Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
(Theodor Fontane)
Gesunde Geschenke hat der gute Herr von Ribbeck den Dorfkindern gemacht.
Birnen enthalten reichlich Vitamin B.
B1, B2, B3, B5, B6 und B9.
Zusätzlich natürlich Vitamin C sowie Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink.
Das Kernobst kommt ursprünglich aus Vorderasien, in Europa wurde es ab 1750 vermehrt bekannt.
Überflutend blühen die Bäume. Den Bienen nützt das wenig, zu gering ist der Zuckergehalt in den Blüten.
Birnbaumholz dagegen ist wertvolles Tischlerholz und gut geeignet für den Musikinstrumentenbau. Es ist ein ruhiges Holz, das feine Poren und viele Markstrahlen hat. In der Farbe ist es blass grau bis rotbraun. Vor allem Flöten werden daraus gebaut, die sich durch einen besonders weichen Klang auszeichnen.
Momentan beginnt gerade die Birnenzeit, ich halte mich ran beim Verzehr. Die schönen Früchte lassen sich nicht lange lagern und werden schnell sehr weich.
Beim Einkauf habe ich mir einige der süßen und saftigen Früchte geholt. Sorgsam war jede einzelne Birne, wie ein wertvolles Schmuckstück, in Seidenpapier gewickelt. Beim auspacken strömte mir ein fruchtig-süßer Duft entgegen, der zum sofortigen hineinbeißen verlockt. Und die Birne hält, was der Duft verspricht…ist süß, nicht zu weich und dennoch saftig.
Der Saft tropfte mir klebrig über das Kinn, herrlich.
Für die Pause im Büro schneide ich mir lieber Stücke!
Hmmmmm, Birnen sind so lecker (solange sie noch bissfest sind). Und die Geschichte fand ich schon als kleines Kind fantastisch (damals noch mit »ph«).
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Phantastisch!
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Birnen mochte ich schon immer und beim Herrn Ribbeck und seinen Bäumen war ich vor ein paar Wochen, als ich in Brandenburg die BUGA Standorte erkundet habe… 🙂
LG
Maccabros
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Er hat sogar einen Birnenbaum gepflanzt, stimmt’s? 😊
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da waren mehrere und noch von jedem Bundesland eine gängige Sorte… 🙂
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Fein.
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Oh wie lecker, lecker, lecker!
Ich denke an eine Birnentarte mit Walnüssen, ganz leicht mit Aprikosengelee glasiert, lauwarm, dazu eine Kugel Deines Vanilleeises.
Mmmhhh!
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Hach!😘
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Gehört immer noch zu meinen Lieblingsgedichten, und das Obst mag ich auch 🙂
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Ein Gedicht, fast wie ein Märchen.
Liebe Grüße
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Solange Birnen noch nicht mehlig sind, schmecken sie grossartig.
Kennen Sie „Das Mädchen ohne Hände“?
Morgendlichgutaufgelegte Grüsse vom aufgeheizten Schwarzen Berg
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Ich hatte das Glück mit zwei alten zerfledderten Ausgaben der Grimm’schen Märchen aufgewachsen zu sein. Daher kenn ich es.
Eine feine Idee, dieser Sonntag ist schon besetzt…ich glaube, dass Märchen macht Ihnen Freude.
Eine Kälte hier …im Moment sind nur 29 Grad…es wird aber;-)
Sonniges, Ihre Arabella
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Ach, da werd ich ja ganz nostalgisch. Das weckt Erinnerungen an Sonntagmorgen im Winter, zu Papa unter die Decke gekrabbelt, vorgelesen bekommen.
Und Birnen sind nach Kirschen die besten Früchte für mich. Lecker!!!
Wir haben auch einen Birnbaum, ich freue mich schon *sabber*.
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Eine frisch gepflückte harte Birne…himmeln😀
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Jaaaaaa… Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
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🍐
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Hmmmmm, soll das heißen…
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Mjam, Birnen. Viel besser als Äpfel, wenn sie weich und saftig und nicht holzig sind. *träum*
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Birnenkompott mit Nelken. ..😊
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Konnte ich als Kind auswendig, wie viele Balladen, lange ist es her. Birnen sind toll, sogar wenn sie nicht gesund wären! 🙂
Liebe Grüße, komm gut durch den heißen Tag
Christiane
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Das könnte ich leider noch nie auswendig.
Liebe Grüße
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Ich glaube, meine Mutter fand das gut, mich Gedichte auswendig lernen zu lassen. Ich weniger.
Wenn ich es mir heute überlege, mag ich das, das immer wieder Schnipsel in meinem Hirn auftauchen. Und es hat mein Gedächtnis echt traininert.
❤
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Bei mir blieben die von allein hängen…wie die Märchen. ..
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Schön … aber du hattest jemanden, dem sie wichtig waren. Hat nicht jeder.
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😉
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Jaaah, dieses Märchen gefällt mir sehr gut. Habe ich als Kind sehr geliebt und jetzt lange nicht gehört. Gefällt mir in dieser Jahreszeit besser als Schnee 🙂 🙂 🙂
Bin eher ein Sommermensch!
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😂😂😂 Muss es auch geben.
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Und Birnenmus, schmeckt hundertmal besser als Apfelmus, und in diesem Jahr sind die Bäume brechend voll
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Hmmmmmmmmm
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Birne Helene (französisch: Poire belle Hélène) ist ein Dessert der klassischen französischen Haute cuisine. Im Originalrezept werden frische, geschälte Birnen in Läuterzucker pochiert, nach dem Auskühlen auf Vanilleeis angerichtet und mit kandierten Veilchen bestreut. Dazu wird eine heiße Schokoladensauce gesondert gereicht.
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Was sagt Loriot dazu?
(Lecker! !!)
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Ich habe selbstkandierte Veilchen…fällt mir gerade noch ein!!!
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Besser selbst kandiert als selbst gehauen (bekommen) 🙂
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ich liebe alles , was Fontane geschrieben hat, echt schön das Ausgewählte, wunderschönen Tag wünsche ich
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Den Herrn von Ribbeck habe ich als Kind gehasst, weil ich ihn auswendig lernen musste 😉
Aber Birnen mag ich trotzdem sehr gerne, aber nur wenn sie schön knackig sind.
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Mir geht das Herz auf, wenn ich Deine schönen Fotos sehe.
Überhaupt, ein gelungener eintrag.
LG
mira
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Dankeschön, ich freue mich über deine Worte.:-)
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Oh wie habe ich sie geliebt,
die Birnen aus dem eigenen Garten und dann das Kompott daraus (übrigens auch mit Nelken), einfach himmlisch ❤
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Wir mögen oft dieselben guten Dinge<3
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…und das allerbeste: Den Ribbeck gibt es auch verrockt von Achim Reichel auf dem 78er Album „Regenballade“ oder bei youtube.
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Echt?
Suche ich mir.
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Ein so herrliches Obst! Wir mögen Birnen auch sehr gerne! 🙂
Liebe Grüße
AnDi
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❤
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Ich freue mich schon riesig auf meine Williams Christ. Der Baum trägt reichlich in diesem Jahr 😀 Deine aufgeschnittenen Birnen sehen sehr lecker aus.
Liebe Grüße von der Silberdistel
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Ich grüße lieb zurück. 🙂
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nervig kann es nur sein, wenn die Touristen das kleine Dorf Ribbeck in OHV mit dem echten Ribbeck aus dem HVL verwechseln.
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Das glaube ich;-)
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Immer wieder schön zu lesen 🙂
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Ja! 🙂
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