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Zum Tag

Meine Schaukelinhaberin ist ein Schulkind.

Nicht lange ist es her, da musste ich Sie festhalten, damit sie nicht von der Schaukel fällt.

Gemeinsam mit ihren Eltern muss ich jetzt lernen, behutsam los zu lassen, damit sie lernt selbstbestimmt ihren Lebensweg zu gehen.

In meine Freude an der von der evangelischen Grundschule wunderbar vorbereiteten, festlichen Einschulungsfeier mischte sich Trauer. Der größte Wunsch meiner Mutter war es, die Einschulungsfeier dieses kleinen Mädchens, das ihr Alterslicht war, mit zu erleben und zu feiern. Er hat sich nicht erfüllt. Ich habe der Schaukelinhaberin eine Karte im Namen meiner Mutter geschrieben und ein Schmuckstück aus ihrem Besitz hineingelegt, die Kleine soll nicht vergessen, wie sehr gern ihre Uroma sie geliebt hat.

In unserer näheren Umgebung liegt ein sehr schöner, landschaftlich prächtiger Freizeitpark.

Für alle Kinder und Erwachsenen die meine Schaukelinhaberin zu ihrer Einschulungsfeier begleiteten, war dort nach der festlichen Feier in der Kirche Gelegenheit sich auszutoben und ordentlich Torte reinzuhauen.

Meiner Schaukelinhaberin wünsche ich, wie es alle Großeltern tun, Freude am Lernen.

Klug soll sie werden, gerecht wünsche ich mir sie. Neugierig soll sie bleiben und mutig eigene Wege gehen.

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Zum Tag

6 Jahre habe ich ein täglich neues, persönliches Wunder(n) – meine Schaukelinhaberin.

Wer bleibt bei jedem Regenwurm stehen, trägt Schnecken ins feuchte Grass, hüpft in jede Pfütze und trägt auch bei 30 Grad Gummistiefel ? Wer sperrt den Schokolade liebenden Mund weit auf, um zwei ausgefallene Milchzähne oder besser deren Lücken zu präsentieren und natürlich die Belohnung der Zahnfee dafür zu kassieren? – meine Schaukelinhaberin.

Und weil mir dieses Kind, wie alle Kinder, so viel unverbogene Liebe und Wahrheit zeigt liebe ich es.

Möge es heute für dich bunt und raschelnd verpackte Geschenke geben, deren Inhalt Kinderherzen höher hüpfen lässt. Möge es bunte Regenbogenkuchen für dich geben und Weintraubenregenwurmerdbeerkopfschlangen, neben denen sich Gummischlangen ringeln und möge es viel lachen für dich geben und viele weitere Tage befüllt damit.

Einen frohen 6.Geburtstag mein Liebling.

Drei schaukelnde Jahre oder Himbeer-Schokoladen-Sahnetorte

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Meine Schaukelinhaberin wird drei Jahre alt.
Die Freude die sie mir in dieser Zeit gebracht hat, ist eine der Schönsten in meinem Leben.
Enkel sind der Nachtisch des Lebens und ich bin ein großer Dessertliebhaber.
Für ihren 3.Geburtstag denke ich mir eine Torte aus.
Schokolade muss unbedingt dabei sein, meinen die Schaukelinhaberin und ihre Mama.
Eine Schokoladentorte ist mir zu langweilig, ich schwelge in mädchenrosa Erinnerungen und mache Himbeercreme dazu und weil die Mädels so schokoladenverrückt sind und es ein ganz besonderer Tag ist, gibt es eine Schokoladensahnedekoration – eine Ganache – für die Torte und für die Naschkatzen.
Zum Glück hat die Schaukelinhaberin dieses Jahr zu Ostern Geburtstag, ich habe also genügend Zeit, die Torte zu machen.

Es braucht dafür:

Für den Schokobiskuitboden:

6 Eier
180 g Zucker
80 g Mehl
80 g Speisestärke ( Kartoffelstärke )
30g Kakaopulver

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Den Backofen habe ich auf 180 Grad Umluft vorgeheizt.
Die Eier gebe ich in eine große Schüssel und schlage sie schaumig. Dabei lasse ich langsam und nach und nach den Zucker einrieseln.
In einer kleinen Schüssel mische ich Mehl mit Stärkemehl, siebe es dann über die aufgeschlagene Ei-Zucker-Masse und hebe es mit vorsichtigem Umrühren unter.
Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und 35-40 Minuten bei 180 Grad Umluft backen.
Dann den Boden aus der Form nehmen, das Backpapier abziehen und auskühlen lassen.

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Mit dem Tortenring steche ich mir vom Teig einen Rand ab.

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Den verkleinerten Boden lege ich auf den Boden der Springform zurück und setze einen Tortenring darum.

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Den abgeschnittenen Rand kürze ich etwas, bevor ich ihn am Tortenring entlang auslege, so kann die noch nicht gelierte Himbeer-Sahne-Masse nicht weglaufen.

Für die Himbeercreme braucht es:

1 Pkg. Götterspeise Himbeere ( 2 kleine Tütchen )
100 ml Himbeersirup
400 ml Wasser
4 EL Zucker
500 g Feinfrosthimbeeren, noch gefroren
800 ml Schlagsahne

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Die Creme ist leicht herzustellen.
Dazu lasse ich die Götterspeise mit 400 ml Wasser und 100 ml Himbeersirup quellen.
Jetzt gebe ich 4 EL Zucker dazu, vermische alles gut und erwärme es leicht, bis sich alle Zutaten gut verbunden haben. 
Vorsicht, nicht aufkochen lassen.

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In der Zwischenzeit schlage ich die Sahne steif.
In die Götterspeise kommen nun die noch tiefgefrorenen Himbeeren, dann mische ich die Sahne vorsichtig unter.

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Die Creme gebe ich auf den Tortenboden

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und fülle bis zum Rand auf.

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Das wird ein sahniges Geburtstagsvergnügen.
Die Torte stelle ich für mindestens sechs Stunden kühl.

Kühlen muss auch die Ganache, genau wie die Torte kann ich sie schon am Vortag bereiten.
Diese Schokoladensünde ist dem fabelhaften Ungeschick eines Pariser Konditorlehrling zu verdanken.
Um 1850 machte er einen Fehler und goss versehentlich heiße Mich über feine Schokolade.
„Du Ganache!“ ( Trottel, Schafskopf ) rief sein Meister. Ob die dornröschenhafte Ohrfeige erfolgte weiß ich nicht.
Und weil all dies in Paris geschah, heißt Ganache im Verhältnis 1:1 von Schokolade und Sahne auch Pariser Creme.
Der Konditormeister wird sich die Hände gerieben haben und den Geldbeutel.
Für eine Tortenumhüllung ist Pariser Creme mit ihrem Schokolade-Sahne-Verhältnis von 1:1 nicht geeignet.
Besser dafür ist eine leichte Ganache aus dunkler Zartbitterschokolade.
Eine Ganache ist eine Verbindung aus Sahne und Schokolade.
Das Verhältnis der Menge zwischen den beiden bestimmt die Konsistenz der Masse. Die Festigkeit wird durch den Anteil an Flüssigkeit bestimmt.
Das perfekte Verhältnis von Schokolade zu Sahne besteht dabei aus 1 1/2 Teilen Schokolade und 1 Teil Sahne.

Es braucht dafür:

600 g Zartbitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 60 %
400 ml Sahne

Die Menge habe ich großzügig berechnet, feine Rosetten will ich auf die Geburtstagstorte spritzen und eventuelle Reste lassen sich gut einfrieren.

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Die Schokolade hacke ich, nebenbei erwärme ich die Sahne in einem Topf bis zum Kochen
Die heiße Sahne gebe ich über die in der Schüssel gehackten Schokolade, nicht umgekehrt ( der Lehrling ! ),

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dann rühre ich sie so lange glatt, bis sich alle Schokolade aufgelöst hat.

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Ganache kann durch Zusatz von Butter oder Alkohol verfeinert werden. Für mich kommt das heute nicht in Frage, stattdessen entscheide ich mich für eine schaumig gerührte Ganache. Diese zeichnet sich durch ihre Feinheit aus, verändert aber ihren Geschmack, der Schokoladengeschmack wird feiner, luftiger.
Dafür decke ich die fertig gestellte Ganache mit Folie ab und lasse sie bei Zimmertemperatur abkühlen, bis die Torte im Kühlschrank genügend Festigkeit gefunden hat.

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Dann schlage die Ganache mit meinem 32 Jahre alten RG 28 auf.

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Einen Ganzüberzug direkt auf die Himbeercreme halte ich für ungünstig.

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Darum fülle ich die Schokoladenganache in einen Spritzbeutel und überziehe die Torte mit Rosetten.
Das ist die erste Torte die ich auf diese Art backe.
Meinen Umgang mit Ganache und Spritzbeutel muss ich noch üben.

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Mein Gärtnergatte hilft mir.
Er spritzt die 3 auf und dreht mir die Torte langsam und wohlbedacht, damit ich deren äußeren Rand mit Schokoladencreme überziehen kann.
Ich bin aufgeregt, gern hätte ich den Schatz für mein Schätzchen vollkommen, das klappt nicht ganz.
Bunte Geburtstagskerzen leuchten auf der Kaffeetafel und die Schaukelinhaberin ist seelig über ihre vielen Geburtstagsgäste.
In meiner Familie gibt es zum Glück viele Kinder, den Erwachsenen verschafft dieses tobende, miteinander spielende Leben Zeit für ein Glas Geburtstagssekt.
Das ist kein Abusus, das ist ein augenzwinkerndes Anstoßen auf die Weitergabe des Lebens und der daraus folgenden schlaflosen Nächte.

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Drei schaukelnde Jahre verdienen einen schokoladigen Himbeer-Sahne-Traum.

Die Torte war wohlschmeckend, aber nicht perfekt.
Sehr gelungen war die Creme, die auch alleiniges Dessert sein kann, so wunderbar frisch und säuerlich wie sie schmeckte.
Den Boden hätte ich teilen sollen und schichten.
Das hätte der Stabilität der Torte geholfen, auch der leicht herbeTeiggeschmack wäre in dünneren Schichten besser zu Geltung gekommen.
Die Freude, die ich bei der Herstellung hatte, war mir Ersatz.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
( Diesen Satz habe ich von meiner Frau Mutter gelernt. Zu meiner großen Freude hat sie ihn, gemeinsam mit der Torte, runtergeschluckt. )
Über Tipps für einen Biskuitboden würde ich mich freuen.