Es gibt sie nicht mehr oft – die kleinen Kneipen und Dorfgasthöfe – in denen ungestört vom Trubel der Außenwelt ein Abend in Ruhe verbracht werden kann. In meiner alten Heimatstadt gab es früher viele solcher Orte, in denen für kleines Geld ein Feierabendbier getrunken werden konnte oder ein Hackepeter, ein Strammer Max, ein Warmes Eckchen oder eine Scharfe Sache bestens und preiswert den Hunger stillten. Die Männer trafen sich dort, um das Wochenende einzuläuten, um Skat zu spielen und auch auf ein Schnäpschen, die Frauen gingen nach ihren Sportrunden dahin, um sich bei einem Glas Bier schnatternd zu erfrischen. Familien mit Kindern speisten dort zu Abend, bei den niedrigen Preisen war das ein erholsamer Ausgleich für die berufstätige Hausfrau in der DDR.
In meiner näheren Umgebung gab es „Die Linde“ und die „Zur Post“, den „Gasthof zu den drei Rosen“ und das „Deutsche Haus“. Es gab das „Tivoli“, die „Lützelhöhe“ und und und… Inzwischen sind sie alle geschlossen, bei den heutigen Bierpreisen und den, nach der Einführung des Euros, in die Höhe geschossenen Preisen der Speisen, blieben die Gäste aus und von nix kann keiner überleben. Allerorten schossen Dönerbuden und Mc…in die Höhe. Der Grieche und der Italiener machen den Kleingaststätten Konkurenz und die Menschen selbst achten nicht mehr auf Traditonen. Mehr, schneller, billiger ist die Devise, sehen und gesehen werden… Und doch gibt es immer noch ein paar dieser Orte der einfachen Gastfreundlichkeit, in denen man auch nach 40 Jahren wiedererkannt wird und der Wirt oder die Wirtin ihre Gäste freundschaftlich duzen, die Gäste sich untereinander natürlich ebenso. Wer hier eintritt gehört dazu – einfach so.
In der „Scharfen Ecke“ war ich schon als Kind mit meinen Eltern Abendbrot essen. Seit ich mit meinem Mann weggezogen bin, haben wir die Dorfkneipen unserer neuen Heimatstadt besucht. Nun zieht es uns zurück. Es ist alles wie es früher war. Im Schankraum sitzen die Stammgäste und feiern den Freitagabend. Der kleine Saal, heute wie früher Ort für Familienfeiern, lockt uns wenig, wir setzen uns in den kleinen Biergarten, der auch von der Straße aus über das alte, schmiedeeiserne Tor zu erreichen ist.
Geht man von der Gaststube aus in ihn, läuft es sich über Fliesen, deren Schönheit durch alte Läufer verdeckt ist.
Irgendwie ist das immer noch DDR. Gefördert wurde der Neubau – Plattenbauten verschandelten die Gegend – die mit liebevollen Details geschmückten Altbauten wurden dem Verfall preisgegeben. Solche Geschichte hinterlässt ihre Spuren für immer.
Einfach ist der kleine Hof des Biergartens, sauber. Eine renovierte Laube bietet bei überraschendem Regen Unterschlupf, ihre Schönheit wird verdeckt von den Sonnenschirmen der Brauerein. Wird der neue Schanktisch gesponsert, muss gezeigt sein von wem.
Das Haupt- und auch das Hintergebäude sind renoviert, die Toilette, die sich wie früher auf halber Treppe befindet, hat noch ihre alte, niedrige Tür und durch das kleine Fenster zum Hof schaut es sich durch den alten, weiß lackierten Fensterrahmen.
Ich mag solche Gebäude, sie atmen Vergangenheit, hier fühle ich mich daheim. Übersichtlich ist die Speisekarte.
Neben den typischen kalten Speisen einer sächsischen Kneipe gibt es die traditionellen warmen Gerichte, die schon in der DDR auf der Karte standen. Steak mit Würzfleisch überbacken und Rostbrätel, alle Gerichte sind wie früher aus Schweinefleisch…das gab es immer…und mit hausgemachten Bratkartoffeln dazu. Das Würzfleisch selber wird in einer Portion serviert die auch satt macht.
Neumodisch ist nur die Physalis. Südfrüchte dieser Art waren völlig unbekannt. Zu kalten und warmen Speisen gab es Weiß-oder Rotkrautsalat, geriebene Möhren und Blattsalat, diese Gemüse waren immer zu kaufen. Sie haben wunderbar geschmeckt und das tun sie heute genauso.
Good old times …
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Ich finde es enorm entspannend an solchen Orten, gut, dass es noch welche gibt.
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Gibt es bei uns leider viel zu wenige, dank Umstellung auf moderne Gastronomie 😦 😦
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Eben. Wenn wir nicht aufpassen, sind bald alle weg.
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Das Lieblingslied meines verstorbenen Vaters. Wobei er Straße immer mit gaaaaanz weichem s gesungen hat. 😂
Ich hätt auch das Ragu Feng mit Worschestersoße genommen. 😉
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Oder ne Garsbaadr Schnidde:-) 🙂 🙂 🙂 🙂
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Orrrja!
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Schaut ganz gemütlich aus.🍺
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Das ist eine Art von Gemütlichkeit die heimelig macht.
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Eine sehr schöne Erinnerungsreise. Ich habe ja auch schon als Kind zweimal in Marburg gelebt, aber leider haben die Lokale von damals nicht mehr die Qualität von damals und sehr fast alle abgewirtschaftet, aber es gibt ein paar Neue ganz ordentlich. Es liegt wahrscheinlich ebenfalls an den vielen Studenten, die neue Trends mitbringen. Dir einen wunderbaren Samstag liebe Freundin!
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Es ist allerorten so und ich finde das traurig. So geht das Gefühl für den Nächsten unter.
Bei uns ist ein warmer Regentag, fein, um auszuruhen.
Herzliche Grüße an dich lieber Arno🌹
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Was versteckt sich denn hinter einem „Warmen Eckchen“ und einer „Scharfe Sache“?
Bei uns gibt es noch viele Weinstuben welche die traditionellen Pfälzer Gerichte anbieten und dort ist auch immer was los. Wir sind auch ab und an dort zu finden…. 😉
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Ein warmes Eckchen ist eine Scheibe Brot mit warmen Schweinebraten belegt und mit der Bratensoße übergossen. Scharfe Sache gehört zu meinen Lieblingsspeisen und liegt auch hier auf meinem Teller. Ich schick dir gleich einen Link:-)
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Ui! Das klingt lecker! Sehr lecker! Auch wenn eine Hälfte von uns das so nicht essen darf (aus gesundheitlichen Gründen, aber nichts schlimmes), wäre das mal durchaus eine Idee zum „nachbauen“ mit Hähnchenfleisch. 🙂
Die Scharfe Sache klingt ebenfalls sehr fein und könnte auch was für uns sein!
Mmmmmhhhhhh…. 😉
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Versucht mal:-) 🙂 🙂
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https://www.google.de/amp/s/teil2einfachesleben.wordpress.com/2016/02/01/scharfe-sache-oder-meerrettich/amp/
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P.S. fein, dass ihr auch gern solche Orte mögt:-) 🙂 🙂
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Wie Du schon schreibst; Traditionen gilt es zu bewahren und so feine Leckereien sind immer ein Ausflug in die Kindheit! 😉
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Auch hier im südlichen Teil des Landes haben sich noch viele alte Gaststätten erhalten, ich mag das! Mich nerven die Gaststätten, die auf mordern, vegan und vegetarisch machen (obwohl ich das ja auch gerne mag, ich muss nun wahrlich nicht immer Fleisch essen) und man kriegt dann einen hübsch dekorierten riesigen Teller mit Häppchen für 20 € aufwärts, nur satt wird man nicht-
herzliche Samstagnachmittaggrüße
Ulli
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Gut wäre es, wenn beides nebeneinander sein könnte.
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Ja, und hier und da gibt es das ja auch durchaus…
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Bei uns sterben die Kneipchen eine nach der anderen aus.
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Das st traurig!
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…aber zu ändern, wenn die Menschen bewusster leben.
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Okayokay…nur die Musikauswahl….autsch:
http://www.youtube.com/watch?v=jLeIYPtHoWs
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Mensch! Ich Musiktante, das Lied hatt ich vergessen.
Danke
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Danke für diesen feinen Bericht…
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Dir würde es dort gefallen:-)
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Ebenfalls danke, auch wenn der Artikel wehmütig stimmt… mir fehlen diese Ort auch
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Diese schnellen Zeiten sind nichts für dich und mich…
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