Wir haben zu Hause die Decken stibitzt. Mit ihnen polsterten wir die Höhle aus, die wir in die Erde gruben.
Tief.
Zumindest aus unserer Sicht.
Schokoladenplätzchen, kleine flache Taler mit bunten Zuckerstreuseln darauf, sind unser Proviant.
Am Tümpel, 10 Meter weiter, stehen im Herbst Rußbutten. Ihre schwankende Schönheit ist uns egal, wir rauchen sie als Zigarren. Hinterher ist mit tagelang schlecht. Meine Großmutter versucht besorgt den Grund zu erforschen, ich halte durch. Verpfiffen wird nicht. Ihr Blick ist verstehend, sie liebt mich sehr.
Egal, wie das Wetter ist, wir sind immer hier. Also ich nur in den Ferien, wenn ich bei den Großeltern bin. Die Jungs haben’s gut, sie wohnen in der Nachbarschaft. Hier wohnen nur Jungs, ich bin das einzige Mädchen und auch noch ein Ferienkind. Macht nichts, abschütteln lasse ich mich selten.
Hinter unserer Höhle liegt der Bach und der Wald und dazwischen nichts als Freiheit.
Mitte der 70er kommen die Bagger.
Unsere Höhle wird platt gemacht.
Ein Freibad ist geplant. Gebaut wird nur das Nichtschwimmerbecken, dann ist das Geld alle.
Was hatten wir für Freude an ihm.
Den Erwachsenen war es zu klein, es wurde zum Bad der Kinder. Zu unserer „Pfütze“.
Bei Gewitter packten wir uns und unsere Siebensachen und suchten Obdach unter den vorgezogenen Dächern der Kabinenzeile. War der Regen vorüber, liefen wir so schnell wir konnten in das Wasser, das uns nun von südseehafter Wärme schien. Wir rutschten, Arschbombenspritzer verteilend, durch den Sommer. Als ich dafür zu alt wurde, sprangen meine Kinder für mich.
Ende der 90er wurde das Bad platt gemacht.
Das Geld war alle.
Seitdem steht das Gelände leer, wird langsam wieder eins mit dem Wald und der Auwiese, der es entrissen wurde. Spricht schon wieder in ihrer Sprache der Vögel und Kröten. Atmet den grünen Duft der Wiesen aus.
Kein Kind in Sicht, weder auf der Erde noch im Wasser.
Seit kurzem wird gebaut.
Mehrere Holzblockhäuser. Alle im zukünftigen Besitz einer weitverzweigten Familie, die dort, wo wir unsere glücklichste Zeit verbrachten, ihr Domizil errichtet.
Ich wünsche ihnen viele Kinder und denen unser glückliches lachen.
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Arabella
Wunderbar durch Bloggerwelt und über weiter Wiesen Feld, getrocknet Kräuter Duft tut weilen– beschaulich voll mit Kenntniszeilen -Rezepte, Arzenei,Suppentopf, immer weiser Schopf am Kopf– finden viel Geschichten leise, ihren Weg auf wohlbedachter Reise. Ein Garten gar befüllt von Blüten,die wehend zärtlich ein Geheimnis hüten und dieserhalben Trachtens Liebe weben – Einfach Leben
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Arabella
Wunderbar durch Bloggerwelt und über weiter Wiesen Feld, getrocknet Kräuter Duft tut weilen– beschaulich voll mit Kenntniszeilen -Rezepte, Arzenei,Suppentopf, immer weiser Schopf am Kopf– finden viel Geschichten leise, ihren Weg auf wohlbedachter Reise. Ein Garten gar befüllt von Blüten,die wehend zärtlich ein Geheimnis hüten und dieserhalben Trachtens Liebe weben – Einfach Leben
Persönliche Links
schöne Erinnerungen und gut geschrieben – Danke für´s Teilhaben…
LG
Maccabros
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Meinen lieben Dank für deine freundlichen Worte.:-)
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Ist das nicht toll, wie wir als Kinder diese wunderbaren Plätze gefunden haben. Irgendwann wurden sie wieder verlassen und die Natur nahm sie wieder in Besitz. So wie uns selbst auch.
Vielen Dank für das fein Geschriebene.
Zaghaftblauhimmlische Morgengrüsse aus dem lebensfrohen Bembelland
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Und alles ist ein Wandel…
Sanftimzugdahingleitende Grüße, Ihre Arabella
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Ein wunderbarer Segen für diesen Bauweg.
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So hoffe ich.
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Erinnert mich ein wenig – wenn auch als Rückblick – an ‚Die Zeitmaschine‘ von HG Wells, insbesondere die Verfilmung und die Szene als im Hintergrund Häuser verfallen und wieder neue wachsen, immer wieder. Am Ende bleibt die Natur, mehr oder weniger. Spannend und toll nacherlebt. Ich ‚wandle‘ auch manches Mal durch die Neubaugebiete meiner Kindheit.
Sonnige Restwoche!
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Ein wunderbarer Film…
Mir ist diese Stück Land sehr, sehr lieb.
Sonne? Keine da, Regen auch nicht…bleibt der Mond.:-)
Herzeliges
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Irre ich mich oder lese ich deinen Blog zu selten oder ist dieser Beitrag irgendwie … anders als die anderen? In jedem Fall schön anders …
Sehr gelungen und ein toller Stil!
Vielen Dank!
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Ne
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Pardon,
es gab und gibt immer wieder solche Geschichten…
Mein Blog und ich wachsen zusammen.
Danke für deine Worte.
Herzeliges
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Wo ist der Eisstand?
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Weggebaggert! !!
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Oja….sogleich fiel mir meine Eichenblätter Raucherei und die Mutproben ein; wir können froh sein in solch einem Abenteuerspielplatz natürlicher Art groß geworden zu sein. Da wünscht man sich gern zurück 🙂
Himmlische Kindheit – ist doch so!
< liche Grüße
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Unvergesslich!!!
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🙂 schwärm ❤
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❤
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Ich mag gern solche Geschichten lesen. Es sind die Erinnerungen von Menschen. Dankeschön mit einem Lächeln von mir. 🙂
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Und ein ganz breites von mir zurück:-D
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„Rußbutten“ sind heiße Hagebutten – oder? Ne, die kann man nicht rauchen. – Beim Maulwurf Grabowski kamen auch die Bagger….
Hach, erzeugt Heimweh nach Ichweißnichtwas…
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Rußbutten sind die braunen Schilfblüten. Ich weiß gar nicht wie die anders heißen…Röhricht vielleicht?
Heimweh finde ich gut, es zeugt von Liebesfähigkeit.
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Wunderschön hast du es geschrieben liebe Arabella und mir fiel wieder mal spontan ein, was wir doch für eine tolle Kindheit hatten, unbekümmert und so viel an der frischen Luft, egal wie das Wetter war 😉
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Ohne Telefon, Handy und Armbanduhr. ..herrlich<3
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Ein Ort der Erinnerung. Wir sehen dann mehr als das, was ist. Die Familie bekommt ein schönes Fleckchen im Grünen. Hoffentlich weiß sie es zu würdigen.
LG, Eberhard
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Das wünsche ich mir sehr.
Meine lieben Grüße zu dir.
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Kindheitserinnerungen….. 🙂
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Kindheitserinnerungen! ❤
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😉 ❤
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Ja, unsere Kindheit, die war völlig anders, als die heute.
Du hast das herrlich geschrieben, danke dafür.
Wunderbar.
deine Bärbel
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Dass du es gern gelesen hast ist wunderbar.
Liebe Grüße
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Vielen Dank für den schönen Beitrag. Er erinnert auch mich an die wunderschöne Zeit bei unseren Großeltern und an die kindliche Freiheit, die wir bei Ihnen leben durften. Liebe Grüße Kerstin
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Das ist wahr.:-)
Liebe Grüße, das Bad hast du leider nicht so nutzen können, da warst du schon zu groß.
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