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Aprikosenmarmelade

Die Aprikose schmeckt nicht nur sündhaft süß, sondern ist auch ein Allroundtalent für die Gesundheit. Sie enthält außerordentlich viel Provitamin A (Carotin), außerdem die Vitamine B1, B2 und C sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calciumund Phosphor.

Dadurch bietet die Aprikose einige Vorteile für die Gesundheit:

  • Die Aprikose hat einen positiven Einfluss auf Haare und Nägel und sorgt für einen rosigen Teint.
  • Aprikosen stärken das Immunsystem und kurbeln den Kreislauf an.
  • Die enthaltene Salicylsäure hat eine antibakterielle Wirkung und tötet so Keime im Magen-Darm-Trakt ab.
  • Der Wirkstoff Dimethylglycine, der im Kern der Aprikose steckt, soll bei Migräne und Kopfschmerzen helfen.

Wie viele Kalorien stecken in Aprikosen?

In 100 Gramm frischer Aprikose stecken etwa 40 Kilokalorien, die gleiche Menge getrocknete Aprikose schlägt mit 241 kcal zu Buche. Allerdings ist bei der getrockneten Variante der Nährstoffgehalt fast fünfmal so hoch wie bei einer frischen Aprikose, was beide Formen zu gesunden, leckeren Snacks macht.

Reife Aprikosen erkennen

Beim Kauf einer Aprikose sollte man darauf achten, nur reife Früchte auszuwählen, denn unreife Exemplare schmecken sauer, sehr mehlig und trocken. Bei einer reifen Aprikose ist die Haut kräftig orange-gelb gefärbt und der Stein lässt sich leicht von der Frucht lösen.

Aufschluss über die Reife der Frucht gibt auch ein sanfter Druck mit dem Daumen: Gibt das Fruchtfleisch leicht nach, ist die Aprikose perfekt.

Mir sind die feinen Früchchen am Liebsten als Marmelade. Ja,ja…eigentlich muss es Konfitüre heißen, als Marmelade darf sich nur bezeichnen, was aus Zitrusfrüchten hergestellt wurde. Irgendwie mag ich das Wort Marmelade aber lieber…

Es braucht dafür:

1kg Aprikosen

500g Gelierzucker 2:1

1 Zitrone

1 Pk. Zitronensäure

Beim „Vietschi“ wie hier bei mir, und das keinesfalls abwertend, der vietnamesische Gemüsehändler meines Vertrauens genannt wird, habe ich mir wundervoll große, herrlich reife Aprikosen gekauft. Die vietnamesischen Gastarbeiter der DDR haben diesen Handelszweig fast komplett für sich übernommen. Es ist ein fleißiges, freundliches Völkchen von Menschen, die aber ihr eigenständiges Leben innerhalb der Gesellschaft führen.

Die Früchte übergieße ich mit sprudelnd kochendem Wasser, lasse sie 2 Minuten darin liegen und schrecke sie dann im kalten Wasserbad ab. Wer mag, kann die Haut vorher kreuzförmig einritzen, notwendig finde ich das nicht.

Leicht und einfach kann ich so die Haut der Früchte abziehen.

Die Kerne stecke ich in einen Teebeutel. Warum schreibe ich gleich noch.

In Stückchen geschnitten vermenge ich meine Aprikosen mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft,mittendrin hinein kommt das Säckchen mit den Aprikosenkernen. Alles lasse ich ca. 30 Minuten ziehen, die Kerne intensivieren den Aprikosengeschmack meiner zukünftigen Marmelade.

Nach dieser Zeit entferne das ich das Säckchen und püriere meine Aprikosen grob, ein paar Stückchen dürfen ruhig in der Marmelade sein. Jetzt gebe ich Zitronensäure dazu. So wird die Marmelade frisch im Geschmack und behält lange ihre wunderbar goldene Farbe.

Angegeben wird ich das oft, die Marmelade 3 Minuten kochen zu lassen und vorhandenen Schaum abzuschöpfen.

Das mache ich anders. Ich koche die Marmelade länger, mindestens 10 Minuten, der Schaum verschwindet von ganz allein. Für mich ist dies das Zeichen, dass die Marmelade fertig ist. Eine Gelierprobe brauche ich so nicht.

Schwups, schon ist ein kleiner Vorrat für ein köstliches Frühstück fertig. Ungern lagere ich unzählige Mengen ein, die dann vor sich hinstauben…

Ein Brötchen, ein Toast mit dieser aromatischen Marmelade ist für mich ein leckerer Start in den Tag. Zudem ist Aprikosenmarmelade in vielen Torten eine wichtige Zutat.

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Apfelgeschichten oder Apfelkompott

Wer wie ich in der DDR aufgewachsen ist, erinnert sich noch an das Einkochen von Früchten.

Feinfrostwaren aus dem Supermarkt gab es dort ebensowenig wie die jetzt überall vorhandenen, vollen Regale mit Gläsern und Dosen voller eingelegtem Obst.

Also kochte man selber ein. In jedem Haushalt gab es einen großen Einwecktopf, entsprechende Gläser und die erforderlichen Gummiringe und Metallklammern dazu. Oft saß die ganze Familie am Küchentisch zusammen und bereitete das Obst zum Einkochen vor. Und ach, wie oft ging so ein Glas wieder auf! Dann durfte ich sie wenigstens aufessen. Ansonsten wurde das Kompott gehütet wie ein Schatz und kam nur auf den Sonntagsmittagstisch. Höchstens bei Erkrankung durfte von den Vorräten genascht werden. Mein sonntäglicher Beitrag zum Bereiten des Mittagessens in meiner Kindheit war der Gang in den Keller. Sorgfältig in Regalen gelagert, durfte ich ein Glas nach oben holen.

Heute koche ich nicht mehr ein. Andere, schnelllebigere Zeiten eben. Was ich immer noch mache ist Apfelmus und Apfelkompott, allerdings in kleineren Mengen. Ich nehme dafür auch keine speziellen Einweckgläser mehr, sondern normale Schraubgläser. Selbstverständlich müssen diese vor der Benutzung steril ausgekocht sein. Heiß eingefüllt halten sich die eingekochten Früchte darin eine ausreichende Weile.

In diesem Jahr gibt es Äpfel in Hülle und Fülle. Ich habe schon körbeweise verschenkt und immer noch hängen unzählige Äpfel auf den von meinem Großvater gepflanzten, über 60 Jahre alten Bäumen.

Den Namen dieser alten Apfelsorte kenne ich nicht. Es ist ein im Geschmack wunderbarer Apfel, dem keine Neuzüchtung das Wasser reichen kann. Trotz Knackigkeit ist er weich, von einer feinen, milden Säure und mit einem leichten Vanillearoma. Nur hat diese Sorte einen Fehler, der Apfel lässt sich nicht lagern. Also verschenke und verarbeite ich sie so gut ich kann, der Rest gehört den Vögeln.

Ich habe mir ca 4 kg in’s Haus geholt und zu Kompott verarbeitet.

Es braucht dafür:

4kg Äpfel

4 Liter Wasser

1 Zitrone

2 EL Vanillezucker

3 EL Honig

10 Gewürznelken

1 kleines Stück Ingwer

Geschält und geachtelt gebe ich die Äpfel in das Wasser. Im Wasser ist schon der Saft der Zitrone, damit die herrlich weißen Apfelstücke sich nicht braun färben.

Dazu kommen jetzt der Honig und der Vanillezucker (dafür einfach leere Vanilleschoten in Zucker einlegen).

Die Gewürznelken gebe ich dazu und den klein geschnittenen Ingwer. Ich will nur seine Frische, nicht seine Schärfe im Kompott. Beim Aufkochen sinkt der Ingwer zu Boden, später beim Einfüllen lasse ich ihn auch dort. Mit in die Gläser gegeben, würde seine Schärfe zu sehr nachziehen.

Alles lasse ich nur aufkochen und fülle dann sofort in die Gläser. Die Apfelstücken möchte ich noch etwas fest, sonst hätte ich ja Apfelmus gemacht.

In ca.einer Stunde ist ein kleiner Vorrat gemacht. Den übrig geblieben Saft fülle ich in eine Flasche, er schmeckt kalt genauso gut wie nochmal erwärmt.

Was es bei mir morgen für Kompott zum Nachtisch gibt ist klar…Apfelstücke mit Vanillesoße. Mhhhh.

Küss mich…

. ..Erdbeere, sprach der Holunder,

vom Regen alles Getier ist gewaschen von mir.

Mein Schleckermäulchen war schneller, die frischen Erdbeeren dahin,
manchmal macht Feinfrost doch einen Sinn.

1:2 Gelierzucker dazu, in 5 Minuten gekocht ist die Marmelade im Nu.

Blütensterne rieseln hinein, leicht herb wird die süße Erdbeere dadurch sein.

Koch sauber dir die Gläschen aus,

dann hält recht lang der köstliche Schmaus.

Hagebutte oder Hundsrose (Rosa canina) oder Hagebuttenmarmelade

…oder auch Heckenrosen, Wildrose.
Viele Namen hat die weiß oder rosa blühende Schönheit.
Hoffmann von Fallersleben hat ihr ein Lied gewidmet:“ Ein Männlein steht im Walde“, von allen Kindern gesungen.

https://youtu.be/NZhmrRyd1Io

Die alten Griechen schätzten sie als Götterfrucht.
Ihr Name setzt sich aus 2 Teilen zusammen ;
Hag bezieht sich auf das Vorkommen in Hecken und das -butte kommt vom süddeutschen Butz für Verdickung.
Hagebutten sind reich an Vitamin C (400mg/100g), A, B1 und B2.
Heckenrosen sind wichtige Nähr- und Schutzgebiete für vielerlei Tierarten.
Die Früchte haben widerhakenbestückte Härchen,  die bei Hautkontakt zu Juckreiz führen. Auch das weiß jedes Kind.
Hagebutten finden Verwendung in Tee, Likör und Marmeladen.
Die Pflanze ist eine Heilpflanze, ihre getrockneten Schalen ergeben einen vitaminreichen Aufguss,  der harntreibend und abführend wirkt.

Hagebuttentee ist ein Blasen-und Nierentee, der farblos ist. Die rote Farbe im gekauften Tee kommt immer von beigefügten Hibiskusblüten.

Der Tee hilft auch bei Erkältungserkrankungen.

Das Mus aus Hagebutten wirkt bei Gicht und Rheuma.

Hagebuttenmarmelade fördert den Appetit.
Das Vitamin C schützt, gemeinsam mit Kalzium auch das Zahnfleisch.
Aus den Kernen kann ein Hautpflegeöl hergestellt werden.

Ein Rezept für köstlichste Hagebuttenmarmelade:

1kg Hagebutten
1/4 l Orangensaft
1kg Gelierzucker 1:1
1 Päckchen Zitronensäure

Die Hagebutten waschen und putzen.
In 1/2 l Wasser 20 min dünsten.
Dann zerdrücken und die Masse durch ein feines Haarsieb streichen.
650 g Hagebuttenmus,  Orangensaft, Zitronensäure und Gelierzucker aufkochen und 5 min köcheln lassen.
In saubere Gläser abfüllen und still und zufrieden genießen.

Guten Appetit.

Zum genauen Rezept geht es hier:

https://arabella50.wordpress.com/2014/09/13/ein-mannlein-steht-im-walde-oder-hagebuttenmarmelade/

Äpfel

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Nicht nur das die Apfelbäume in meinem Garten von meinen Großeltern gepflanzt worden sind und dadurch zur Familie gehören, sie haben ausschließlich gute Eigenschaften.
Im Frühjahr strahlen ihre Blütensterne, im Sommer spendet ihr dichtes Blätterdach Schatten, im Herbst beschenken sie mich mit Äpfeln und im Winter sind sie lebendige Statuen, die den Vögeln willkommener Sitzplatz sind, wenn sie von ihrer Einkehr im Futterhäuschen einen Landeplatz zum Verzehr der Körnchen brauchen.
Schon mit den ersten Sonnenstrahlen beginnen die Knospen dicker zu werden und nähren die Hoffnung auf den Frühling.

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Der Apfel ist eins der ältesten Nahrungsmittel.
Göttinen schlugen sich um einen (goldenen) Apfel, der so am Ende Auslöser des Trojanischen Krieges war, die Bibel kennt das Rosengewächs. Wer wem zuerst den Apfel reichte…wer weiß…
Sicher ist jedoch der hohe Vitamin- und Spurenelementegehalt.

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Über 30 Vitamine stecken in Äpfeln, darunter Vitamin B1, B2, B6, E, natürlich C und das Provitamin A
Dazu kommen Niacin und Folsäure.
Die Frucht ist reich an Kalium, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Eisen. Dabei besteht sie zu 85% aus Wasser und hat pro Apfel cirka 60 Kilokalorien.

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Den gezielten Apfelanbau begannen die Römer. Sie beherrschten mit dem Pfropfen eine Veredlungsmethode und damit begann der Sortenreichtum.
Seit dem 6.Jahrhundert wurden Apfelbäume auch in Mitteleuropa angebaut, deren Ursprung im Kaukasus und Himalaya liegt.
Das im Apfel enthaltene Pektin senkt den Cholesterinspiegel, Flavonoide und Carotinoide haben eine antioxidative Wirkung auf den Organismus.
Äpfel halten uns damit gesund und schön.
Die vielen, verschiedenen Fruchtsäuren im Apfel helfen zur natürlichen Zahnpflege und sind wirksamer als ein Kaugummi. Ideal also zwischendurch in einen Apfel zu beißen, anstatt Kaugummi zu schmatzen.

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Wichtig ist es, die Schale mit zu verzehren. In und direkt unter ihr stecken die meisten Vitamine. Zudem enthält die Schale die höchste Dosis an Eisen, Magnesium und ungesättigten Fettsäuren.
Alle Gärtner wissen, dass in der Sonne gereifte Früchte mehr wertvolle Inhaltsstoffe enthalten als die im Schatten reifenden. Deshalb für Mus, Kuchen, Kompott…im Schatten reifende Früchte verwenden und die rotbackigen Sonnenfrüchte direkt essen.

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Äpfel finden in der Volksmedizin breite Anwendung.
Roh und mit Schale geriebener Apfel hilft gegen Durchfall, Apfelessig mit Wasser verdünnt und mit Honig gesüßt lindert Hals- und Rachenentzündungen.
Köstlich und nervöse Unruhe vertreibend ist Apfeltee.
Dazu einen ungeschälten Apfel in Scheiben schneiden und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen.
Zwei Stunden ziehen lassen und dann in Ruhe genießen.
Neben den gesunden gibt es noch die vielfältigen kulinarischen Apfelgenüße.
Nicht viel geht über ein Stück noch warmen Apfelkuchens.

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Meine Apfelleibspeise jedoch ist ein Apfelkompott, das in warmer Vanillesoße schwimmt.
Und das auch nicht als Nachtisch, sondern als Hauptgericht, gerne mit Dampfnudeln.

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Fast so eine süße Sünde wie die im Paradies.

Weintrauben

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Nun sind sie reif, die Weintrauben.
Diese oder nächstes Wochenende werden wir sie ernten. Und ausschließlich aufessen. Kein Wein, kein Gelee wird daraus gemacht, sondern wir essen sie schlicht und einfach auf. So groß wie Heidelbeeren sind sie einzelnen Beeren und aromatisch süß. Ein wenig im Geschmack wie schwarze Johannisbeeren, nur milder.

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Trauben gab es schon im Garten Eden. Sie zählen zu den ältesten Nahrungsmitteln der Menschheit. Wein daraus zu machen, das ist ihre Hauptverwendung. Doch stecken die Beeren voller nützlicher Inhaltsstoffe.
Ihre ballastreiche Schale beseitigt Darmträgheit und Verstopfung. Trauben wirken entwässernd und entgiftend. Sie binden Fettstoffe und eignen sich damit hervorragend für eine Herbstdiät.
Der Harnfluß wird durch das Obst beschleunigt, dadurch werden Bakterien ausgeschwemmt. Entzündungen von Nieren und Blase werden somit vorgebeugt.

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Außer Vitamin B12 sind alle B-Vitamine enthalten.
Vitamin B ist wichtig für den Kohlehydratstoffwechsel sowie für gute Nerven und das Gehirn.
Die in den Beeren enthaltene Fructose hebt den Blutzuckerspiegel leicht an. Die Folgen von zu niedrigem Blutzucker sind Müdigkeit, Nervosität und Konzentrationsmangel. Weintrauben sind damit richtige Fittmacher.
Reich an Folsäure regen sie die  Blutbildung an und das in ihnen enthaltene Vitamin C stabilisiert das Immunsystem.

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Weintrauben sind basisch. Solche Lebensmittel lindern arthrotische Beschwerden.
Wertvoll sind die in den Früchten enthaltenen Wirkstoffe Quercetin und Reservatrol.
Quercetin wirkt entzündungshemmend,  antisklerotisch,  antithrombotisch und fördert die Entspannung der Blutgefäßmuskulatur,  wodurch der Blutdruck gesenkt wird.
Reservatrol schützt die Leber, verjüngt die Haut, repariert DNA-Schäden und normalisiert den Insulinspiegl.
Weintrauben sind ein wahrer Jungbrunnen und ein natürliches Gichtheilmittel. Selbst leichte Schmerzen bei rheumaähnlichen Beschwerden sollen sie lindern können.

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Bei gekauften Weintrauben ist darauf zu achten, dass sie Kerne haben, denn diese sind gesund. In ihnen stecken die oben genannten wertvollen Pflanzenstoffe.
Zusätzliche finden sich in den Trauben: Mangan für die Knochen und die Schilddrüse, Magnesium für die Muskel-und Herz Funktion und Kalium, das einen zu hohen Salz-bzw. Natriumgehalt der Kost ausgleicht.
Gesunde Nervennahrung also.
Weintrauben sind sonnenhungrig. Die Vögel nutzen sie als letztes Mahl des Jahres, bevor sie in den Süden ziehen.
Deswegen sind unsere Trauben von einem Netz geschützt. Wir möchten sie allein futtern, den Vögeln habe ich schon meinen wundervollen Hollunder gegönnt.
Eine Traubendiät macht fit für die kommenden Wintermonate.
Dazu verzehrt man 500 g Weintrauben über den Tag verteilt und ergänzt mit 1000 Kilokalorien aus anderer Nahrung.
Darmentschlackt, entgiftet und innerlich gesäubert, braucht niemand die kommende Dunkelheit und Kälte zu fürchten.

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Brombeeren und Brombeerblättertee

Das Rosengewächs trägt nicht nur Stacheln und Drüsenborsten, sondern auch vitaminreiche Früchte, deren Reife sich durch Schwarzfärbung zeigt. Das wissen auch die Vögel, die sich gern an den schwarzen Früchtchen laben. Die Blätter dagegen knabbern nicht einmal die Schnecken an.
Dabei ist der Tee aus den Brombeerblättern wohlschmeckend, bekömmlich und gesund.
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Die behaarten Blätter können von April bis September gesammelt werden und ergeben getrocknet einen Tee, der mit seinem Wohlgeschack hervorragende Basis für Teemischungen gibt. Er kann unbedenklich immer getrunken werden.
Brombeerblätter beinhalten u.a. ätherische Öle, Gerbstoffe, Bernsteinsäure, Apfelsäure und Salizylsäure.
Er ist ein gutes Mittel gegen Durchfall und hilft bei verschleimten Atemwegen.
Vor einer Geburt genossen, sorgt er durch auflockern des Gewebes für eine leichtere Niederkunft.
Neben den Brombeerblättern findet auch der Brombeersaft Anwendung. Er hilft bei Heiserkeit. Dazu den frisch gepressten Saft erwärmen und damit gurgeln. Nicht ausspucken, sondern hinterschlucken. Dadurch wird die überanstrengt Stimme gepflegt und der Körper wird zusätzlich mit gesunden Fruchtsäuren versorgt.
Anstatt mit Martini zu gurgeln sollten viele Sänger auf Brombeersaft zurück greifen. Es sei denn, sie brauchen den „Geist“ des Weines…
Das Wort Brombeere stammt vom althochdeutschen Wort “ brãmberi “ für Dorngebüschbeere ab.
Die Beeren reifen ab August und sind manchmal bis in den Oktober hinein zu ernten. Es sind die letzten Beerenfrüchte des sinkenden Sommers, sie kündigen unwiderruflich sein Ende an.
Um meine Brombeersträucher, die uns ein liebes Familienmitglied aus ihrem Überfluss hat zukommen lassen, schleicht erwartungsvoll die Schaukelinhaberin und freut sich riesig, wenn sie schwarze Beeren entdeckt. Husch … hin, pflücken und zur Sicherstellung zur Mama bringen. So schnell sind nicht einmal die Amseln.
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Sollen die Sträucher viele Früchte tragen, brauchen sie ordentlich Dünger. Als wir die Pflanzen geschenkt bekommen haben, gab es einen Eimer voller Pferdeäpfel dazu. Perfekt. Der Gärtnergatte hat sie mit den Sträuchern eingegraben – im zeitigen Frühjahr, zur besten Pflanzzeit – ich habe sie täglich gegossen und so tragen die gut versorgten Büsche schon im ersten Jahr Früchte. Nicht so viele wie die älteren Pflanzen, aber immerhin…
Die Kletterpflanze rankt auch gern am Waldboden entlang. In meiner Gegend kann das sammeln in der Natur mit gut gefüllten Körben belohnt werden. Es gibt reichlich Beeren in den umliegenden Wäldern. Selbst in den Gärten bewahren sich die Brombeerranken ihre Freiheit und wächst lieber außerhalb als innerhalb eines Zaunes. So finden sich an meinem Zaun wilde Triebe, die auch Früchte tragen. Ein schöner Vorgartenschmuck, mir ist er lieb.
Die Sammelsteinfrüchte sind äußerst reich an Vitamin C.
Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Eisen sowie ein hoher Anteil an Carotiden – die vor freien Radikalen schützen – verstärken die gesunde Wirkung der Beeren.
Die Bioflavonide konzentrieren sich im Fruchtfleisch. Sie sind dort zehnmal höher als im gepressten Saft und schützen Vitamin C sowie das wichtige Streßhormon Adrenalin vor Oxydation durch kupferhaltige Enzyme. Gleichzeitig binden sie Kupfer. Zu hohe Kupferkonzentrationen führen zu nervöser Unruhe und psychischen Beschwerden. Eine frisch gepflückte und verspeiste Brombeere ist damit ein gutes Mittel, Depression – die gern mit der dunklen Jahreszeit kommen – Einhalt zu gebieten.
Die Wirkstoffe der Brombeere kräftigen das Bindegewebe und die Gefäßwände. Damit beugen sie Altersprozessen, Venenleiden und Hämorrhoiden vor.
Der hohe Gehalt an Flavonoiden und anderen heilsamen Pflanzenstoffen macht die Bombeere zu einer der gesündesten Früchte aus unseren heimischen Gärten und Wäldern.
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Die prallen, glänzenden Früchte in den Händen zu halten, ihren Duft einzuatmen und sie genussvoll auf der Zunge zergehen zu lassen ist ein gesundes Vergnügen.
In den nächsten Tagen lege ich mir noch einen Vorrat an Brombeerblättern an, um eine Basis für meine über den Sommer gesammelten Kräuterteeschätze zu bekommen.

Pfirsich ( im Belini )

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Prunus persica – persischer Apfel – der lateinische Name täuscht, der Pfirsich stammt aus China und ist dort Symbol der Unsterblichkeit.
Nicht zu Unrecht. Pfirsiche stärken das Immunsystem, das Herz und den Kreislauf sowie die Gefäße.
Sie wirken entwässernd und vertreiben Unruhe und Nervosität.

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Ein Biß in die saftige Frucht ist ein süßes Sommervergnügen, der hohe Wassergehalt der Frucht – 87g Wasser in 100g Frucht – macht den Pfirsich zu einem saftigen Durstlöscher.
Über die gesamte Sommerzeit, von Mitte Mai bis Anfang September ist die Frucht mit der samtigen Schale im Angebot.

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Zusätzlich bieten Pfirsiche Kalium, Kalzium und Magnesium, sowie die Vitamine A, B1, B2 und C.
Die ölhaltigen Kerne dienen der Industrie als Mandelersatz.
Pfirsiche schmecken in den verschiedensten Zubereitungen.
Meine liebsten sind Pfirsich Melba – Vanilleeis mit in Läuterzucker gekochten Pfirsichhälften – und der einzige Cocktail, der nur aus zwei Bestandteilen besteht – der Belini.

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Am besten eignen sich dafür weiße Bergpfirsiche. In Ermangelung dessen, nehme ich einen normalen, herrlich reifen, süß-saftigen Pfirsich und püriere ihn mit dem Mixstab. Die kleinen Schaleteilchen stören mich nicht beim trinken, normalerweise wird aber ein geschälter Pfirsich verwendet.
Das gekühlte Püree kommt in ein Sektglas und wird mit Sekt, Prosecco oder Champagner aufgefüllt.
Normalerweise im Verhältnis 4cl Pfirsichpüree und 10cl Sekt.
Ich mag gerne mehr Frucht und nehme der Farbe wegen auch einen Rosèsekt.

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Ein köstlicher, leichter Coktail für warme Sommerabende, in den ich mir – wider besseres Wissen –  auch gern noch einen Eiswürfel gebe.

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Früchtchen aus Nachbars Garten oder Spillinge

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Spillinge sind eine Pflaumenart, genauer genommen eine Wildpflaume. Selten noch zu finden, jedoch voller Geschmack und sehr gesund, gibt es zu der hier gezeigten gelben Sorte auch Arten mit leuchtend roten Früchten.
Bis 1900 waren die aromatischen Spillinge auf jedem Markt zu finden. Heutzutage gibt es sie nur noch in unserer Gegend – also im Osten Deutschlands – und im Norden. Die kleinen Früchte sind schwer maschinell zu bearbeiten, das brachte sie in’s Aus.
Bedauerlicherweise.
Ihr Geschmack ist einzigartig fruchtig-säuerlich und geht bei sehr reifen Früchten in ein honigsüßes Aroma über. Reife Früchte bringen es auf einen Zuckergehalt von 19%.
Der Baum blüht im Frühjahr als einer der ersten im üppigen weiß, damit sind Spillinge eine wichtige Bienenweide.
Vereinzelt findet man sie in meiner Gegend in Gärten mit altem Baumbestand und auch wild wachsend.
Mein Nachbar besitzt noch aus dem Nachlass des Voreigentümers seines Hauses einen Spillingsbaum, der jedes Jahr über und über blüht und massenhaft Früchte trägt. Schon als ich Kind war, wurde ich von den beiden alten Leutchen mit den Früchten beschenkt. Noch immer trägt der Baum jährlich reiche Frucht und sein neuer Besitzer setzt die alte Tradition des nachbarlichen teilens fort. Seinen Vorgängern würde das sehr gefallen und mir ist es eine immer wiederkehrende Freude.
Nach einem Sturm schmücken die herabgefallenen Früchte den gesamten Fußweg, er kehrt die gelbe Pracht dann einfach zusammen. Es sind zu viele…
Nun hat er am Wochenende die Leiter in den Baum gestellt und pflückt den ganzen Tag die goldgelbe Last.
Spillinge ergeben köstlichstes Kompott und durch ihre hohe Fruchtsäure eine feine – sehr gut gelierende – Marmelade, für alle die es gern leicht säuerlich mögen.
Zudem sind die Früchte sehr gesund.
Die Fruchtschale enthält viele Pflanzenstoffe, die vor Herzinfarkt und Krebs schützen. Spillinge helfen mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen bei Gallen- und Leberproblemen sowie bei Stoffwechselerkrankungen. Zu den Inhaltsstoffen gehören: Carotin, Vitamin B1, B2 und B6. Weiterhin Niacin, Panthenolsäure, Folsäure und selbstverständlich Vitamin C. Auch mit Spurenelementen ist die kleine Frucht großzügig bedacht. Eisen, Zink, Kupfer, Kalzium und Magnesium liefert sie uns.
Die in den Früchten enthaltene Fruchtsäure fördert zudem die Sekretion der Speicheldrüsen, was appetitanregend wirkt. Diese Eigenschaft unterstützt die Genesung bei schweren Erkrankungen.
So klein wie der Spilling ist, genauso wertvoll ist er.

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Es ist mit etwas Aufwand verbunden, die nur daumenkopfgroßen Spillinge zu entkernen. Für knappe 5 Kg brauche ich eine reichliche Stunde.

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Magdarbeiten liegen mir aber und ich kann, während die Hände fleißig beschäftigt sind, die Textsicherheit meiner Volkslieder auffrischen, die Schaukelinhaberin singt gerne mit, soll sie den Text lernen, muss er bei mir sicher sitzen.
So vergeht die Zeit schnell und im kühlen Haus lässt es sich aushalten.

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Einige der leckeren Pfläumchen landen in meinem Mund, der Rest wird püriert.
Mit Schale selbstverständlich. Es ist nicht möglich, die kleinen Früchte zu häuten und die Schale enthält die wertvollsten Inhaltsstoffe. Nur die Farbe der Marmelade wird dadurch ein wenig dunkler.

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Ein Teil des Fruchtpürees friere ich ein, ich werde ein Eis daraus machen…vielleicht im Winter. ..
3 Liter koche ich zu Marmelade, die sehr gut geliert und mit ihrem säuerlichen Geschmack eine ganz besonders köstliche ist. Ich mische Gelierzucker 3:1 und 2:1 hälftig und gebe die entsprechende Fruchtmenge dazu. Noch ein bisschen Ascorbinsäure hinein, damit die Farbe aufhellt und der säuerliche Geschmack betont wird und dann alles zum kochen bringen und 5 Minuten köcheln lassen.
Kurz vor Ende der Kochzeit gebe ich noch ein paar Fäden Safran dazu.

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Die Fäden in kleine Stückchen teilen und in wenig Wasser ziehen lassen und dies dann ganz zum Schluss in die Marmelade rühren. Safran verliert bei langem kochen seinen Duft. Und genau den – den herrlichen, unvergleichlichen Safranduft – möchte ich auf meinem Frühstücksbrötchen, zur Verschönerung meines Morgens haben. Und ein wenig soll er meine Spillingsmarmelade farblich verbessern.

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Es kommt ein kleiner, feiner Wintervorrat zusammen, den ich in der Familie verteilen werde.
Ein Gläschen ist für den freundlichen Nachbarn.

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Als ich es ihm – noch warm – bringe, pflückt er immer noch die feinen, rarer werdenden Früchtchen.
Es wäre zu schade, wenn der Spilling ganz in Vergessenheit geraten würde.

Herr Ribbeck von Ribbeck oder Birnen

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Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

(Theodor Fontane)

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Gesunde Geschenke hat der gute Herr von Ribbeck den Dorfkindern gemacht.
Birnen enthalten reichlich Vitamin B.
B1, B2, B3, B5, B6 und B9.
Zusätzlich natürlich Vitamin C sowie Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink.
Das Kernobst kommt ursprünglich aus Vorderasien, in Europa wurde es ab 1750 vermehrt bekannt.
Überflutend blühen die Bäume. Den Bienen nützt das wenig, zu gering ist der Zuckergehalt in den Blüten.
Birnbaumholz dagegen ist wertvolles Tischlerholz und gut geeignet für den Musikinstrumentenbau. Es ist ein ruhiges Holz, das feine Poren und viele Markstrahlen hat. In der Farbe ist es blass grau bis rotbraun. Vor allem Flöten werden daraus gebaut, die sich durch einen besonders weichen Klang auszeichnen.
Momentan beginnt gerade die Birnenzeit, ich halte mich ran beim Verzehr. Die schönen Früchte lassen sich nicht lange lagern und werden schnell sehr weich.
Beim Einkauf habe ich mir einige der süßen und saftigen Früchte geholt. Sorgsam war jede einzelne Birne, wie ein wertvolles Schmuckstück, in Seidenpapier gewickelt. Beim auspacken strömte mir ein fruchtig-süßer Duft entgegen, der zum sofortigen hineinbeißen verlockt. Und die Birne hält, was der Duft verspricht…ist süß, nicht zu weich und dennoch saftig.
Der Saft tropfte mir klebrig über das Kinn, herrlich.
Für die Pause im Büro schneide ich mir lieber Stücke!

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