Die Eisherstellung hat eine lange Geschichte, darüber erzähle ich ein anderes Mal.
Im viktorianischen England war Eiscreme beliebter Nachtisch auf den Tischen der Gutbetuchteren.
Zum Eismachen brauchte man damals Armkraft, die Eismaschinen wurden durch Kurbeln per Hand angetrieben. In einem kleinen Metalleimer befand sich das Schlagwerk, angetrieben durch eine per Hand gedrehte, aufsetzbare Kurbel. Der kleine Eimer stand in einem größeren Holzbottich, der Zwischenraum wurde mit Eiswürfeln gefüllt, die ständig nachgelegt werden mussten. Zur besseren Kühlwirkung gab man Salz auf die Eiswürfel. Ein aufwendiges Vergnügen also und nichts für jedermann.
Beim englischen Adel beliebt war Gurkeneis. Die Zutaten gefallen mir, ich ändere die Zusammensetzung nur leicht für meine Eismaschine ab.
Für mein viktorianisches Gurkeneis braucht es:

2 Eier, getrennt
120 ml gesüßte Kondensmilch
200 ml Sahne
1/2 Salatgurke
1 Limette, Saft, Fruchtfleisch und den Abrieb der Schale
100 ml Joughurt ( am Besten geht griechischer )
1 Spritzer Rum
Die Eigelbe schlage ich mit der Kondensmilch schaumig und rühre den Joghurt unter, wieder schaumig schlagen. Dahinein kommt der mit einer Prise Salz steif geschlagene Eischnee, vorsichtig hebe ich ihn unter. Die Sahne schlage ich leicht an, auch sie gebe ich sacht dazu.

Die Gurke schäle ich und enferne die Kerne.

Dann rasple ich sie und püriere sie feinst.

Limettensaft, -Fleisch und -Abrieb sowie einen Spritzer! Rum gebe ich hinein.
Vorsichtig hebe ich die Gurke unter die Ei-Sahne-Joghurt-Masse. Frisch riecht das…ein feines Eisvergnügen für die endlich sommerheißen Tage.
50 Minuten braucht das Eis in der Eismaschine – kein Vergleich zu der anstregenden Kurbelei von früher.
Das ist cremig, das ist frisch, leicht süß, schwach säuerlich. Die feinen Gurkenstückchen schmelzen sanft auf der Zunge. Das ist köstlich!

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