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Rezepte Anno 1912 – Mandelhefeteigkuchen

Bei uns gibt es seit Jahrzehnten ein fixes Datum für den Frühlingsanfang – den 27.März – der Geburtstag meiner Mama. Nun haben wir seit 4 Jahren unseren familiären Frühlingsbeginn einen Tag vorverlegt – auf den 26.März – den Geburtstag der Schaukelinhaberin. Zeit also für einen Geburtstagskuchen. 

Meine Schwiegermutter backt den besten Mandelkuchen der Welt und hat mir ihr Rezept vermacht, jedoch mit der Bitte es als Familiengeheimnis zu bewahren. Daran halte ich mich natürlich und suche in dem mir von ihr geschenkten Kochbuch von 1912

https://www.google.de/amp/s/teil2einfachesleben.wordpress.com/2017/02/11/kochbuecher-kochbuch-unbekannter-autorin-von-1912/amp/

ein Rezept für einen Mandelkuchen mit Hefeteig. Hefeteig ist nicht meine Stärke, ich würde den Mandelkuchen meiner Schwiegermutter keinesfalls so köstlich hinbekommen. Versuch macht klug und zum Geburtstag meiner Schaukelinhaberin versuche ich mich. Ich werd‘ noch lange über müssen… In meinem fantastischen Kochbuch ist die Herstellung eines Hefeteiges auf’s Feinste erklärt, na dann…

Es braucht dafür für den Teig:

375g Mehl

60g Butter

25g frische Hefe

1/4 l Milch

30g Zucker

Salz

1 Tl Honig

Der Hefeteig wird hier mit einem Vorstück gefertigt. Dafür nehme ich den 4.Teil von der gesamten Mehlmenge (also 94g) weg. Wichtig ist es das Mehl zu sieben, damit warme Luft in den Teig kommt, steht in meinem Kochbuch, und – alle Zutaten müssen die gleiche Temperatur haben, am Besten also schon am Vorabend alles bereit stellen. Das gesiebte Mehl gebe ich in eine kleine Schüssel und drücke eine Delle – die später die Hefe aufnimmt –  in die Mitte. Die Milch erwärme ich auf 30 Grad, mein Kochbuch sagt, dies lässt sich am Besten überprüfen indem ein Finger in die Milch gehalten wird, das Gefühl dabei darf weder zu warm noch zu kalt sein. Klappt sehr gut.

In einem Topf, der die Größe der Schüssel hat, erwärme ich Wasser auf 30 Grad. Dahinein kommt die Hefeschüssel während des Gehens, auch das ist ein Rat meines Kochbuches. Die zerbröckelte Hefe löse ich in der warmen Milch auf, gebe das Ganze in die Delle. Mit dem Quirlstiel rühre ich vorsichtig das Mehl dazu, bis ein dicklicher Brei entsteht, ein Mehlrand aber noch übrig bleibt.

Diese Schüssel setze ich jetzt in den Topf mit dem 30 Grad warmen Wasser, decke sie mit einem sauberen Tuch ab und lasse sie für 15-20 Minuten stehen. Dabei nicht anstupsen und keine Zugluft abbekommen lassen! Im Kochbuch steht…der Vorgang des Gehens der Hefe kann durch Zugabe eines Teelöffels Zucker beschleunigt werden…ich nehme statt dessen einen Teelöffel Honig. Während das Hefestück geht, bereite ich den übrigen Teig vor, das Mehl siebe ich auch hier. In einer großen Schüssel rühre ich die Butter schaumig, 

dann kommen alle übrigen Zutaten, zuletzt das Mehl dazu.

Meine Hefe ist wunderbar aufgegangen, ich knete sie unter den Teig und gebe alles sofort in eine Kuchenform. Dann muss der Hefeteig noch einmal für 30 Minuten abgedeckt ruhen. Zeit für die Vorbereitung des Mandelgusses. Ihn mache ich anders als im Kochbuch vorgegeben, auch nutze ich kein Backblech, sondern eine Kuchenform.

Für den Mandelguss braucht es:

200g Zucker

200g gehobelte Mandeln

100g Butter

2EL Milch

Die Butter lasse ich in einem Topf zergehen, dann kommt der Zucker hinein. Nach und nach gebe ich dann die Mandelblättchen und die Milch dazu.
Die Mandelmasse lasse ich abkühlen. Vorsichtig verteile ich sie dann auf dem gegangenen Hefeteig.

Nun kommt das Backen. Mein Kochbuch sagt… Hefeteig braucht Mittelhitze, die in der zweiten Backhälfte gesteigert wird. Ich habe den Herd vorgeheizt und gebe den Kuchen für 15 Minuten bei 140 Grad Umluft hinein. Dann steigere ich die Hitze für weitere 15 Minuten auf 160-170 Grad Umluft.

Auf dem Blech gebacken wäre der Kuchen flacher geworden, das nächste Mal versuche ich das.

Lecker war er dennoch.

Weder er noch die feinen Waffeln meines lieben Freundes Arno

konnten mit der eigentlichen Geburtstagstorte mithalten.

Anna und Elsa sind die Lieblinge der Schaukelinhaberin. 

Dieses Konditorkunstwerk war so köstlich, dass ich den Olaf restlos aufgegessen habe.

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