apfelkuchen des langsam scheidenden Sommers und der erste Geburtstagsapfelkuchen im eigenen Haushalt des erwachsen gewordenen Sohnes.

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Geburtstagsresümee

In der Mitte des Jahres geboren zu sein schenkt vieles.
Sommerhelle Endlostage, blütenschweren Jasminduft und Veilcheneisstimmung zum Beispiel.
Als ich jünger war, begeisterte mich der halbjährliche Zeitraum der Sonderzuwendungen. 24.12. – Weihnachten,  24.6. Geburtstag – halbjährlich Geschenke im größeren Ausmaß, wunderbar.
Nicht die Freude über sie, die Geschenke, aber das Bedürfnis nach ihnen lässt mit den Jahren nach.
Um zufrieden zu werden, musste ich erkennen, dass eben jene Zufriedenheit mit materiellen Dingen nicht zu erreichen ist.
Natürlich, ein sicheres Dach über dem Kopf und ausreichend Gutes auf dem Tisch beruhigen. Nur hat das Leben mich mittlerweile gelehrt, dass dies auch im einfacheren Rahmen zufrieden stellend sein kann. Das es durchaus möglich ist, magere Jahre zu überstehen, ohne dabei Verlust oder Neid zu empfinden.
Wissend, dass meine finanzielle Einschränkung vorübergehend ist, dass meinen Kindern deswegen nicht – wie anderswo – der Hungertod droht.
Gleichzeitig spüre ich, dass diese Situation sich zunehmend auf gefährlich glattere Wege begibt. Ahne ich, dass stillhalten nicht mehr lange ausreichen wird…
Dankbar für die geschenkte Zeit mit meiner Familie, löste sich die Anspannung der Vorbereitungen.
Am frühen Nachmittag stürzt – passend zu meiner Stimmung – Regen vom Himmel, der die Gedanken an ein Sommergeburtstagsfest im Garten in weite Ferne rücken lassen würde…wenn,  ja wenn nicht diese tiefe Sicherheit in mir wäre. Das alles doch noch gut werden wird,  weil es einfach zu schade wäre sonst.
Also gebe ich weder auf noch nach und decke den Tisch im Garten für mich und die, die mir Freud und Leid und also die Liebe selber sind.
Als sie kommen, regnet es sanfter, beginnt sich zaghaft aufzuziehen, bis sich zu guter Letzt selbst die Sonne noch – wenn auch kurz – zeigt.
Als sie gehen, bleibe ich noch mit dem Mann meines Lebens eine Weile in der schon wieder kühlen Abendluft sitzen.
Der Regen und die einbrechende Nacht haben den Geruch des Jasmin verstärkt, ich sitze im Schutz meiner Terrasse und schaue in das Dunkel meines Gartens.
Flackernd, zögerlich…erst eins…dann noch eins und dann viele, tauchen die ersten Glühwürmchen des Jahres auf, bringen leuchtend Zuversicht.
Und wieder glaube ich an die Zukunft dieser, meiner Welt.

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Wasser und Grün…

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…so würde ich antworten,  fragte mich jemand nach dem, was ich am liebsten mag.
Ganz in meiner Nähe liegt das Schloss Lichtenwalde, das über eine der schönsten barocken Parkanlagen Deuschlands verfügt.
1230 vom Markgrafen von Meißen erstmals als Burg erbaut, wechselte es häufig seine Besitzer und sein Aussehen.
1439 bis 1447 war es kurzzeitig im Besitz der Grafen von Vitzthum, die es auch weiterverkaufen mussten, 1764 aber erneut in den Besitz des Schlosses kamen und bis zur Enteignung 1945 auch Besitzer blieben.

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Die Parkanlage, die in ihrem Übergang vom Barock zum Rokoko einzigartig ist, wurde 1730 vom damaligen Besitzer Carl von Watzdorf angelegt und ist in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.
Zu der auf dem oberen Bild zu sehenden Tischgesellschaft komme ich später zurück.

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Der Park wirkt durch seine Terrassen und die Aufteilung in Gartenräume großzügig und bietet auf 10 Hektar viel grünen Raum.
Die Ausrichtung der Anlage geht ein auf die Beschaffenheit der Landschaft. In’s Zschopautal eingebettet, war das abfallende Gelände wichtiger Gestaltungspunkt.

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Einhundert Wasserspiele mit vierhundert Springstrahlen sind die Besonderheit der meisterlich gepflegten Anlage.

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Der Höhepunkt des Gartens ist die „Große Fer á Cherval“.
Die große Mittelfontäne ist von sieben Springstrahlen umgeben, die den sieben Künsten gewidmet sind.
Das muschelförmige Becken ist eingefasst von zwei Pavillons, dort davor sitzend fällt der Blick in’s Zschopautal.

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Der Fluß schlängelt sich durch die grüne Tallandschaft, ein Ort des Wohlbehagens und der Ruhe. Wer Stille sucht, kann sie hier an einem Wochentag finden. Im Park erklingt leise passende Musik und an keinem anderen Ort hörte ich Händel’s Wassermusik mit solchem Vergnügen.
An den Wochenenden und in den Sommermonaten ist es hier voller. Sommernachtsträume werden auch musikalisch inszeniert und locken zahlreiche Besucher an.
Jetzt möchte ich auf die eingangs erwähnte Tischgesellschaft zurück kommen.
Es sind Plastiken der derzeitigen, im Park befindlichen, Ausstellung „Alltagsmenschen“ der Künstlerin Christel Lechner. Noch bis zum 1. November sind die lebensgroßen Figuren im Park zu bewundern und tauchen auf den nächsten Fotos immer wieder auf.

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Überall im Park verstreut finden sich Brunnen – und Springbrunnenanlagen, bis 2004 wurde der gesamte Park restauriert und zeigt sich wieder in seiner ganzen Schönheit.
Einzigartig auch dieser Springbrunnen, mit den sich drehenden Eisenfontänen.

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Die jubelnden Polonaiseteilnehmer sind selbstverständlich Plastiken, wir konnten es nicht lassen, uns dazwischen zu stellen.
Sie ziehen weiter und geben den Blick auf einen neuen Springbrunnen frei.

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Das „Kronenbasin“ trägt in seiner Mitte Seerosenschmuck

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und auch von ihm aus fällt der Blick über die Terrassen auf das Zschopautal.
Statuen laden zum Anschauen ein, ein Bach rieselt leise dahin, eine kleine Brücke lädt zum überqueren, Bänke zum verweilen…dies alles in Bilder zu fassen, sprengt hier den Rahmen.
Eins muss ich unbedingt noch erwähnen. ..fest verwurzelt mit seinem Standort und mir wie immer Sicherheit und Schutz bietend, stand mein Gärtnergatte als Plastik da. Ich musste mich sofort an ihn schmiegen…

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Einen wundervollen Geburtstag habe ich mit ihm und Wasser und Grün verbracht, meine Geburtstagsgesellschaft kommt am Wochenende, ich probe schon für die Gespräche…

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Der Park vom Schloss Lichtenwalde liegt direkt vor den Toren von Chemnitz und hat in der Sommerzeit von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Ein Eintritt von 3,50 Euro ist berechtigter Beitrag zu seinem Unterhalt.
Das Schloss und der Park bieten Führungen und Ausstellungen an und im Innenhof des Schlosses befindet sich ein empfehlenswertes Restaurant. Im Sommer kann man im Innenhof der Orangerie an einem Springbrunnen speisen.

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Für den kleinen Hunger und Durst befindet sich im Parkinneren ein Kiosk.
Entlang der ehemaligen Stallungen der Gesamtanlage bieten sich weitere Möglichkeiten sich kulinarisch und künstlerisch verwöhnen und unterhalten zu lassen.

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Mit diesem Beitrag möchte ich mich bei allen Bloggern und Lesern für die liebevollen Geburtstagswünsche bedanken.
Es ist mir eine Freude, Teil unserer Gemeinschaft zu sein.
Danke.

Vor Johanni bitt‘ um Regen, hernach kommt er ungelegen

…so lautet eine Bauernregel. Die heranwachsende Ernte braucht das Regenwasser, nun muss sie in Ruhe reifen können, ohne von Regengüssen nieder gedrückt oder gar vernichtet zu werden.
24.Juni – Johannistag – Hochtag des Sommers.
Das oft der 21.Juni – Sommeranfang und Sonnenhöchststand – dafür gehalten wird steht mit den vorkirchlichen Sommersonnenwendefeiern im Zusammenhang, die sich über den Zeitraum vom 20. – 26. Juni erstreckten.
Die katholische Kirche hat, um sich besser zu etablieren, die viel älteren Sonnenwendfeiern datumsgetreu übernommen. So wurde der Anfang der Feiern – der 21.Juni – zum Sommeranfang und deren Höhepunkt – der 24. Juni – zum Geburtstag Johannes des Täufers erklärt. Das der geköpft wird, folgt einer sehr alten Tradition keltischen Ursprungs. In jedem Jahr hatte der Sonnengott der Kelten auf Erden einen Stellvertreter – den Eichenkönig -. (Wem käme hier nicht wieder das Plagiat der katholischen Kirche in den Sinn.) Das dieser König nach den – Leben erst ermöglichenden – Bäumen benannt wurde, hat einen tiefen Sinn und zeigt auf das Verständnis der Natur und das Leben im Einklang mit ihr. So groß seine Macht im Regierungsjahr war, am Ende desselben, zum Zeitpunkt wenn die Sonne wieder rückläufig wird, am 24.Juni also, wurde er in einem Ritual blutig getötet.
An diesem Tag vermischen sich den Sagen nach die Welten und Übergänge von der einen in die andere Welt sind möglich.
Zwerge heiraten unterm Holunderbusch, der sowieso der Sitz der guten Geister schlechthin ist.
Das Licht erreicht seinen höchsten Stand, viele Kräuter haben jetzt die meiste Energie gespeichert und sind reif für ihre Ernte. Allen voran das Johanniskraut, das mit seiner Kraft der in ihm gespeicherten Sonne Verstimmungen verjagt und ein heiteres Wesen schenkt. Arnika, Kamille, Schafgarbe, Beifuß, Holunderblüten, Eisenkraut und Ringelblume… um nur einige zu nennen, können nun geerntet werden.
Von nun an werden die Tage kürzer und die Zeit der Aussaat ist endgültig vorbei. Alles reift und wächst seiner Ernte entgegen. Für einige Pflanzen ist die Erntezeit mit dem 24.Juni abgeschlossen. Spargel, Rharbarber, Schachtelhalm…sollen nicht mehr geerntet werden.
Die Sonnenwendfeiern boten die Gelegenheit zwischen der anstrengenden Aussaat und der kraftraubenden Ernte zu pausieren und das Leben und seine sich im Moment darbietenden Fülle zu feiern.
Ganz unabhängig davon, was ich von all den alten Geschichten glaube, feiern werde ich an diesem Tag ausgiebig, habe ich dazu doch einen besonderen Grund.
Der 24.Juni ist mein Geburtstag und er jährt sich in diesem Jahr zum…ach, so weit kann meine Schaukelinhaberin noch gar nicht zählen.

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Vom Wert der Familie oder 80.Geburtstag

Familie kommt vom lateinischen familia und bedeutet ursprünglich  Hausgemeinschaft.
Eine Verbindung durch Partnerschaft, Heirat, Adoption oder Abstammung mit dem Ziel der Lebensgemeinschaft ist sie im weitesten Sinne.
Oder noch einfacher: Familie ist eine engere Verwandschaftsgruppe.
Ursprünglich bezeichnete der lateinische Begriff familia (die Hausgemeinschaft) den Besitz eines Mannes, des pater familias.
Dazu gehörten Frau und Kinder ebenso wie Sklaven und Gesinde.
Familia und Pater waren Herrschaftsbezeichnungen.
Die Familie steht inzwischen für das Zusammenleben von mindestens zwei Generationen und fusst auf der biologischen Basis von Gebär – und Zeugungsfähigkeit.
Die Reproduktionsfähigkeit dient der Sicherung der Generationsfolge durch Weitergabe des Lebens.
Sie bietet ein erstes, dichtes Netzwerk und ist sozialer Raum für Wachstum, Entwicklung und Geborgenheit.
In dieser Funktion entscheidet sie über das Handlungspotential der nachfolgenden Generationen.
Ihre wirtschaftliche Funktion bietet auch materiellen Schutz.
Die Familie schützt, kleidet, ernährt und beherbergt.
Für in ihr geborene Kinder erbringt sie eine legitime Plazierung in der jeweiligen Gesellschaft und hat damit auch eine politische Funktion.
Ihre psychologisch-emotionale Funktion erfüllt sie mit der Schaffung von Identität und Selbstbild.
Die Familie ist eine dauerhafte soziale Beziehung.

Dies ist ja nun alles sehr trocken und doch ist genau das der Ursprung  und die Grundlage meiner Zufriedenheit.
In unserem westlichen Kulturkreis bestehen oft nur noch Kernfamilien , zusammengesetzt aus Eltern oder auch nur ein Elternteil, mit Kind(ern) oder sogar nur aus Paaren, also aus zwei Partnern, gleich welchen Geschlechts, die ihr Leben miteinander teilen.
Die Zeit der Großfamilien, die zusammen mit einer Schar von Gesinde gemeinsam in einem „Ganzem Haus“ leben ist abgelaufen.
(Das „Ganze Haus“ beherbergte Großeltern, Eltern, Kinder, Mündel, unverheiratete Verwandte und Gesinde.)
Mir ist wichtig, dass ein enger familiärer Kontakt zwischen meinen einzelnen Kleinfamilien besteht. Dass gegenseitige Hilfe und Unterstützung so selbstverständlich ist, wie fröhlich miteinander verbrachte Freizeit.
Unsere Gartennachmittage im Sommer und die winterlichen Kochfeste bieten die Gelegenheit in entspannten Momenten die Zusammengehörigkeit zu festigen und sind die Grundlage für einen engen Zusammenhalt in schwierigeren Zeiten.
Spaß zu haben, miteinander zu lachen, gemeinsam zu essen und Erinnerungen an vergangene Zeiten aufleben zu lassen, den Jubilar zu ehren ist der Sinn von Geburtstagsfeiern im familiären Rahmen.
Wenn nach 80 Lebensjahren einige Stühle leer bleiben, ist die Freude über jeden besetzten eine um so größere.
Wenn die Ältesten mit den Jüngsten vergnügte Stunden haben, öffnen sich die Herzen.

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Verwandte und Freunde, die ein ganzes Leben miteinander verbrachten, haben Grund dies bei Leckereien zu feiern.
Wer nach den Höhen und Tiefen die das Leben mit sich bringt, sagen kann, wir halten zueinander, darf einen Tag lang sorglos schlemmen.

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Kann sich Lieder zu seinen Ehren singen lassen und sich mit liebevoll ausgedachten Ständchen die verdiente Hochachtung entgegen bringen lassen.

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Den Zusammenhalt einer Großfamilie, die eine Regenbogenfamilie ist – denn hier fehlen Partner, andere haben sich neu gefunden – zu erleben, ist mir allein schon Grund zum feiern.
Und so verbinde ich mich mit meiner 2. Generation und bin froh und stolz Teil dieses funktionierendem Ganzen zu sein.

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Darauf und auf das Geburtstagskind ein dreifaches :
Hoch, Hoch, Hoch.