Büßende, nicht betende Backgedanken

Ja nun, bis 1995 hatten wir alle heute frei, um zu büßen und zu beten. Während alle anderen Bundesländer dies, mehr oder weniger, bei ihrer täglichen Arbeit tun, machen die Sachsen frei und bezahlen das teuer. Ich kann am Besten denken, wenn ich die Hände bewege. Also hole ich mir 300g Mehl, 300g Zucker, 4 Eier, 250g Butter, 250g griechischen Joghurt, 2 EL Kakao und 2 Pkg. Natron.

Gestrichen wurde der Feiertag, um eine Mehrbelastung der Arbeitgeber durch Beiträge zur damals neu eingeführten Pflegeversicherung durch Mehrarbeit der Arbeitnehmer auszugleichen. Ja klar, der kleine Mann zahlt wie immer drauf. Ich köpfe die Eier und werfe sie in eine große Schüssel, das Aufschlagen mit dem Zucker gelingt heute besonders. Sachsens abhängig Beschäftigte, nicht jedoch der Arbeitgeber, zahlen 0,5% des Bruttoarbeitsentgelts mehr zur Pflegeversicherung als die abhängig Beschäftigten der anderen Bundesländer. Die Butter siedet im Töpfchen dahin, ich auch. Munter hebe ich sie unter die Ei-Zucker-Masse, das schaumig schlagen geht heute wirklich gut von der Hand.

Dieser zusätzliche Beitrag ist höher als die Kosten eines Arbeitstages. Ordentlich siebe ich das Mehl und Natron in den Teig.

Mein Bundesverfassungsgericht hält diese Mehrleistung der Arbeitnehmer für zumutbar. Das Mehl hebt sich erstaunlich schwer unter den Teig, ich arbeite gern…nicht jedoch umsonst. Das zu verdauen braucht Schokolade, gebe ich also 2 EL Kakao in den Teig.

Was ist noch so los in der bunten Republik…ach ja…Herr Steinmeier ist als Bundespräsident vorgeschlagen. Büßen durften unter seiner maßgeblichen Beteiligung bereits unzählige Arbeitslose, Steinmeier verschärfte mit der Agenda 2010 das Arbeitslosenmanagement deutlich. Trotzdem muss ich eine große Kastenform ausbuttern, solange noch Butter da ist.

In der Ukraine dürfte sie bereits mangeln, nicht desto Trotz hält Steinmeier sich im Ukrainekonflikt sehr bedeckt. Seine Haltung zu Erdogan bringt mich dazu meinen Teig ordentlich aufzuschlagen bis er glänzt. Während Steinmeier sich weigert ( und das als amtierenden Außenminister) dem neu gewählten US-Präsidenten zu seiner Wahl zu gratuliere, weigere ich mich Ungerechtigkeit zu akzeptieren, ich bin ein kleines Licht, das jetzt den Teig seines Schokoladenkuchens in die gebutterte Form füllt.

Oh, pardon…falsches Foto…so ist’s richtig.

Klasse Teig ist es geworden, mit viel aufgeschlagener Wut…äh…Luft. Gut, dass ich den Kuchen – der meine Urlaubsrunde auf Arbeit sein wird, per Landstraße dahin transportieren werde. Das Thema Autobahn liegt mir schwer im Magen, seitdem Herr Schäuble versucht sie, zu verscherbeln. Anders kann ich die von ihm angedachte Privatisierung der aus Steuergeldern erbauten Bundesautobahn nicht bezeichnen. Obwohl doch, ich könnte sagen, der Versuch diese Infrastruktur Versicherungskonzernen anzubieten, kommt einer Enteignung von Volkseigentum gleich. Jetzt wird’s heiß, im Ofen, 30 Minuten bei 180 Grad Umluft muss der Schokoladenkuchen backen.

Komme ich zum Schluss. Dekoration ist abschließend wieder einmal die Bundesblockflötenspielerin, die schon 2011 wusste was der Bundesrepublik in Bezug auf die Flüchtlingswelle bevorsteht. Zitat Frau Merkel: „Wir müssen akzeptieren, Straftaten bei Migranten sind besonders hoch.“

Da ziehe ich mir meine liebevoll aufgetragene Schokoladenkuvertüre deutlich vor. Mein Kuchen lässt sich wunderbar einfrieren, warum kommt mir bei Gedanken an Frau Merkel eigentlich immer Frost in den Sinn … so kann ich den größten Teil für meine Kolleginnen frisch halten, bis ich den Kuchen brauche, bedachte Planung ist viel wert. Natürlich lege ich etwas von dem Schokoladenkuchen für meinen Gärtnergatten weg, wie die Eliten hat auch er gerne das größte Stück davon, wobei ich da gerechter handele.

39 Antworten zu “Büßende, nicht betende Backgedanken

  1. Ja, der Buß- und Bettag fehlt mir hier in Hamburg auch….
    Der Süden der Republik ist in puncto Feiertage deutlich im Vorteil.
    Trotzdem halte ich (nicht nur) heute meine innere Andacht, entschließe mich ein besserer Mensch zu werden – und dabei doch in vielen Punkten meinen Entschluß nicht umsetzen zu können, wollen, mögen.

    Lecker aussehender Kuchen. Ich wünsche guten Appetit!

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  2. Ein Kabarett Rezept ist neu für mich und deshalb bin ich zunächst hin und her gerissen zwischen leckerem Kuchen und politisch schwer Verdaulichem. Natürlich entscheide ich mich für deinen Kuchen und freue mich zumindest darüber, dass die von dir (und mir) so gescholtenen niemals ein Stück davon bekommen, auch weil sie es nicht verdient hätten 😉 Ich wünsche dir dennoch einen schönenTag im Kreise deiner Lieben 🙂

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  3. Als bekennende „Süße“ mag Ich Kuchen gern. 😀 Deinen besonders. Der ist immer so gut verpackt! Morgen suchen wir dann alle gemeinsam nach einem Rezept, dass die Menschen in Deutschland wieder glücklich macht. Bis dahin üben wir uns im Schweigen oder spielen die Flöte im Schwarzen Block.

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  4. Ich sehe Europa als Ganzes….und obwohl mir viele Vorgänge in Deutschland und Österreich schon lange missfallen, sehe ich schlicht und einfach die Kultur, die Werte, die Freiheit von uns Frauen und vieles mehr in arger Bedrängnis……auf diese Art noch nie da gewesen.
    Und das sage ich als humanistisch, liberal denkende Person über alle politische Parteigrenzen hinweg….wir leben schließlich im 21 Jhdt und sollten aus Fehler der Vergangenheit gelernt haben.
    Das als Nebengedanke zu deinem schönen Schokokuchen. ☺
    LG
    Annemarie

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  5. …Fehlern…das Handydisplay ist zu klein oder meine Augen zu schlecht…oder die Emotionen zu stark….😉

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  6. Gelungene Kombi aus Kuchen backen und gesellschaftspolitischen Gedanken, du nimmermüde Arabella 😋

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  7. Genau! Als Protestant und Protestschwein muss ich hier protestieren! Im Saarland isser auch weg! Die einzige Gelegenheit, die wir hatten, zu büßen ;-). Witzig gemacht, Dein Statement im Backrezept integriert :-). Eigentlich scheint mir der Frank-Walter ja sympathisch, aber er ist einer der unsäglichen Hartz-Architekten und redet wie sein Kumpel Hau-Ruck-Gerd, das gefällt mir gar nicht. 😦

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  8. für Schokofreunde sicher toll, alles Gute zum heutigen Mittwoch

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  9. Das ist ja mal n schmackhaftes Stück Systemkritik!

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  10. Wenn die Bevölkerung nicht mehr an die Kirchen (kath. und evang. glauben, benötigt sie auch keinen Feiertag.

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  11. so kannst du dir mit einem , wie es aussieht, sehr gut gelungenem Kuchen, die Seele erleichtern.

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  12. Auf welch interessante Art du Kuchen backst 😊. Leckerer Schokogenuss, der den Hrn. Steinmeier als fragwürdige Verzierung nicht verdient hat. Toller Beitrag 💛. 🙋

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