Zum Tag

Die erste Arbeitswoche des Jahres liegt hinter mir. Alles beim Alten geblieben.

Erstaunlich immer wieder was ich an den Haltestellen und im Bus erlebe, bzw. höre.

Morgens kommt ein sehr junger Mann zum Überlandbus, ich schätze ihn auf 17/18 Jahre. Immer die Ohrstöpsel drinnen und auf dem Handy läuft irgendein Video oder Spiel. Immer schafft er es, als fast Letzter kommend, als Erster schupsend in den Bus einzusteigen. ( Irgendwann ziehe ich ihm die Stöpsel aus den Ohren und flüstere:“ drängel nicht so “ hinein. ) traf er einen Kumpel im Bus. Die Unterhaltung der beiden war aufschlussreich. “ Ey Alter, haste gewusst, das Westberlin mittend in der DDR gelegen hat?“ “ Nö Mann, Geschichte hab ich abgewählt.“ Weija!!!

Im Stadtverkehr sind die Busse nach wie vor überfüllt. Es gibt vorn Vierersitzplatzgruppen mit dem Zeichen daran, dass diese Plätze vorrangig für Behinderte und Alte frei zu halten sind. In beiden dieser Gruppen sitzt eine Familie mit Migrationshintergrund mit drei kleinen Kindern. Der Mann hat alle drei freien Sitzplätze mit Taschen belegt. Die gegenüberliegenden Plätze nehmen je ein: ein Dreijähriger, ein Fünfjähriger, die Mutter mit Kopftuch und Einjährigem auf dem Schoß, der letzte freie Platz ist mit ihren Einkaufsbeuteln belegt. Eine alte Dame mit Gehhilfe steigt zu, sieht sich suchend nach einem Sitzplatz um und bleibt länger vor den Jungs stehen, schaut sie direkt an. Keine Reaktion der Kinder, auch nicht von den Eltern. Ich sitze in der Reihe dahinter, neben mir eine junge Frau. Diese steht auf und bietet der alten Dame ihren Platz an, dankbar nimmt die an und sitzt jetzt neben mir. In der Reihe vor uns toben wild die größeren Kinder, der Kleine zieht an den goldenen Ohrringen seiner Mutter, daraufhin setzt sie das Kind dem Vater auf den Schoß. „Gut erzogene Kinder!“ sagt die alte Frau zu mir. Wir kommen ins Gespräch. “ Sobald man irgendwelche Äußerungen zu diesen sich häufenden Vorfällen in Bussen mit Migranten tätigt, wird man als Nazi beschimpft.“ sagt sie und weiter noch :“ Und das Schlimme ist, so viele im Westen verstehen das immer noch nicht. Naja, woher auch? Die haben nie die DDR erlebt, haben vom Ami Carepakete bekommen, uns hat der Russe die Gleise ausgegraben und das war noch das Wenigste.“

Es ist also alles beim Alten, auch im neuen Jahr.

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8 Antworten zu “Zum Tag

  1. Alles beim Alten. Wer soll den Jungen auch etwas anderes beibringen, wenn nicht … die Alten.

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  2. Im Gleichschritt … TROTT !

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  3. Vielleicht hätte jemand etwas sagen sollen …

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