Archiv der Kategorie: Blütenzauber

293 Gramm duftender Sommer

Es ist soweit. Meine Kräuter sind getrocknet und gerebelt. In ihnen stecken nicht nur gesunde Wirkstoffe sondern auch ein ganzes Stück von mir und meiner Liebe zu ihnen. Dieses Jahr habe ich das Rebeln in den Garten verlegt und in ruhigen Sonnenstunden draußen die Kräuter für den Tee vorbereitet. Das hat mir viele besinnliche Stunden im Freien geschenkt, das Rebeln aller Kräuter auf einmal im Inneren des Hauses braucht enorm viel Zeit. Die stillen Gartenstunden dagegen waren Genuss und das soll der Tee ja sein – etwas voller Liebe, Freude und Genuss. Nun brauche ich die Kräuter nur noch für meinen Adventstee zu mischen.

Nicht mehr rechtzeitig trocken geworden ist die Duftgeranie. Sie muss ich in meinem Dachzimmer nachtrocknen. Im Tee wird sie nicht dabei sein, dafür dann später in kleinen Säckchen den Wäscheschrank beduften. Vielerlei Kräuter habe ich über das Jahr gesammelt, vermischt ergeben sie meinen Adventstee, von dem ich den größten Teil an Blogger verschicke. Mir bedeutet dieser persönliche Kontakt viel.

Blau leuchtet die Kornblume im Tee

und das sonnige Johanniskraut.

Kamille findet sich darin sowie

der duftende Frauenmantel. Die Teebasis bilden neben marokkanischer Minze und Ananasminze die wohlschmeckenden Bombeerblätter

und die bekömmliche Goldtaubnessel.

10 Kräuter bilden insgesamt diesen Tee der wohltuend Licht in dunkle Tage bringen soll.

Lungenkraut

Kamille

Kornblume

Marokkanische Minze

Goldtaubnessel

Frauenmantel

Johanniskraut

Brombeerblätter

Ananasminze

Lavendel

Zu fast allen Kräutern finden sich einzelne Beiträge. Entweder in diesem Blog oder in Teil1 Einfach(es) Leben.

https://arabella50.wordpress.com/

Es ist eine Freude, die wohlriechenden Kräuter beim Mischen noch einmal durch die Hände gleiten zu lassen. Erinnerungen an die Erlebnisse beim Pflücken werden wach. Wie werden sie schmecken…Ein Säckchen fülle ich mir und brühe den Tee auf.

293 Gramm sind es insgesamt an Kräutern, die nun nur noch darauf warten, einzeln verpackt zu werden und im Advent auf Reisen zu gehen.

Getrocknet habe ich auch Pfefferminze und Salbei, diese bleiben meinen Kindern vorbehalten, in jedem Jahr sind sie ihre Nikolausgabe von mir. Der Oregano wartet zum Verschicken an einen ganz besonderen Menschen.

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Gartengespräche

In den Garten gehen und leben.

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Den Rücken bücken, so tief es geht, aufnehmen den Duft von Erde und Pflanzen.
Neue Plätze für rothaarige Gräßer suchen, sich freuen auf deren Wachsen im Sommer.

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Koniferen aus zu klein geworden Kästen befreien, zum Willkommensgruß dem heimkehrenden Gärtnergatten bereit stellen.

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Wie Lady Mary Wortley Montagu die Sprache der Blumen entdecken. Nicht durch Reisen in den Orient und in  „Briefen aus dem Orient“ davon berichtent.
http://richard-schuberth.com/getting-started/essays-und-polemiken/lady
Im vertrauten Gartend geborgen sein, den Jasmin flüstern hören:“Du bist bezaubernd“.

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Er wispert es zum Sauerampfer, dessen von Oxalsäure gefärbten Blattadern darüber noch tiefer erröten.

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„Verzage nie“ raten die kleinen, bunten Petunien ihm, jetzt da er schwer vom Gießwasser die Blätter hängen lässt.
Rein wogt über allem das weiße Blütenmeer der Glockenblume.

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„Sei dankbar für all das was dir gegeben.“, wissen sie weise zu sagen.
Ich stimme ein in ihr Geläut.

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Drinnen wie draußen.

Gärtnerei Tulpe

Immer wenn ich Kästen, Körbe oder Töpfe beflanze, muss ich an mein Lieblingsspielzeug denken – Gärtnerei Tulpe.
In einem Pappkarton wohnte der Gärtner aus Plastik mit Holzkopf, roter Nase und Gummisonnenhut. Arme, Beine und Körper wurden mit Gummistücken aneinander befestigt.
Ein Blumenbeet hatte er und kleine Blumentöpfe, in die Margeriten und Tulpen aus Plaste gesteckt werden konnten. Natürlich besaß der Gärtner eine Gießkanne, eine Schürze und einen Rechen.
Nur den schicken Holzwagen – den es bei dem neu aufgelegten Bastelset gibt – den hatte er nicht.
Gärtnerei Tulpe ist ein Spielzeug, dass meine Schaukelinhaberin demnächst unbedingt bekommen wird.
http://spielgezeug.de/kellner-gaertnerei-tulpe-remix-p-12045.html

Wie in jedem Haus und Garten gibt es bei mir ein paar unschöne Ecken.

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Der Frost hat die Mauer an der Eingangstreppe beschädigt.
Mein Gärtnergatte kann (fast) alles, hat aber leider zu wenig Zeit.
Bis er diese findet und den Schaden repariert, habe ich einen Korb mit Pflanzen davor gestellt. Nun ist dieser auch kaputt gegangen.
Ich kann also wieder Gärtnerei Tulpe spielen.
Da mein Kräuterkasten auch befüllt werden muss, hole ich mir ein paar neue Pflanzen.

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Die Gräßer im Korb und die Stiefmütterchen pflanze ich in Körbe und Töpfe um.
Unter meiner alten Tanne wächst jede Menge Efeu.

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Eine Pflanze grabe ich aus und setzte sie an der Treppe ein.
Die anderen Pflanzen dazu gesetzt, sieht es bis zum Ausbessern so wieder ganz gut aus.

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Für meinen Kräuterkasten habe ich einen Schopflavendel und Rosmarin gekauft. Von Rosmarin kann ich nicht genug bekommen, ebensowenig wie von Pfefferminze.
Leider gibt es nur noch eine Pfefferminzpflanze und die ist auch noch leicht welk.
Trotzdem nehme ich sie mit, das bringe ich wieder in Ordnung.
Vor dem Einpflanzen kann sich die vernachlässigte Pflanze erst einmal in der Regentonne satt trinken.

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Danach sieht sie wieder besser aus und kann gemeinsam mit den Anderen in ihren Blumenkasten einziehen.

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Es wird nicht lange dauern und sie rankt den Kasten hinunter.
Gärtnerei Tulpe eben…

Grünes

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Gerade war alles noch sehr bescheiden.
Grüßte hier und dort ein einzelnes Blumenleuchten.
Jetzt dominiert Grün.

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Sprießt überall, flirtet mit dem Sonnenlicht…dass es nur so strahlt.

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Der Boden ist wieder voller Leben. Regenwürmer und Schnecken spazieren vorsichtig dahin. Erstere aus Furcht vor den Vögeln, Letztere aus Furcht vor mir.
Schon haben sie wieder einige Lieblingspflanzen angeknabbert. Darauf steht Gartenverbot, husch fliegen sie ihn hohen Bogen auf die angrenzende Wiese.
Flugschnecken…und immer finden sie zurück…

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Unterm Apfelbaum, der bald schon blühen wird,

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werden wir in Kürze sitzen.
Der Gärtnergatte die pralle Sonne suchend, ich nach Schatten lechzend.

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Überall knospen Blüten, verschwenderischer werden die Farben.
Der japanische Waldmohn blinzelt mir zu

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und flüstert, warte nur, warte nur ein Weilchen…und dann…

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…wenn der weiße Flieder wieder blüht…

Fünf Freitagsfreuden

Langsam erwacht der Garten aus seinem Winterschlaf.
Vielleicht kommt Schnee und Frost zurück, den zeitigen Frühjahrsboten kann beides kaum mehr schaden.

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Schneeglöckchen haben ihre zarten Blütenköpfe ausgestreckt.

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Die Mahonie zeigt zwischen ihren lackglänzenden Blättern Blütenansätze.

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Ein Gänseblümchen trotzt dem morgendlichen Bodenfrost.

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Rosig schlummern die Knospen der Christrose, warten auf Sonne, um sich ihr entgegen zu öffnen.

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Unverdrossen steckt sich der Rosmarin eine Blüte nach der anderen in seine Nadeln.
Alles schaut dem Frühling entgegen.

Herbstgarten

Der Herbst lädt in den Garten.
Bevor das Aufräumen, Zusammenfegen und Zurückschneiden beginnt, gibt es viele schöne Dinge zu tun.
Der Männertreu im Blumenkasten ist verblüht und der Schopflavendel ist groß geworden, er braucht mehr Platz.

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Während der einjährige Männertreu auf den Kompost wandert und zu neuer Erde werden wird, findet der Schopflavendel ein neues Zuhause zwischen den Hortensien.

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Später im Herbst, wenn er sich etwas eingelebt hat, werde ich ihn um ein knappes Drittel kürzen. Im Frühjahr dann noch einmal um ein Drittel gekürzt, wird er hoffentlich im nächsten Jahr wieder kräftig austreiben.
Der Blumenkasten bleibt nicht lange leer.
Erika, kleine Koniferen und ein herrlich hellgrüner Mauerpfeffer in der Mitte schmücken bald auf‘ s Schönste.

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Mein Lieblingskasten kommt wieder an seinen gewohnten Platz und leuchtet aus dem Laub des wilden Weins, das sich in Kürze tiefrot färben wird.

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Am Rand hängt der schon geschnittene Purpursalbei zum trocknen.
Die beerntete Pflanze muss ich umtopfen, ihr alter Topf ist ihr zu klein geworden.
Sie zieht im neuen Topf auch an einen neuen Platz. An der Südwand des Hauses kommt sie geschützt gut durch den Winter. Der ebenfalls beschnittene kleine Rosmarin leistet dabei gern Gesellschaft.

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Wird es zu kalt, kann ich beide Pflanzen leicht in den Keller umsiedeln.
Die Weintrauben sind reif.

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Das schützende Netz hat die Vögel ferngehalten und ich habe eine reiche Ernte.
Fest, prall und schwer liegen die süßen Trauben in der Hand. Pure Freude in großer Menge.

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Der Gärtnergatte hat sie im Frühjahr fachgerecht verschnitten und mit üppigen Trauben bedankt sich die Rebe dafür.
Bald reif sind auch die Samenkörnchen der strahlend schönen Prunkwinden.

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Nicht mehr lange und die grünen Kapseln sind getrocknet und geben dann gern und leicht die schwarzen Samenkörnchen zur Aussaat im nächsten Frühjahr frei.
Die Luft ist kühl und klar, es ist erholsam, den Tag im Freien zu verbringen, bevor die nasse, stürmische Zeit beginnt.
Am Abend sitzen wir in der Wärme des schon gelegentlich befeuerten Kamins und genießen die Gaben des Gartens.

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Hohe Zeit

…zum ernten der letzten Kräuter ist es.

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Vom 15. August – 8. September haben die dafür vorgesehenen Pflanzen die meiste Sonne gespeichert und sich noch nicht wieder zum ruhen zurück gezogen.
Optimal zum ernten ist ein sonniger Vormittag bei abnehmenden Mond. Das gilt nur für Blätter.
Blüten sammelt man am Besten bei zunehmenden Mond und Wurzeln bei Vollmond.
Nicht immer schaffe ich es, alle Vorgaben akkurat einzuhalten.
Heute habe ich Zeit und das Wetter ist geeignet. Die Kräuter sind nicht regenfeucht und werden so noch gut trocken. Das der Mond nicht passt und der September schon fast wieder seinem Ende entgegen sieht…
Salbei und Pfefferminze, Brombeerblätter, Purpursalbei und Rosmarin will ich pflücken. Da ich immer nur kleinere Sträuße fertige, trocknen die Kräuter gut an einem luftigen Ort in Bündeln. Große Mengen sollte man im liegen trocknen.
Mein Pfefferminzekasten wird gleich mit beerntet und im Anschluss herbstlich befüllt.

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Die schon getrockneten und die frisch geernteten Kräuter verbreiten, auf meinem Gartentisch ausgebreitet, einen würzigen Duft.

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Getrocknet sind Pfefferminze und Zitronenmelisse, ich reble ihre Blätter von den Stielen und verpacke sie luftdicht.

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Meine Hände, die noch den herben Salbeigeruch tragen, duften bald wunderbar nach Zitrone und Minze.
Dies erinnert mich daran, ein neues Herbstparfum auszuwählen. Ich hab da schon eins im Sinn. Einer der wenigen Düfte die Rosmarin tragen geht mir durch den Kopf.
Und ja, den muss ich auch noch ernten.
Meinen großen Rosmarin schneide ich nicht. Er blüht in jedem Jahr ab Februar so herrlich, dass ich es nicht übers Herz bringe ihn zu behandeln, als wäre er ein Kraut.
Einen kleineren Rosmarin habe ich mir über den Sommer zu einer stattlichen Pflanze gezogen und er gibt mir gern seine Zweige.

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So kann er besser nachwachsen…Kräuter wollen geschnitten werden.
Noch Brombeerblätter und den Purpursalbei gepflückt und alle gebündelt und aufgehängt…

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…ein feiner Wintervorrat an Tee.
Vor allem der Salbeitee wird den Kindern im Winter bei Heiserkeit und Halsschmerzen helfen. Zusammen mit einem Glas Honig vom Nachbarn, der Imker ist, wird dies ein Nikolausgeschenk.
Bis dahin ist noch Zeit und ich hoffe auf goldene Oktobertage, in denen der Tee gut trocknet.
Nun bleibt nur noch, den leeren Blumenkasten wieder zu befüllen.

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Der Garten bietet ausreichen Material dafür.
Koniferenzweige, die schon roten Blätter der Pfingstrose, Schilf, Goldschafgarbe, Fenchel, Zierfarnblüten und Liliensamen schmücken, in den Kasten gesteckt, schön. Ein paar Farbtupfer setzen Essigbaumblüten und Hagebutten.
Einfach, schön und preiswert…
Willkommen Herbst.

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Sonntagsruhegeflüster

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Vor Jahren habe ich mir von der Büroterrasse zwei kleine Birken im Bus mit nach Hause genommen und sie im Garten eingepflanzt.
An heißen Tagen Schatten spendend, bringen sie heute raschelndes Sonntagsruhegeläut.

Sonntagsruhegeläut

Meine Dreimasterblume (Tradescantia virginana) oder auch Gottesauge läutet den Sonntag ein.

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Sonntagsruhegeläut

…bringt heute duftend mein

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Waldmeister