Monatsarchiv: Oktober 2015

Sonntagsmärchen

Märchen – zauberhafte Geschichten und Erzählungen mit tieferem Sinn.
Mir nach wie vor Lieblingslektüre und Mußestunde in einem.

Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm

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Foto: Arabella

( So meine Lieben, damit ihr nicht um euer Sonntagsmärchen kommt…
Die mangelhafte Beantwortung eventueller Kommentare und meine raren Besuche in eueren Blogs, bitte ich mir nachzusehen. )

Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich

In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, so oft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schlosse des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag sehr heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens, und wenn sie Langeweile hatte, so nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder; und das war ihr liebstes Spielwerk.

Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in ihr Händchen fiel, das sie in die Höhe gehalten hatte, sondern vorbei auf die Erde schlug und geradezu ins Wasser hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah, da fing sie an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Und wie sie so klagte, rief ihr jemand zu: »Was hast du vor, Königstochter, du schreist ja, daß sich ein Stein erbarmen möchte.« Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte. »Ach, du bist’s, alter Wasserpatscher,« sagte sie, »ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.« »Sei still und weine nicht,« antwortete der Frosch, »ich kann wohl Rat schaffen, aber was giebst du mir, wenn ich dein Spielwerk wieder heraushole?« »Was du haben willst, lieber Frosch,« sagte sie, »meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage.« Der Frosch antwortete: »Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine, und deine goldene Krone, die mag ich nicht; aber wenn du mich lieb haben willst und ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein, an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen: wenn du mir das versprichst, so will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel wieder herausholen.« »Ach ja,« sagte sie, »ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wieder bringst.« Sie dachte aber: »Was der einfältige Frosch schwätzt, der sitzt im Wasser bei seinesgleichen und quakt, und kann keines Menschen Geselle sein.«

Der Frosch, als er die Zusage erhalten hatte, tauchte seinen Kopf unter, sank hinab und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert; hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielwerk wieder erblickte, hob es auf und sprang damit fort. »Warte, warte,« rief der Frosch, »nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du.« Aber was half ihm, daß er ihr sein quak quak so laut nachschrie als er konnte; sie hörte nicht darauf, eilte nach Haus und hatte bald den armen Frosch vergessen, der wieder in seinen Brunnen hinabsteigen mußte.

Am anderen Tage, als sie mit dem König und allen Hofleuten sich zur Tafel gesetzt hatte und von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen, und als es oben angelangt war, klopfte es an der Thür und rief: »Königstochter, jüngste, mach mir auf.« Sie lief und wollte sehen wer draußen wäre, als sie aber aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf sie die Thür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und war ihr ganz angst. Der König sah wohl, daß ihr das Herz gewaltig klopfte und sprach: »Mein Kind, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Thür und will dich holen?« »Ach nein,« antwortete sie, »es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch.« »Was will der Frosch von dir?« »Ach lieber Vater, als ich gestern im Walde bei dem Brunnen saß und spielte, da fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Und weil ich so weinte, hat sie der Frosch wieder heraufgeholt, und weil er es durchaus verlangte, so versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden, ich dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser heraus könnte. Nun ist er draußen und will zu mir herein.« Indem klopfte es zum zweitenmal und rief:

»Königstochter, jüngste, 
mach mir auf, 
weißt du nicht, was gestern 
du zu mir gesagt 
bei dem kühlen Brunnenwasser? 
Königstochter, jüngste, 
mach mir auf.«

Da sagte der König: »Was du versprochen hast, das mußt du auch halten; geh nur und mach ihm auf.« Sie ging und öffnete die Thür, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße nach, bis zu ihrem Stuhl. Da saß er und rief: »Heb mich herauf zu dir.« Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. Als der Frosch erst auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da saß, sprach er: »Nun schieb mir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir zusammen essen.« Das that sie zwar, aber man sah wohl, daß sie’s nicht gerne that. Der Frosch ließ sich’s gut schmecken, aber ihr blieb fast jedes Bißlein im Halse. Endlich sprach er: »Ich habe mich satt gegessen, und bin müde, nun trag mich in dein Kämmerlein und mach dein seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen.« Die Königstochter fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie sich nicht anzurühren getraute, und der nun in ihrem schönen reinen Bettlein schlafen sollte. Der König aber ward zornig und sprach: »Wer dir geholfen hat, als du in der Not warst, den sollst du hernach nicht verachten.« Da packte sie ihn mit zwei Fingern, trug ihn hinauf und setzte ihn in eine Ecke. Als sie aber im Bette lag, kam er gekrochen und sprach: »Ich bin müde, ich will schlafen so gut wie du; heb mich herauf, oder ich sag’s deinem Vater.« Da ward sie erst bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn aus allen Kräften wider die Wand: »Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch.«

Als er aber herab fiel, war er kein Frosch, sondern ein Königssohn mit schönen freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Da erzählte er ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie zusammen in sein Reich gehen. Dann schliefen sie ein, und am anderen Morgen, als die Sonne sie aufweckte, kam ein Wagen herangefahren mit acht weißen Pferden bespannt, die hatten weiße Straußfedern auf dem Kopf, und gingen in goldenen Ketten, und hinten stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich. Der treue Heinrich hatte sich so betrübt, als sein Herr war in einen Frosch verwandelt worden, daß er drei eiserne Bande hatte um sein Herz legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspränge. Der Wagen aber sollte den jungen König in sein Reich abholen; der treue Heinrich hob beide hinein, stellte sich wieder hinten auf und war voller Freude über die Erlösung. Und als sie ein Stück Weges gefahren waren, hörte der Königssohn, daß es hinter ihm krachte, als wäre etwas zerbrochen. Da drehte er sich um und rief:

»Heinrich, der Wagen bricht.« 
»Nein, Herr, der Wagen nicht, 
es ist ein Band von meinem Herzen, 
das da lag in großen Schmerzen, 
als ihr in dem Brunnen saßt, 
als ihr eine Fretsche (Frosch) wast (wart).«

Doch einmal und noch einmal krachte es auf dem Wege, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche, und es waren doch nur die Bande, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr erlöst und glücklich war.

* * *

 

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Verlängerung

Da wollte ich ein paar ruhige Tage und siehe mein Wunsch wurde erhört.
Die DSL Leitung ist dahin…
Kein Telefon, kein Internet…still ruht der See.
Bis Montag kommt auch kein Monteur, denn morgen ist zwar erst Samstag, aber Feiertag.
Ich wünsche einen guten ebensolchen und ein ruhiges Wochenende.
Bis zu den Zeiten, in denen das DSL wieder funktioniert.

Aufruf zur Hilfe für Hannah

SaveHannah: https://www.change.org/p/bitte-helft-unserer-tochter-hannah-9-jahre-alt-zu-leben-savehannah

 .

https://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/kontrovers/kinderdemenz-ncl2-hannah-vogel-biomarin-100.html

 .

»Unsere Tochter Hannah ist 10 Jahre alt und leidet an einer tödlichen Krankheit. Im Februar erhielten mein Mann Michael und ich die Diagnose für die Hirnabbaukrankheit NCL2. Seitdem leben wir mit dem zermürbenden Gefühl, dass sie bald sterben könnte.

 

Denn diese Krankheit ist erbarmungslos. Sie äußert sich anfangs durch eine zunehmende Sehschwäche, die zu einer vollständigen Erblindung führt. Zugleich treten bei Betroffenen Halluzinationen, Epilepsie und Demenz auf. Unsere Tochter wird irgendwann alle ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten verlieren.

 

Jede Form von NCL führt unweigerlich zum Tode – doch es gibt Hoffnung für Hannah:

 

Die US-amerikanische Firma BioMarin hat ein Medikament (BMN 190 “Cerliponase Alfa”) entwickelt, das derzeit in einer weltweiten Studie getestet wird. Der Gesundheitszustand der Kinder, die das Medikament bislang erhielten, hat sich nicht mehr verschlechtert und teilweise auch verbessert!

 

Doch die Studie ist geschlossen. Das heißt, dass Hannah nicht behandelt werden kann. Denn eine Zulassung dieses Medikaments ist erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten. Das ist für Hannah zu spät! Sie kann Ihr Leben bis dahin verlieren.

 

Deshalb brauchen wir Euch! Wir wollen gemeinsam mit Euch für Hannah kämpfen. Sie soll die Chance erhalten, das Medikament im Rahmen eines individuellen Heilversuchs zu erhalten. Jede einzelne Unterschrift erhöht die Chance, dass BioMarin uns hilft!«

(Mutter Stefanie Vogel)

Pause

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…bis zum Sonntagsmärchen

Das (S)chöne Lied zum Tag

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Amazing Grace

Unglaubliche Gnade, 
wie süß der Klang,
die einen armen Sünder wie mich errettete!
Ich war einst verloren, 
aber nun bin ich gefunden,
war blind, aber nun sehe ich.

‚Twas grace
that taught my heart to fear,
and grace
my fears relieved;
how precious
did that grace appear,
the hour
I first believed!

Es war Gnade, 
die mein Herz Furcht lehrte,
und Gnade 
löste meine Ängste;
wie kostbar
erschien diese Gnade
zu der Stunde,
als ich erstmals glaubte!

Through many dangers,
toils and snares,
I have already come;
‚twas grace 
has brought me safe thus far,
and grace
will lead me home.

Durch viele Gefahren,
Mühen und Schlingen
bin ich bereits gekommen;
es war Gnade,
die mich sicher so weit brachte,
und Gnade
wird mich heim geleiten.

The Lord
has promised good to me,
his word
my hope secures;
he will my shield
and portion be,
as long as life endures.

Der Herr
hat mir Gutes versprochen,
sein Wort
macht meine Hoffnung fest;
er wird mein Schutz 
und Anteil sein,
so lang das Leben andauert.

Yes, when this flesh
and heart shall fail,
and mortal life
shall cease;
I shall possess, within the veil,
a life
of joy and peace.

Ja, wenn dieses Fleisch
und Herz versagen werden,
und das sterbliche Leben
endet,
werd‘ ich in Demut führen,
ein Leben
voll Freude und Frieden.

The earth
shall soon
dissolve like snow,
the sun
forbear to shine;
but God,
who call’d me here below,
will be forever mine.

Die Erde
wird sich bald
wie Schnee auflösen,
die Sonne
aufhören zu scheinen;
doch Gott,
der mich hier unten rief,
wird ewig mein sein.

Der folgende Vers stammt nicht von John Newton, dem Autor des Liedtextes. Diese Strophe ist aus dem Roman „Onkel Toms Hütte“:

 

When we’ve been there
ten thousand years,
bright shining as the sun,
we’ve no less days
to sing God’s praise
than when we’d first begun.

Wenn wir zehntausend Jahre
dort gewesen sind,
hell scheinend wie die Sonne,
haben wir keinen Tag weniger, 
um Gott Lob zu singen,
als da wir angefangen haben.

Das Letzte vom Tag

Den Weg zum Bus gehe ich heute Vormittag langsamer als sonst.
Diese Sonne will genossen sein.
An der Haltestelle angekommen, bleibt genug Zeit Sonnenstrahlen einzufangen
Eine Mutter mit kleiner Tochter gesellt sich zu mir Wartenden.
Flüchtlinge. Die Kleine etwa so alt wie meine Schaukelinhaberin. Augen wie dunkle Sonnen hat sie. Mein sie anstrahlen erwidert sie mit wachsender Begeisterung. Die Mutter, Zigarette rauchend, tippt in ihr Handy.
Ein Taxi hält am Bus, dem eine ältere Frau mit Rollator entsteigt. Aufgeregt versucht sie ihre Brille zu finden, um den Fahrplan zu lesen.
Hilfesuchend blickt sie auf eine junge deutsche Frau, die direkt neben ihr steht. Als wäre die Frau Luft, ignoriert diese auch ihre direkte Anfrage.
Meine Brille habe ich auch nicht zur Hand, den Fahrplan weiß ich auswendig und kann helfen.
Wir kommen ins Gespräch.
Die Frau mit dem kleinen Mädchen folgt aufmerksam unserer Unterhaltung.
Als der Bus kommt, hilft sie der alten Dame mit dem Rollator in den breiteren Hintereinstieg zu kommen.
Ihr kleines Mädchen steigt an meiner Hand vorn ein. In der Mitte des Busses treffen wir uns.
Die junge Deutsche bleibt allein.

Das Lied zum Tag


Bunt sind schon die Wälder…

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Vorderfrauen

Rotmäntelchen

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Das Schöne vom Tag

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…letzte Glut

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Das Lied zum Tag

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Rosenlieder